Kapitel 7

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„Man Ann was soll ich anziehen? Ich hab keine Ahnung.“ „Maus beruhig dich, komm mit mir finden schon was für dich.“ Mario, Ann, Marcel und ich hatten beschlossen heute Abend feiern zu gehen. Einziges Problem – mein Kleiderschrank. Ich konnte ja schlecht mit Nikes gehen. Sie schmiss immer mehr Kleider auf mich drauf. „Die probierst du jetzt an. Wie gut das wir die gleiche Größe haben.“ Ich zog also jedes Kleid an und Mario und Ann gaben zu jedem ihren Kommentar ab. Ich hatte schon fast alle zehn Kleider durch und bei keinem waren sie zufrieden, bis ich ein beiges Kleid, mit Spitze und dreiviertel Arm anzog und aus dem Bad kam. „Das ist es.“ Mario und Ann sagten dies gleichzeitig und strahlten sich dann an. „Seit ihr sicher?“ Wieder kam ein gleichzeitiges Ja von den beiden. „Ok, ok“ Ich musste zugeben, es sah gar nicht so schlecht aus. Jetzt drückte sie mir noch goldene Sandalen, mit Absatz in die Hand. Ich schaute sie richtig blöd an, denn sie und Mario begannen zu lachen. „Los zieh mal an.“ Diesmal war es Mario. Ich konnte schon in solchen Schuhen laufen, mochte es nur nicht. Meine Füße taten danach immer länger weh, sodass es der Aufwand eigentlich nicht wert war. Um elf waren wir dann alle fertig gestylt und fuhren mit Marios Auto ins Nightrooms. Ich sah Marcel schon von weitem und als wir ausstiegen sah er irgendwie komisch aus. „Dem guten fallen gleich die Augen raus“ Ann war neben mich getreten und hakte sich bei mir ein. Bis wir Marcel erreichten. Er kam zu mir und küsste mich. Mario und Ann grinsten. „Du siehst toll aus.“ „Danke. Darf ich dir vorstellen Mario und seine Freundin Ann-Kathrin, Leute das ist Marcel.“ Sie reichten sich die Hand und dann konnten wir auch schon rein. Die Schlange war riesig, aber mit Mario, konnten wir natürlich durch den VIP Eingang und standen nicht mal lange an. Im Club holten die Jungs uns gleich was zu trinken und verschwanden. „Der ist echt niedlich. Ich glaub der steht total auf dich.“ Ann flüsterte es nur in mein Ohr, ich verstand es aber trotzdem. Irgendwie konnte ich mich aber trotzdem nicht freuen. Etwas anderes, weniger schönes hatte meine Aufmerksamkeit erlangt. Marco mit einer Wasserstoffblondine, der er seine Zunge in den Hals steckte. Ich wusste nicht warum mich das so störte, aber das tat es eben nun mal. „Maus was ist los?“ Ich sagte kein Wort, aber sie folgte meinem Blick und schien Marco erkannt zu haben. „So n Mistkerl“ Mehr sagte sie nicht, dann kamen auch schon Marcel und Mario mit unseren Drinks. Mario setzte sich genau so, dass ich Marco und seine blonde Begleitung nicht sehen konnte. Er war einfach der Beste. Ich lächelte ihm dankend zu und er nickte verständnisvoll. Ich hatte einfach die Besten Freunde. Irgendwann wollte Marcel tanzen. Mir war zwar nicht nach tanzen, aber ich wollte ihm auch nicht sagen was los war, also ging ich mit ihm. Natürlich trafen wir Marco und seine Blondine auf der Tanzfläche. Ich konnte ihn einfach nicht anschauen, trotzdem hatte ich das Gefühl das mich Marco beobachtete. Irgendetwas war, was mich zu Boden schauen ließ. Marcel zog mich zu sich und küsste mich lange. „Alles ok süße?“ Ich nickte wieder nur. Aus dem Augenwinkel sah ich Marcos schockierten Blick, aber irgendwie sah er auch traurig aus, aber wahrscheinlich bildete ich mir das alles nur ein. Als nächstes zog er Blondie wieder zu sich und steckte ihr wieder seine Zunge in den Hals. Tja da hatten wir es. Ich hatte mir das wahrscheinlich nur eingebildet. Bei dem Anblick wurde mir echt schlecht und ich ging schnell auf die Toilette. Marcel ging zu Mario und Ann in den VIP Bereich, der zum Glück von den Toiletten und auch der Tanzfläche weit weg war. Vor den Toiletten waren Sofas, in eines davon ich mich erst einmal fallen ließ. Keine 2 Minuten später saß Marco neben mir. Er war ganz nah bei mir und flüsterte mir etwas ins Ohr. Allein schon bei seiner Stimme so nah bei mir bekam ich Gänsehaut. „Geht’s dir gut? Genauso hat es sich übrigens angefühlt dich mit Marcel zu sehen.“ Bitte?? „Marco du bist betrunken.“ „Na und wenn schon, betrunken ist man wenigstens ehrlich.“ „Marco.“ Meine Stimme war nicht mehr als ein flehen, dem Marco nicht nachkam. Er kam immer näher, bis unsere Lippen schließlich aufeinander lagen. Anfangs erwiderte ich den Kuss, bis ich zur Besinnung kam und Marco wegdrückte. Ich ließ ihn auf dem Sofa sitzen und lief an Marcel vorbei aus dem Club.

Ich rannte einfach aus dem Club, fast in Marcels Arme. Ich lief einfach weiter an ihm vorbei. Viel zu verwirrt war ich. Was war hier grade bitte passiert? Marco hatte mich ernsthaft geküsst. Was sollte der Satz, genau so hat es sich bei Marcel angefühlt? Wollte er mich eifersüchtig machen? Aber warum? Man ich war einfach viel zu verwirrt um nur einen klaren Gedanken zu fassen. Ich hatte immer noch leichte Gänsehaut von dem Kuss gerade eben. Was sollte das denn jetzt schon wieder heißen? „Sag mal geht’s noch?“ Das war jetzt Marcel. Ich starrte ihn einfach an. Was sollte ich sagen. „Was willst du von mir hören?“ „Erst mal warum du Marco geküsst hast, dann vielleicht das es dir leid tut?“ Marco hatte mich geküsst, aber ich hatte erwidert –verdammt. Tat es mir leid? Eigentlich ja nicht. Oder etwa doch? „Hallo? Madi??“ „Marco hat mich geküsst.“ „Und du hast den Kuss erwidert, ich bin doch nicht blöd.“ „Ich hab ihn abgebrochen.“ „Minutenspäter.“ War es wirklich Minuten später? Mir kam es vor wie ein paar Sekunden. Mehr auf keinen Fall. „Marcel es tut mir leid, aber ich kann nicht sagen dass mir der Kuss Leid tut.“ Jetzt war es Marcel, der mich entsetzt anschaute. „Willst du mich eigentlich verarschen? Du sagst mir ernsthaft, dass du Marco immer wieder küssen würdest, obwohl du meine Freundin bist?“ Wie er das meine betonte gefiel mir irgendwie nicht. Ja ok Marco hatte mich geküsst aber mit Marco war das immer irgendwie etwas anderes. „Hast du vielleicht heute auch nochmal etwas zu sagen?“ „Was soll ich sagen? Ich sage doch sowieso nicht was du hören willst.“ „Ist das jetzt dein Ernst?“ „Ich denke schon. Aber eine Antwort schulde ich dir ja noch, warum ich ihn geküsst habe. Ich kann’s dir ehrlich gesagt nicht sagen, es hat sich einfach Richtig angefühlt in dem Moment. Ich weiß das wir zusammen sind und im Normalfall mach ich so was auch nicht, ich hab keine Ahnung was los war. Tut mir leid.“ „Ach das tut dir jetzt leid?“ „Ja es tut mir Leid, dass ich dir dazu nicht mehr sagen kann.“ „Ok ich geh dann mal besser.“ Damit ließ er mich vor dem Club stehen und verschwand. Keine Minute später, kamen Mario und Ann raus und zogen mich zum Auto. Mario setzte Ann vor ihrem Hotel ab und fuhr dann weiter. Während der Fahrt redete er kein Wort. Sobald wir aus dem Haus waren begann er zu reden. „Ich will jetzt wissen was da drinnen los war. Wieso ist Marcel fast auf Marco losgegangen und was empfindest du wirklich führ ihn?“ Wir gingen hoch in Marios Zimmer und setzten uns aufs Bett. „Ehm“ „Madi und wehe du erzählst mir nicht alles, ich nehme dir das sonst übel.“ „Marco hat mich geküsst und ich hab den Kuss erwidert.“ „Wie kam‘s dazu? Du warst nur mit Marcel tanzen?“ „Ja war ich auch, aber dann hab ich Marco mit so einer Blonden gesehen und irgendwie wollt ich dann mal kurz durchatmen und bin auf die Sofas vor der Toilette und dann kam Marco und hat ganz nah bei mir gesagt, dass es sich genau angefühlt hat, wie wo er mich mit Marcel gesehen hat und dann hat er mich geküsst.“ Mario grinste mich an. „Ok dann kann ich mir die letzte Frage ja schenken.“ „Nein warum? Ich mag Marco Ende, mehr nicht.“ „Madi willst du mich verarschen? Hörst du dir selber nicht  zu?“ „Das hat Marco gesagt nicht ich.“ „Maus steh es dir doch ein, du hast dich in Marco verliebt. Eure Sache mit wir schlafen nur miteinander, war wohl nicht so erfolgreich“ „Mario hör auf. Ich bin nicht verliebt in Marco. Schluss jetzt.“ „Ey du bist so stur. Wo ist dein Problem, deinem besten Freund zu sagen dass du verliebt bist? Sogar Ann hat mir das schon gesagt.“ „Mario ich…“ „Nein kein Mario ich, du bist verliebt, ob du dir das jetzt eingestehst oder nicht ist mir ehrlich gesagt egal, aber ich kann dir eins sagen, Marco ist total verknallt.“ Marco war verknallt? In mich, oder jemand anders? „In mich?“ „Ne in seine Blonde Nachbarin.“ Mario hatte eine ernste Miene aufgesetzt. „Was? “ Meine Stimme war ungefähr drei Oktaven zu hoch und Mario prustete los. „Du willst mir sicher immer noch sagen, dass du nicht auf Marco stehst?“ Ich schmiss ihm ein Kissen an den Kopf. „Du Idiot, ich geh jetzt schlafen.“ Damit ging ich aus dem Zimmer. Ich war mir sicher, ich war nicht verliebt in Marco.

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