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Mein Wecker läutet. Müde öffne ich die Augen. Verschlafen schalte ich das nervige Klingeln aus und nehme mein Handy, um es laut zu schalten. Dabei fällt mein Blick auf eine Nachricht von einer Person, von der ich gedacht habe, dass sie für mich unerreichbar ist.

Hoseok: Guten Morgen ^^ Falls du dich fragst, ob das Geschehene von gestern nur ein Traum war: Nein. Du bist mit einem Idol befreundet. \^o^/ Mansae!

Ach du heilige ... während ich die Nachricht gelesen habe, hatte ich mich aufgesetzt, aber jetzt lasse ich mich wieder zurück ins Bett fallen, einfach, weil die Erinnerungen von gestern wieder auf mich einrieseln.

Ich lasse meinen Blick auf mein Nachtkästchen fallen. In meinem, so habe ich zumindest gedacht, Traum, habe ich die Handwärmer, die Hoseok mir gegeben hatte, auf dieses gelegt. Und sie liegen wirklich dort. Stöhnend ziehe ich mir die Bettdecke über den Kopf. Es ist ... es ist verdammt noch mal real!

Ich schwinge meine Beine aus dem Bett und starte gut gelaunt in den Tag. Die Tatsache, dass ich „Golden Maknae" getroffen habe und er mir dadurch sein wahres Gesicht gezeigt hat, was doch bedeuten muss, dass er mir vertraut, zaubert mir einen fetten Grinser aufs Gesicht.

Ich mache mich fertig für den Tag und stehe nun summend in der Küche.

„Hattest du gestern Abend Spaß mit Na Ri?" Erschrocken lasse ich das Buttermesser fallen und drehe mich langsam um. Mein Vater steht an den Kühlschrank gelehnt und irgendwie erschreckt mich das noch mehr. Ich habe garnicht gehört, dass er in die Küche gekommen ist. Mit großen Augen sehe ich ihn an.

„Pass auf, dass dir die Augäpfel nicht raus fallen." Er hat ihn gesagt. Seinen berühmten Satz. Ich verdrehe die Augen. Meine neue Lieblingsbeschäftigung.

„Musst du nicht im Krankenhaus sein?", frage ich ihn verwirrt. Ich bin deshalb so erschrocken, weil ich nicht damit gerechnet hatte, dass jemand außer mir daheim ist. Sun Hi ist in der Schule, Mama zum Fotografieren außerhalb von Seoul unterwegs und Papa sollte eigentlich ein Meeting seit 9 haben und es ist gerade mal 9:20.

„Die Besprechung wurde verschoben. Also. Spaß gehabt mit Na Ri?" Ich nicke. „Ja. Wir waren in einem Café und haben geredet."

„Zumindest du warst in einem Café und hast geredet. Mit wem auch immer. Na Ri war anderweitig unterwegs." Seine Stimme hört sich amüsiert an und das macht mir irgendwie Angst. Sollte sie nicht eigentlich wütend klingen?

Ich sehe ihn mit einem entschuldigenden und verlegenen Blick an. „Appa, mianhae!" Er beginnt laut zu lachen. „Darf ich dann wenigstens erfahren, warum du uns angelogen hast? Und keine Sorge. Deine Mutter weiß nichts davon. Nur Sun Hi und ich haben sie gesehen, und deine Schwester, die ja anscheinend von dir eingeweiht wurde, hat mir gleich Todesblicke zugeworfen."

Wenn ich ehrlich sein soll, habe ich mich vor der Reaktion meines Vaters mehr gefürchtet. Dass er nun so locker mit mir darüber reden möchte, freut mich irgendwie.

Ich streiche noch mein Brot fertig und wir setzen uns an den Esstisch. Während dem Essen kläre ich ihn auf: „Du kannst dir sicher denken, dass ich mit einem Mann weg war. Und wir waren wirklich in einem Café. Ich habe euch deswegen nichts erzählt, weil ich mir eure Reaktionen und Ausfragerei nicht antun wollte. Ich weiß noch, wie es damals war, als Na Ri hier gewesen ist und ihr zufällig mitbekommen habt, dass ich Interesse an jemandem aus meiner Schule hatte. Es war die Hölle."

Verlegen kratzt sich mein Vater am Hinterkopf: „Du hättest uns sagen können, dass dir das unangenehm war, dann wäre unsere Reaktion vielleicht anders ausgefallen." Aufgebracht entgegne ich ihm: „Die Betonung liegt auf „vielleicht". Du kennst Eomma. Sie sagt zwar, dass sie es nicht mehr machen wird, aber im Endeffekt tut sie es dann doch wieder." Er nickt nur, um meine Aussage zu bestätigen. „Und wann hast du vor, es ihr zu sagen?"

Online-Dating mit BTS | unbeendetWo Geschichten leben. Entdecke jetzt