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Seit PDnim gegangen ist, sind schon drei Stunden vergangen. In dieser Zeit habe ich mich mit fast jedem unterhalten. Angefangen mit Seokjin.

Ich war zurückhaltend und habe nur still neben Hobi gesessen. Jimin hat immer wieder versucht, ein Gespräch anzufangen, aber ich konnte einfach nicht raus aus meiner Haut. Ich war schüchtern und habe vor lauter Aufregung nicht wirklich einen Ton heraus bekommen.

Als Hoseok dann aufs Klo musste, war ich verloren. Die ganze Zeit habe ich nur gebetet, dass er bitte wieder schnell zurück kommen würde. Die Situation nutze Seokjin aus und der Sänger setzte sich einfach auf Hoseoks Platz und quatschte drauf los.

Er begann mit dem Thema Kochen und ein paar Sätze später hatte er mich in einer Diskussion über die “perfekte” Beilage gefangen. Wir beschlossen, einmal gemeinsam zu kochen und dafür tauschten wir Nummern aus. Ich war ganz schön überrascht und mir war es anfangs unangenehm, aber er meinte nur, dass das schon okay sei.

Nach unserem Gespräch fiel es mir viel leichter nun auch mit den anderen Membern zu reden. Mit Jimin redete ich über Busan, mit Namjoon über Philosophie. Diese Zwei fragten mich außerdem alles mögliche. Man hat ihnen wirklich angemerkt, dass sie mich kennenlernen wollten, wie es Hobi gesagt hatte.

Taehyung war voll knuffig. Er versuchte immer wieder mein Stamperl mit Soju aufzufüllen, und wenn es ihm gelungen ist, hat er mich mit seinem Kastenlächeln angegrinst. Nach einer Weile haben wir zu blödeln begonnen und ich habe festgestellt, dass es mir in seiner Gegenwart sehr leicht gefallen ist, einfach kindisch zu sein, ohne nachzudenken, wie ich auf die anderen wirken könnte. Dabei ist es heute das erste Mal, dass ich ihn richtig getroffen habe und normalerweise braucht es seine Zeit, bis ich aus mir rauskomme. Und deswegen hat es mich auch überrascht, als wir angefangen haben über Großeltern zu reden. Ein ernstes Thema, denn seine Großmutter, die ihm sehr wichtig gewesen war, ist leider schon verstorben. Ich kann es mir gar nicht vorstellen, wie es wäre, wenn Halmeoni von uns gehen würde, weswegen mir die Tränen in den Augen standen. Im Endeffekt sind wir dann beide weinend da gesessen.

Yoongi war eine etwas härtere Nuss. Denn ich wusste nicht, was ich mit ihm reden sollte und wenn ich ehrlich bin, hatte ich etwas Angst vor ihm. Doch als ich angefangen habe, über mein Interesse Piano spielen zu lernen zu reden, merkte ich, dass diese total unbegründet war. Ja, er ist sehr ehrlich und sagt, was Sache ist, aber dann weiß man zumindest, woran man bei ihm ist.

Ich genieße die Zeit mit ihnen. Ich habe Spaß und mein Handy mutiert langsam aber sicher zu einem Tresor für Telefonnummern von Idols. Wie auch immer es dazu ausgeartet ist, es ist auf keinen Fall meine Schuld. Tae, er hat mich extra gebeten ihn so zu nennen, weil ich die ganze Zeit Taehyung-Ssi gesagt habe, hat sich mein Handy einfach geschnappt und versucht es zu entsperren. Er war total enttäuscht, weil er den Code nicht raus bekommen hat. Wie hätte ich bei dem Gesicht, das er gemacht hat, nein sagen können?

Ich sitze nun wieder neben Hobi und genieße das Wasser, das meine etwas trockene Kehle befeuchtet.

„Wie geht es dir?”, fragt er mich lächelnd. Ich nicke und antworte: „Ganz gut. Aber es kommt mir vor wie ein Traum. Ihr alle hier. Wir unterhalten uns ganz normal. Wir tauschen Nummern aus. Wir möchten wieder etwas zusammen machen. Das kann nicht real sein. Ihr seid berühmt und ich bin euer Fan. Aber nach diesem Abend möchte ich mehr sein. Ich möchte befreundet mit euch sein und euch beschützen, auf eine Weise, wie es kein Fan kann. Verstehst du was ich meine?”

Hoseok sieht mich nickend an. „Weißt du, was der größte Wunsch von jedem Fan ist?”, frage ich nun und er sieht mich aufgrund der plötzlichen Frage etwas überfordert an. „Wir wünschen uns, euch kennenzulernen. Zeit mit euch zu verbringen. Uns mit euch anzufreunden. Doch das geht nicht. Schon gar nicht bei einer derartigen Menge an Fans. Denn wenn ihr es bei einem Fan erlaubt, solltet ihr es auch den anderen erlauben. Doch es gibt immer Personen, die das ausnützen. Die sich aufdrängen. Die nicht zwischen richtig und falsch unterscheiden können. Was ist, wenn ich so eine Person bin? Außerdem möchte ich nicht diese Ausnahme sein, die dann zu Problemen führt.”

Online-Dating mit BTS | unbeendetWo Geschichten leben. Entdecke jetzt