Kapitel 8

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„Man Mario ich will nicht mit zu Kevin.“ „Keine Widerrede. Kevin will dich kennenlernen, alle bringen ihre Freundinnen mit und Schluss.“ Ich hatte einfach keine Lust bei dem „Mannschaftsabend“ auf Marco zu treffen, aber das musste ja Mario nicht unbedingt wissen. „Außerdem bin ich nicht deine Freundin.“ „Aber meine Beste und Ann ist in Köln. Keine Widerrede Madi, das ist alles schon entschieden.“ Ich verschwand also mürrisch ins Gästezimmer und überlegte was ich jetzt anziehen sollte. Irgendwie hatte ich das Bedürfnis mich schick zu machen, ich wollte Marco einfach gefallen und ihm zeigen was er jetzt verpasste. Für den Gedanken hätte ich mich eine Minute später schon wieder schlagen können und schob ihn ins hinterste Eck meines Gehirns. Ich ging duschen und stellte mich danach vor meinen Schrank. Ich zog eine hautenge schwarze Lederleggings an. Eigentlich war es keine Leggins, sondern eher eine Jeans also mit Knopf und Reißverschluss, aber egal. Dazu zog ich ein enges weißes Top an und einen etwas weiteren beigen Strick Cardigan. Dazu noch schwarze High Heels und fertig. Meine Haare ließ ich einfach glatt und offen über die Schultern fallen. „Madi bist du fertig? Krass, wen willst du denn verführen?“ „Zu krass?“ „Nein du siehst echt verdammt gut aus, aber bist halt meine beste Freundin.“ Ich verließ mit Mario das Haus und etwa 10 Minuten später hielten wir vor einem Edel Italiener. Drinnen kam eine relativ großer Typ auf uns zugestürmt. „Mensch Mario, egal mit wem du kommst, deine Begleitung ist immer total heiß.“ Das war dann wohl Kevin, Mario hatte mich vor dem ein oder anderen Spruch schon gewarnt. „Hey freut mich dich kennenzulernen, ich bin Madi.“ Kevin schaute mich etwas sprachlos an, ergriff dann aber meine Hand und zog mich zu den anderen. „Kevin, aber du kennst mich bestimmt schon von Marios Erzählungen?“ Ich nickte nur und unterhielt mich eine ganze Weile mit Kevin. Er war echt schwer in Ordnung. „Du Madi?“ „Mhh?“ „Eins musst du mir aber mal noch sagen.“ „Was denn?“ „Warum starrt dich Marco so an?“ Sofort fuhr mein Kopf hoch du ich schaute mich suchend im Raum um. Und da stand er. Ein Wunder, ohne Blonde Begleitung. Ich musste mich echt zusammenreißen um meinen Blick von ihm zu lösen und mich wieder auf Kevin zu konzentrieren. „Ehm musst du ihn schon selber fragen. Keine Ahnung.“ Hätte ich gewusst, dass Kevin das total wörtlich nahm und aufstand und auf Marco zuging, hätte ich das natürlich anders gesagt. „Kevin!“ Zu spät er war schon weg. Ich stand auf und ging auf die Terrasse, jetzt erst mal frische Luft. Warum brachte mich Marcos Anwesenheit nur immer so aus dem Konzept. Verdammt, was hatte der Typ was andere nicht hatten? „Warst du das die Kevin auf mich gehetzt hat? Das war nicht sehr nett.“ Ich fuhr total zusammen. Im nächsten Moment legten sich zwei Arme um meinen Bauch und ein Kopf lag auf meiner Schulter. „Madi ?“ Marcos Stimme war einfach schon wieder viel zu nah. Um klar denken zu können brauchte ich Abstand, den ich nicht hatte. „Ehm ich war das nicht, er ist auf einmal aufgestanden und zu dir.“ Ich konnte Marcos Grinsen förmlich spüren, seinen Atem an meinem Ohr spüren. „Hab ich dir schon gesagt, dass du verdammt heiß aussiehst heute? Wirklich unglaublich.“ Ich schluckte erst mal. „Danke.“ Meine Stimme war nur ein Flüstern. Mehr ging nicht, weil ich einen ganz trockenen Hals hatte. Ich hab keine Ahnung wie lang wir so standen, aber es fühlte sich einfach an wie Ewigkeiten. Keiner sagte etwas. Das Einzige, was ich spürte, war Marcos gleichmäßiger Atem auf meinen Haaren und sein Kopf, der mehr oder weniger in meinen Haaren vergraben war. „Man warum ist immer alles so kompliziert bei uns?“ Marcos Stimme war nur ein Flüstern und ich war mir nicht mal sicher ob ich es richtig verstanden hatte. „Madi ich muss dir was sagen.“ Jetzt war seine Stimme schon fester. Er drehte mich und seine Hände lagen jetzt auf meinem Rücken. „Madeleine?????“ Bei Marios Stimme fuhren wir beide auseinander. „Madi?“ Ich löste mich von Marco und schaute ihn mitfühlend an. Als ich schon ein paar Schritte weg war drehte ich nochmal zu Marco m, der mich immer noch musterte.

Ich beschloss Mario nichts von dem gestrigen Abend zu erzählen, weil es ihn einfach nur wieder in allem bestätigt hätte. In den letzten zwei Tagen hatte sich mein Vater zwei Mal bei mir gemeldet. Jedes Mal sagte ich ihm wieder aufs Neue, dass ich es mir überlege. Mit Ann hatte ich gestern eine Wohnungsbesichtigung und was soll ich sagen, die Wohnung war der Hammer. Mario bestand darauf sie zu zahlen, weil Ann nur wegen ihm hier her ziehen sollte und weil er der Meinung war das ein Job mich vom Studium nur ablenken würde und die Wohnung ja gar nicht so teuer wäre. Wir beschlossen, uns es noch einen Tag zu überlegen und dann zuzusagen, oder eben auch nicht. Die restlich Zeit der zwei Tage saß ich in meinem Zimmer bei Mario und dachte nach. Mario hatte immer auf mich eingeredet, dass ich mit Marco reden sollte, aber ich wollte nicht. Irgendwann nachts hatte ich beschlossen am nächsten Tag zu Marcel zu fahren. „Mario ich bin bei Marcel.“ Von ihm kam nur ein komisches Brummen. Er war nicht begeistert von Marcel, spätestens nachdem er Marco eine reinhauen wollte. Etwa 15 Minuten später stand ich vor Marcels Wohnung. Etwas schüchtern klingelte ich. „Ja?“ „Hey ich bin’s kann ich reinkommen?“ Das summen der Türe kam und ich ging rein. Jetzt hatte ich ernsthaft etwas Angst. Wie würde er reagieren? Was sollte ich ihm überhaut sagen? Toll darüber hätte ich mir mal Gedanken machen sollen. „Hi“ Er hielt mir die Tür auf und ließ mich rein. „Willst du was trinken?“ „Ne danke, ich möchte mit dir reden.“ „Komm mit ins Wohnzimmer.“ Er nahm meine Hand und zog mich hinter sich her ins Wohnzimmer. „Ich glaube ich hab mich in dich verliebt.“ Ich bekam einen mächtigen Hustenanfall. Hatte er grade ernsthaft gesagt, dass er sich in mich verliebt hatte? Ich glaube ich war im falschen Film. Mein Gott was sollte ich denn jetzt bitte machen? Ich lächelte ihn erst einmal an. Er nahm meine Hand und wir setzten uns aufs Sofa. „Ich denke mal Mario hat dir das erzählt, dass ich auf Marco losgehen wollte?“ Ich nickte nur. „Scheiß Aktion.“ „Hör zu du musst wissen du bist mir eben nicht egal, ich mag dich verdammt arg und naja den Rest hab ich dir ja grade gesagt. Aber ich war in diesem Moment echt sauer. Nicht auf dich, sondern auf Marco. Er ist ein guter Freund von mir und küsst einfach meine Freundin.“ Ja Richtig, ich war Marcels Freundin. Sollte ich ihm das mit Marco sagen, dass wir miteinander schlafen? Besser nicht, ich glaube er würde total durchdrehen. „Also was heißt das jetzt?“ „Heißt das ich dir das verziehen habe, nur Marco nicht.“ Er kam mir immer näher und begann mich ganz vorsichtig am Hals zu küssen. In meinem Kopf arbeitete es mächtig. Dass es nicht rauchte war wirklich alles. Was tat ich hier grade? In meinem Kopf, Fragen über Fragen. Während ich mir Gedanken darüber machte, was richtig und falsch war, küsste mich Marcel immer weiter. Mittlerweile nicht nur am Hals sondern auch auf die Lippen. Seine Küsse wurden immer zärtlich und er fuhr mit der Hand unter mein Shirt. Wooa in was für eine Richtung ging das jetzt. Egal, vielleicht konnte ich so meine Gedanken endlich mal zur Seite schieben. Ich musste einfach die ganze Zeit an ihn denken, was verdammt war los mit mir. „Süße ist alles in Ordnung, du wirkst so abgelenkt.“ Mist warum musste er ausgerechnet heute so furchtbar aufmerksam sein? Also zog ich ihn Näher an mich ran und küsste ihn fest. Ich strich mit meinen Händen leicht über seinen Bauch und er bekam Gänsehaut. Er zog mich hoch und führte mich ins Schlafzimmer. Ich schaute mich um, dass Zimmer sah komplett anders aus als das bei Marco. Marcos war viel gemütlicher. Verdammt stopp. Ich konnte das hier einfach nicht. Ich konnte nicht mit Marcel schlafen, wenn ich die ganze Zeit an Marco denken musste. Ich wollte ja nicht, aber so war es nun eben mal. Meine Gedanken kreisten nur um Marco. Wie sollte ich das jetzt Marcel sagen? „Stopp“ „Was ist los?“ „Marcel ich kann das nicht tut mir Leid das ich die ganze Zeit abblocke, aber es wäre einfach nicht richtig, ich … ich … ach egal, es geht einfach nicht.“ Er schaute mich leicht enttäuscht an. „Noch nicht“ Jetzt hellt sich seine Miene etwas auf. „Ich muss jetzt los.“ Ich sammelte meine Sachen zusammen, drückte ihm einen Kuss auf den Mund und verschwand so schnell wie möglich.

Nochmal auf AnfangWo Geschichten leben. Entdecke jetzt