Kapitel 21

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Zero POV

Sekunden, Minuten, Stunden, wie lange saß ich hier nun schon und wie oft kam der Rektor nun schon nach mir schauen, ob ich noch lebte?
Sie glaubten wirklich ich würde mich selber ins Jenseits befördern, nur da Yuki ein Vampir war. Es störte mich Immens, aber in meinem inneren breitete sich eine Sorge aus, welche nicht Yuki galt. Die Blicke die Mika mir zuwarf und die Seelenspiegel, welche mich täglich genau beobachteten,
Auch wenn ich es nicht gerne zugab, diese Vampirin war mir nicht egal und in der Zeit wo ich lustlos die Gitterstäbe anstarrte, stellte sich mir immer wieder die Frage, wieso sie so wurde. Akio und Ren hatten sich auch geändert, sie sorgten sich um Mika und dennoch konnten selbst sie nichts ändern, als sie die Kontrolle verlor.
An dem Abend wo sie mit einem sadistischen Grinsen die Vampire abschlachtete, ohne mit der Wimpern zu zucken.

Das klirren von Schuhen ließ mich aufhorchen. Wollte der Rektor wieder einen seiner Kontrollbesuche abhalten? Vielleicht sogar eine Predigt halten, dass ich an nichts Schund bin? Es wäre sicherlich amüsant, aber ein anderer ungebetener Gast kam meiner Zelle näher. Mit jedem Schritt hatte ich das Gefühl in einem Spiegel zu sehen und hätte diesen all zu gern zerbrochen.
„Ichiru, du hier?"

—-
Mika POV

Die Sonne ging langsam unter und die Vögel waren vom gesamten Gelände verschwunden. Der Wind wehte durch die offenen Fenster in das Zimmer, in welchem die schlafende Rima lag. Nebenan ein paar Zimmer weiter lag Shiki und schlief ebenso. Nur ich saß hier und lauschte allem. Die Kämpfe um die Academy langweilten mich und in meinem Kopf kreiste immer wieder die Frage, wieso ich sie gerettet hatte? Waren es Schuldgefühle, hatte ich Angst das Rima sterben könnte oder war es nur um meiner Ziele näher zu kommen, aber was waren meine Ziele?
Akio und Ren waren verschwunden, sie hatten ihr Versprechen gebrochen. Sie hatten mich allein gelassen, aber dennoch tat es mir nicht weh. Ich wusste sie würden gehen, ich war ein Problem. Als Wächter war ich auch nicht zu gebrauchen, ich fungierte nur noch als eine kleine Schachfigur im Spiel der Reinblüter.
„Rima.." vernahm ich Shikis leise Stimme. Er stand im Türrahmen und wusste wohl nicht so wirklich was er tun sollte. Wenn er zu Rima wollte, musste er wohl oder übel am Fenster, an welchem ich Platz gefunden hatte, vorbei gehen.
Ich spürte wie Rima wach wurde und entschloss mich die beiden allein zu lassen. Rido war nicht länger ein Teil mit Shiki, Weswegen er keine Gefahr darstellte.
Mit einem Satz, leichter als eine Katze, landete ich draußen vor dem Heim.

Ein Schuss fiel, die letzten vorhanden Raben flogen aus den Bäumen und der Wind fing an sein ewiges Lied zu spielen. Der Mond war nicht einmal aufgegangen und dennoch spürte ich eine unendliche Kälte. Mein Kopf drohte zu explodieren als dieser Geruch mir in die Nase stieg. Es war zum Haare raufen, ohne es zu wollen wuchsen meine Spitzen Zähne hervor und würde ich vor einem Spiegel stehen, würde ich wohl in die tiefsten roten Augen sehen. Zeros Blutgeruch verteilte sich unweigerlich auf dem gesamten Gelände.
Die menschliche Seite, welche in meinem Körper steckte, drohte zu verschwinden. Ich wollte nur noch eines.
Rache an denen die dies zu verantworten hatten.

Unweigerlich hörte alles auf in mir zu kämpfen und mein Körper preschte von allein vor.
Ich hörte mehrere Herzschläge, das klirren von Waffen und markerschütternde Schreie. Ja dies gefiel mir.
Die Auren um mich herum waren in heller aufruhe, selbst die kleine Kuran Prinzessin war hier und spielte die große Kämpferin. Ich würde mich nicht selber als nachtragend bezeichnen, aber dennoch könnte man nicht behaupten dass ich Yuki leiden konnte. Ich wusste was sie getan hatte, ich hatte all die Jahre ihre Unwissenheit durch Akio erlebt.

Das klirren einer Glocke läutete den Schluss ein. Meine Beine stockten und mein Atem setzte aus. Der Blutgeruch wurde stärker und eine bedrohliche Aura bildete sich weiter aus. Zero, der liebe ruhige Junge von damals, war sicherlich gefallen. Er diente Kuran nur noch als eine Art Spielzeug.
Yuki machte sich zusammen mit den Adligen auf den Weg zum Dach und langsame Schrittes folgte ich Ihnen. Mein Körper war ausgelaugt, zu lange hatte er kämpfen müssen. Ich war bereit, endlich war meine Zeit gekommen.

Das letzte was meine Augen sahen, war ein hell leuchtendes Licht auf dem Dach der Schule. Meine Gedanken spielten mir streiche und ich könnte schwören ich hätte Akio und Ren gehört, bevor meine Augen zufielen und der Boden meinen kalten Körper auffing.

Die Guardians | Vampire Knight FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt