Kapitel 17

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Mikas Sicht

Eine knappe Woche ist vergangen seit dem Vorfall mit Zero. In der Academy ging alles seinem üblichen Weg. Die Schüler probierten, wie jeden Tag ein Blick auf die seltenen und schönen Nightclass Schüler zu werfen. Die Vertrauensschüler hielten sie, wie immer davon ab, wie Verrückte auf sie los zu gehen.

Nur eins hatte sich verändert, die Nightclass hatte statt einem Reiblüter nun auch noch einen zweiten an ihrer Seite. Es langweilte mich das Bett zu hüten und Löcher in die Wand zu starren, weswegen ich vor kurzen mich entschloss den Unterricht zu besuchen. Die Schüler waren alle sehr erstaunt, dass es eine Dayclass Schülerin zur Nightclass wechseln durfte, was mich aber nicht sonderlich interessierte. Die Zeit in der wir unterricht hatten, nutzte ich stets dafür, mich etwas besser über die Schüler oder andere Dinge zu informieren.

In letzter Zeit gab es vereinzelte Angriffe von Level E's welche entweder von Zero erledigt wurde oder Kaname schickte seine kleinen Hündchen los.

Wir hatten gerade wiedereinmal Ethik mit Yagari und bald würde ich wohl wirklich meine Geduld mit diesem Mann verlieren. Stets hackte er unauffällig auf mir herum oder ließ abfällige Kommentare ab, natürlich war ich es gewohnt aber ich war ohne hin gereizt, da ich für längere Zeit kein Blut mehr zu mir nahm.

Seufzend legte ich meinen Kopf auf meine Arme und schaute Ruka an. Sie saß neben mir und wir verstanden uns recht gut. Schnell hatte ich herausbekommt, dass Ruka etwas seltsames für den Kuran empfand und würde am liebsten in ihre Erinnerung sehen, was vorgefallen ist, dass sie nur Augen für ihn hatte und nicht merkte wie Akatsuki alles für sie aufgeben würde.
Diese Beziehungen unter Vampiren, waren an sich schon eine Komplizierte Sache und dann noch einen Reinblüter mit einzubinden, der aus Lust und Laune mit Menschen spielen konnte, war für mich ein dummes Unterfangen.

In Gedanken hätte ich mir am liebsten gegen den Kopf geschlagen, wieder dachte ich an die selben Worte die Zero so oft verwendet. Der Junge Hunter schlich sich oft in meine Gedanken und verweilte da wie so oft.

Schnell schüttelte ich meinen Gedankengang ab als ich einen Bekannten Blutgeruch vernahm. Mein Kiefer spannte sich an und ließ ein unschönes Geräusch von sich ab. Die anderen Vampire und auch Kaname hatten es scheinbar gerochen und ließen es einfach passieren. Sie kümmerten sich nicht darum und hörten unserem Lehrer einfach zu.

Mir war die Laune am zuhören vergangen und so erhob ich mich und hatte die Aufmerksamkeit der Gesamten Klasse und Yagaris auf mir liegen. Mit erhobenen Kopf und zusammengebissen Zähne machte ich mich auf den Weg zum Ausgang als mich eine Stimme daran hinderte.

,, Was willst du tun, wenn er dem Wahnsinn verfällt oder noch schlimmer weiterhin bei ihr bleibt?'' drang die Stimme meines alten Meisters zu mir durch und ich blieb schlagartig stehen.

Ich weiß nicht ob ich es aus Neugier tat oder aus Höflichkeit um ihm zuzuhören, aber lange darüber nachdenken konnte ich auch nicht.
,, Wenn du ihn nicht töten kannst, weißt du was ihm blüht. Er wird dem Wahnsinn verfallen so, wie es ihm die Frau versprochen hatte.'' setzte er fort und meine Muskeln spannten sich unweigerlich an.

Diese Frau hatte alles gute in Zero zerstört und es war meine Schuld. Natürlich wusste ich wer sie getötet hatte, nachdem ich längere Zeit mit der Nightclass zusammen war. Ich hatte ihm die Treue geschworen und durfte mich nicht einmischen, Zero war ein Teil davon, weswegen ich gar nicht erst nachfragte.

,, Sei Ruhig alter Mann'' zischte ich und wandte mich Yagari zu. Ein selbstsicheres Lächeln zierte sein Gesicht und blickte mir stolz entgegen.

Erzähler Sicht

Die Wärme aus dem Raum verschwand immer deutlicher als Mika sich ihrem Lehrer zu wandte. Ihr Kiefer hatte sich angespannt und von ihr ging eine Aura aus die selbst Kaname überraschte.
Die Nightclass schaute gespannt dem Spektakel zu. Lange war es ruhig um die Wächterin geworden die sonst zu schlechten Scherzen und Angriffslust neigte.

Die Nightclass wusste, Yagari würde den Bogen überspannen und dann würde nur Kaname sie aufhalten können, wenn er es wollen würde. Das Abkommen zwischen einem Vampir und einem Menschen, ihm sein Blut zu geben, dass er überlebte, war ein Verbrechen und auch sie war es sich bewusst.

Mikas Haare färbten sich in einem leichten Weiß ton und die bedrohliche Aura ging ein wenig zurück. Als sie ihr Gesicht zur Nightclass wandte, waren ihre Augen für einem kurzen Moment in einem tiefen Rot, wie es nur die stärksten Reinblüter hatten und war im nächsten Moment in einem wunderschönem Blau. Auf dem Absatz umkehrend wandte sie sich ihren Mitschülern ab und verließ die Klasse durch die Massive Holz Tür an welcher sich nun Eis Spuren befanden.

Kaname hatte gespannt zugesehen wie Mika reagierte und bewunderte ihre Zurückhaltung. Er selber kochte vor Wut, dass der Hunter es wagte sich seiner Yuki zu nähern, aber er hatte die Wächter, die nun von alleine ihrer Aufgabe nachgehen würden und sich um sein Problem kümmern würden.

Mikas Sicht

Genervt lief ich die langen Gänge des Schulgebäudes entlang. Ab und an kam ich an einzelnen Gemälden vorbei und schaute sie mir nie lang genug an um mich an die Gesichter der Personen zu erinnern.
Irgendwann hörte ich keine nervende stimme die Yagari gehören könnte und lehnte mich an die Fenster. Kurz schloss ich meine Augen und merkte kurze Zeit später die Kälte um mich herum und fühlte mich viel wohler.
„Ich wünschte es wäre wie früher" nuschelte ich vor mich hin und musste daran denken wie Ren sich früher immer mit Zero stritt oder Akio mir half meine langen Haare zu kämmen.
Natürlich erinnert ich mich auch daran wie ich früher wegen allem gelacht habe und die Jungs immer mitlachten.
„Lächerlich" war das letzte an dass ich dachte bevor ich einschlief.

Ein lautes Gemurmel drang durch die Gänge der Schule und weckte mich auf. Als ich aus dem Fenster schaute, merkte ich dass die Sonne schon aufgegangen war. Müde streckte ich mich und ließ meine Finger knacken.

Das Gemurmel wurde immer lauter und langsam kamen mir einzelne Schüler entgegen die mich wie ein seltenes Tier ansahen.
„Noch eine Tür und ich bin hier raus" dachte ich in Gedanken und konnte mir im Nächsten Moment meine schönen Gedanken abschmieren. Ren stand an der Tür gelehnt zusammen mit einem Mädchen und Yuki. Von Zero war keine Spur, Weswegen ich Entspannt weiter lief.
„Hey Cousinchen!" rief mir Ren entgegen und deutete mir zu ihm zu kommen.
„Deine Fröhlichkeit wird die irgendwann noch das Genick brechen" sagte ich gleichgültig und Yuki und ihre Freundin zuckten kurz zusammen.
Mein Blick wanderte zu Yukis Schulkameradin, welche unter meinen Blick schnell dass Weite suchte.

„Mika, kannst du nicht einmal freundlich sein?" sagte Ren enttäuscht und warf mir einen Arm um die Schulter.
Kurz begutachtete ich seine Handlung und hatte ihm im Nächsten Moment an die Wand vor mich gedrückt.
Mein Arm drückte ich gegen seinen Hals was ihm das Atmen erschwerte.
„Fass mich nicht einfach so an!" zischte ich und Ren erschrack.

Erzähler Sicht.

Die Augen seiner Cousine färbten sich in ein dunkles rot und der druck auf Rens Hals verstärkte sich. Yuki stand wie versteinert daneben und bekam bei dem Anblick, wieder ihre Starken Kopfschmerzen und sackte leicht zusammen.
Schnell ließ Mika von Ren ab und fing die braunhaarige auf die einen schmerzerfüllten Gesichtsausdruck hatte.
„Geht es dir gut Yuki?" fragte Mika normal und lächelte Yuki sogar ein Stück an
„Ja vielen Dank, ich habe mich glaube ich nur ein wenig erschrocken." sagte die braunhaarige.
„nicht nur du" warf Ren ein und blickte zu seiner Cousine die ihren Blick abwandte.

Auf dem Absatz umkehrend ging Mika an ihrem Cousin und Yuki vorbei und ein Stück ihrer Haare färbte sich wieder weiß.
„Ihre Haare sehen wundervoll aus" staunte Yuki und auch Ren war verwundert was er sah.

Die Guardians | Vampire Knight FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt