Kapitel 23 - Ende

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Im Laufe der Zeit, in der die Menschen, Tiere und andere Wesen auf der Erde wandelten, gab es stets ein herrschendes Gleichgewicht.

Eine Kraft, die sich nicht aufhalten ließ. Sie war grenzenlos und unvorhersehbar.

Am Tag des Lichtes, so wie er genannt wurde von den Huntern, passierte wieder etwas, womit keiner der Anwesenden gerechnet hatte.
Es veränderte alle, insbesondere Zero erlitt an diesem Tag ein wertvolles Geschenk und gleichzeitig einen erneuten Fluch.
Die Tage hatten Zero mitgenommen, er sah müde aus, müder als sonst.
3 Monate waren nach dem Vorfall vergangen und die Akademie hatte sich vollständig erholt. Die Schüler behielten in besonderen Fällen ihre Erinnerungen, den anderen wurden sie genommen.
Die Vampire hatten sich anfangs zurück gezogen und auch Yuki verließ mit Kaname die Akademie.
Zurück blieb Zero, der in seinem inneren vor einem kleinen Scherbenhaufen stand.

Wie auch die Tage zuvor ging Zero auch heute wieder den steinigen Weg entlang der Rosen zum Brunnen. Nur noch wenige Meter waren zwischen ihm und dem kleinen Gebäude, welches errichtet wurde aus Glas und Eis. Im Glanz der Sonne strahlte es eine ungeheure Präsens aus.
Im inneren angekommen legte er die Blumen beiseite und nahm an seinem üblichen Ort Platz.
Mit geschlossenen Augen erzählte er wie so oft auch heute, was passiert war.
„Ach und ob ihr es glaubt oder nicht, der Verband hat mir einen Sonderposten angeboten. Freie Entscheidungsmöglichkeit und gesonderte Regelungen. Ich kann eigentlich machen was ich will, niemand hält mich auf."

Zero stellte mit Missgunst fest, dass auch heute keine Reaktion kam. Nicht einmal bei solch einer Neuigkeit schien sich etwas an dem Zustand zu verändern.

Mit den Blumen in der Hand ging er auf die Kästen zu. Eine dunkle Farbe hatten sie gewählt, obwohl Zero fand etwas helleres hätte besser gepasst. Die Roten Rosen legte er auf den Deckel und erinnerte sich an den Tag.

Nach dem Mika unverständliche Worte geredet hatte, wirkte sie plötzlich so gefasst und hatte ein stolzes Lächeln auf den Lippen.
Sie schaute Zero direkt in die Augen und sprach ganz sanft, die Worte an, welche Zero sich bis heute hielt.
„Pass gut auf dieses Licht auf, versprich es mir, Zero-Lein" wisperte Mika bevor sie Zero einen sanften Kuss auf die Lippen gab und die Augen schloss.

Ihr Körper erkaltete darauf und es kam keine Reaktion mehr. Zwar löste sie sich nicht in Staub auf, aber dennoch spürte man den Tod auf dem Gelände wandern.

„Wir sehen uns dann irgendwann wieder, meine Freunde. Sie ist meine kleine Schwester, was wäre ich für ein Bruder, wenn ich sie alleine lasse?" hatte auch Akio ganz selbstverständlich angefangen zu reden bevor auch er das Bewusstsein verlor und sein Körper zu Boden ging.
Alsbald darauf kamen tanzende Lichter von ihren Beschützern Gesandt, zur Erde und holte ihre Schützlinge ab.
Zurück blieben ihre Körper, die daraufhin in Särge gelegt wurden.

Eine Ironie wie Zero fand, Vampire in Särgen, die scheinbar nur schlafen.

„Es tut dir nicht gut jeden Tag hier zu sein, Idiot."
„Du kommst doch auch immer nach mir hier her und betrauerst dein missratenes Leben."
„Autsch, der hat gesessen. Das werd ich wohl nicht verkraften." sagte Ren theatralisch und rieb sich die Stirn.

Der Wächter der Sonne war geblieben. Rens verhalten, war mit einer ganz simplen Antwort zu begründen.
„So egoistisch bin ich nun auch nicht, dass ich dich ganz alleine lasse mit den Problemen, die die beiden uns hinterlassen haben." hatte er geantwortet als Zero ihn fragte, wieso er nicht auch in diesen Zustand verfiele.

Ren nannte ihn so etwas, wie eine Art Selbstfindung. Die Wächter hatten die Seelen ihrer Schützlinge in sich aufgenommen, bevor diese Zerstört wurden. Es war mit einem Heilungsprozess zu vergleichen.

Leider sprach Ren die Wahrheit wieder einmal direkt aus. Es kam schon öfter vor, dass die beiden sich hier trafen und dann gemeinsam die Särgen anstarrten, in der Hoffnung sie würden zurück kommen.

„Ich muss bald die Schule verlassen, ich denke es ist zu gehen. Du schaffst das alles auch ohne mich oder?"
„Fragst du mich gerade wirklich, ob ich ohne einen Chaoten, der mir jeden Tag Probleme mit den Mädchen bereitet, weil er wieder einmal eine vergessen hat, in Chaos versinken würde?" war Zeros Gegenfrage und sein gegenüber fing an zu schmunzeln.
„Ihr beide passt wirklich gut zusammen. Genauso sarkastisch wie eh und je"

- ihr beide passt gut zusammen.

Dies hatte sich Zero schon öfter vorgestellt, wie es sein würde, wenn Mika zurück kämen würde. Er war ein Vampir, für ihn war die Zeit egal. Aber dennoch fühlte er wie die Leere drohte ihn zu übernehmen. Er spielte die dunklen Gedanken einfach über, wenn er sich bei den anderen befand, aber hier sah er sein Schicksal genau vor sich.

Ren verabschiedete sich am heutigen Abend von Zero und verließ darauf hin das Gelände. Kurz bevor er die Grabstätte verlassen hatte, fing er ganz wild an zu grinsen und sagte etwas, was den Jungen Hunter verwirrte.
„Wenn ihr etwas von mir wollt, dann müsst ihr mich wohl suchen"

Es war langsam wieder einmal Nacht und Zero verließ mit gesenktem Blick den Raum. Sein Nacken schmerzte und er müsse bald wieder seine Tabletten nehmen. Das Blut von Yuki, welches sie ihm da ließ, war fast aufgebraucht.

Er drehte sich ein letztes Mal um bevor er die Tür schloss und den steinigen Weg zurück ging.

Am Brunnen angekommen, flog ihm ein unnatürlich aussehender Schmetterling entgegen. Im Mondlicht sah es fast so aus, als würde er leuchten. Begleitet wurde er von einem genauso hell leuchtenden Glühwürmchen.

Links und rechts auf seiner Schulter, fanden die beiden ihren Platz.
Der kühle Nacht Wind blies durch die Blätter der Bäume und trugen Zero eine Botschaft entgegen, auf welche er so lange gewartet hatte.

„Hatte ich dir nicht gesagt, du sollst auf dieses Licht aufpassen?"
Er hörte den Vorwurf ganz deutlich in seinen Ohren und brauchte einige Sekunden bevor sein Kopf, das gehörte verarbeiten konnte.

Der Schmetterling und das Glühwürmchen erhoben sich von Zeros Schultern und flogen den Weg, welchen Zero gegangen war, in einer ungeheuren Geschwindigkeit zurück.
Der Wind folgte den beiden und somit auch die Engels Stimme, die Zero so sehr vermisst hatte.

Seine Beine trugen in zurück zum Gebäude, bei welchem die Tür nun offen stand. Dabei war Zero sich sicher, sie geschlossen zu haben!

Mit einem mulmigen Gefühl hatte er die Tür geöffnet und in die Dunkelheit geblickt.
Einzig allein das weiße leuchten der Tiere und Rot leuchtende Augen waren zu sehen.
Den Blick Star ihrem gegenüber gerichtet, bewegten sie sich nicht.

„Also wirklich Zero-Lein. So sollte unser Ende doch aber nicht sein oder?
Dies ist doch erst der Beginn unserer Geschichte"

Im Laufe der Zeit, in der die Menschen, Tiere und andere Wesen auf der Erde wandelten, gab es stets ein herrschendes Gleichgewicht.

Und in manchen Situationen und Zeiten, gab es eine Macht, welche die Dinge manchmal in die richtigen Wege leitete.
In der das Glück, Menschen erreichte die zuvor von Pech und anderen Dingen geplagt waren.

Einen Neustart.
Eine Zweite Chance.
Ein neues Leben, ein besseres.

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