Kapitel 15

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„Man Mario pack doch mal dein Handy weg, wir essen.“ Das war jetzt Anns fordernde Stimme an Mario. Mario verdrehte genervt die Augen, stand auf, drückte mir einen Kuss auf die Haare und verschwand. Als er aus der Tür ging, fiel sie schon fast zu laut in Schloss. Ich schaute Ann fragend an. „Was ist los mit euch zwei?“ „Keine Ahnung, Mario ist in den letzten 3 Tagen schon so komisch. Ich weiß ehrlich nicht was ich gemacht habe. Er reagiert bei allem was ich sagen genauso wie grade eben.“ „Mhh ich kann dir da leider auch nicht helfen. Ich kann nachher mal mit ihm reden, wenn er vom Training kommt. Ich wollte sowieso zu Felix.“ Ann nickte ziemlich niedergeschlagen und sie tat mir wirklich leid. Allerdings war ich Momentan einfach nicht in der Lage dazu mich gleich darum zu kümmern und mit Mario zu reden. Ich drückte Ann kurz und verschwand dann in mein Zimmer. Ich schmiss mich auf mein Bett, setzte meine Beats auf und stellte die Musik auf laut. Ich wollte einfach die ganzen Gedanken in meinem Kopf ausblenden und nichts mehr hören, außer der Musik.

Marcos Sicht: Ich war schon wirklich früh wach. Keine Ahnung warum, aber obwohl ich nicht viel Schlaf hatte, fühlte ich mich total fit. Sie sah einfach wunderschön aus, wie so neben mir lag und schlief. Ich beobachtete sie noch eine Weile und strich ihr vorsichtig ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht. Ich gab ihr einen Kuss auf den Scheitel und stand dann auf. Ich ging gut gelaunt zum Bäcker und etwa zehn Minuten später schloss ich die Haustüre wieder auf. Ich hörte Geräusche in der Küche und hatte schon die Sorge, dass ich Madi doch geweckt hatte „Mama was machst du denn hier? Wo ist Madi? Schläft sie noch?“ Was bitte wollte meine Mutter um kurz nach acht bei mir in der Wohnung? Das konnte ja heiter werden. „Deine Bettbekanntschaft? Die ist glaube ich im Schlafzimmer aber ich denke das sie gleich verschwindet.“ Meine Was?? Ach du Scheiße, was hatte meine Mutter bitte zu Madi gesagt? Himmel, am liebsten hätte ich meine Mutter grade rausgeschmissen, aber sie war ja immer noch meine Mutter. „Was??“ Meine Stimme war etwas laut, lauter als beabsichtigt. Meine Mama zuckte zusammen und im nächsten Moment tat es mir schon leid, dass ich sie so angeschrien hatte. „Mama warum? Ich hab euch von Madeleine erzählt.“ Meine Mutter schaute mich entschuldigend an. „Es tut mir leid, du hast sie nie mitgebracht, ich konnte doch nicht wissen wie sie aussieht. Und du hattest immer oft Mädchen hier, die genauso jung waren wie sie. Wie alt ist sie denn?“ Das war jetzt nicht ihr ernst oder? „Sie ist 19 Mama, aber das spielt keine Rolle. Ich liebe sie.“ Meine Mutter nickte nur. Ich war wirklich sauer. Plötzlich kam Madi aus dem Schlafzimmer. Sie sah unglaublich enttäuscht aus. Verständlich. „Madi? Halt was machst du da? Warum die Tasche?“ „Ich gehe ich brauch einfach mal wieder ein bisschen Zeit für mich.“ „Geh nicht, bitte.“ „Warum?“ „Das fragst du noch? Man weil ich keine Sekunde ohne dich sein will. Komm mit.“ Ich hielt ihr meine Hand hin und sie ergriff sie zögerlich. Ich nahm ihre Tasche und stellte sie aufs Sofa. „Mama? Ich würde dir gerne meine Freundin vorstellen. Eigentlich wollte ich sie euch anders vorstellen, aber das ist jetzt alles bisschen blöd gelaufen. Also das ist Madeleine.“ Ich warf meiner Mutter einen Blick zu und sie ergriff Madis Hand. „Manuela. Es tut mir Leid was ich vorhin gesagt habe, aber ich wusste ja nicht das …“ „Schon in Ordnung.“ Jetzt wendete sie sich an mich. „Ich gehe glaube ich jetzt trotzdem ich will dich und deine Mama nicht stören, ich wollte sowieso ehm noch zu Mario.“ „Sehe ich dich heute noch?“ Ich weiß nicht, du hast ja nachher noch Training, aber du weißt ja wo ich wohne.“ Sie gab mir einen kurzen Kuss und verschwand. „Man Mama.“ Ich meckerte meine Mutter etwas an und verschwand dann ins Wohnzimmer. „Marco es tut mir leid, aber bring sie doch mal mit, damit dein Vater und deine Schwestern sie auch kennenlernen.“ Ich nickte nur. „Ich muss das jetzt erst mal wieder graderücken und ihr das irgendwie erklären. Ich glaube sie ist echt sauer.“ Meine Mutter legte mir eine Hand auf die Schulter und ich überlegte wie ich das Madi nur erklären konnte. Die Musik hatte ihre volle Wirkung. Ich hörte keine Ton und blendete alles um mich herum auch vollständig aus. Wie lange ich hier lag? Absolut keine Ahnung, ich hatte meine Augen geschlossen und lag einfach nur so da. Auf einmal senkte sich das Bett unter mir und ich schreckte zusammen. Ich öffnete die Augen und sah in Marios braune Augen. Ich setzte die Kopfhörer ab und schaute ihn fragend an. „Was machst du hier und wie kommst du hier rein?“ „Ich hab nen Schlüssel von Ann und naja ich will mit dir reden, ich muss mit dir reden. Ann ist nicht da.“ „Mario was ist los bei euch zwei?“ „Das gleiche könnte ich dich ebenso fragen? Was ist los bei dir und Marco?“ „Ich hab aber zuerst gefragt.“ Ich schaute Mario triumphierend an. „Deswegen bist du doch da oder?“ „Ich hab mich vor drei Tagen mit Sarah getroffen und naja wir haben uns geküsst und das war nicht nur so ein Kuss.“ „Du verarscht mich jetzt oder?“ „Nein“ Mario schaute bedrückt auf die Bettdecke. „Weist du wo Ann ist?“ Ich schaute ihn fragend an. „Sie meinte sie fährt für ein paar Tage zu ihrer Familie.“ „Ach komm mal her.“ Ich zog Mario zu mir. „Darf ich fragen warum?“ „Naja keine Ahnung sie war einfach da, wir wollten eigentlich nur reden und irgendwann sind wir uns immer näher gekommen und dann hab ich sie geküsst und sie hat erwidert und dann wurde das alles immer leidenschaftlicher und ach man Madi ich weiß doch auch nicht.“ „Hast du wenigstens ein schlechtes Gewissen?“ „Hallo? Natürlich hab ich das.“ „Gut, willst du es ihr sagen? Und was empfindest du noch für sie?“ Von Mario bekam ich nur ein Schulterzucken. „Weist du was wir jetzt machen? Wir nehmen ein Entspannungsbad. Unsere Badewanne ist riesig.“ „Ehm ich hab aber keine Badehose?“ Jetzt schaute ich ihn lachend an. „Dann geh in Boxershorts? Die kommt dann kurz in Trockner und fertig.“ Mario strahlte mich an und zog mich ins Bad. Er ließ Wasser in die Wanne und wir setzten uns hinein. Das Bad tat wirklich gut und auch Mario entspannte sich sichtlich. Danach gingen wir noch duschen und ich ging in mein Zimmer um mich umzuziehen. Als ich gerade den Bikini aushatte klingelte es an der Tür. „Ich mach schon auf.“ Mario kam mir zuvor. Ich schnappte mir mein Handtuch, wickelte es um mich und ging auch zur Tür. In der Tür stand Marco. Ich schaute zuerst zu Marco. Danach folgte ich seinem Blick, der immer wieder zwischen mir und Mario wechselte. Erst jetzt wurde mir bewusst, wie das alles hier aussehen musste. „Alter du schnappst dir meine Freundin, nur weil du deiner nicht treu sein kannst?“ Marco klang wirklich sauer und schubste Mario ein Stück in die Wohnung. „Du wusstest davon?“ „Ja er hat’s mir gesagt, aber ich wusste ja nicht das er sich auch noch gleich an meine Freundin ranmacht.“ „Man Marco beruhig dich doch mal, das ist alles ganz anders als es aussieht.“ „Ach ja?“ „Ja, wir haben nur zusammen gebadet und geduscht , mehr nicht.“ Das war jetzt nicht so schlau das zu sagen. Das klang verdammt komisch. Jetzt  stritten sich die Jungs auch noch. Klar Mario hatte Ann betrogen, aber das war weder Marcos noch meine Sache. Wieso traute er mir zu das ich etwas mit Mario anfangen würde. „Man Marco sie ist meine beste Freundin, akzeptier das endlich mal.“ „Vielleicht will ich das ja gar nicht akzeptieren? Wer sagt mir das ihr zwei nicht irgendwann mal was miteinander anfangt? Ihr schlaft zusammen in einem Bett, ihr badet zusammen, ihr geht zusammen duschen. Was kommt als nächstes?“ Jetzt war er komplett gestört oder? „Marco mach mal langsam. Ich würde niemals was mit ihr anfangen. Sie ist mir einfach viel zu wichtig und so was würde alles kaputt machen. Klar sie sieht verdammt gut aus, aber ich hab sie lieber als meine beste Freundin und wenn du mir oder uns nicht glaubst kann ich dir auch nicht helfen.“ Mario hatte absolut Recht, aber ich war total enttäuscht von Marco. Traute er mir wirklich zu das ich mit Mario schlafen würde und ihn betrügen würde? „Danke dass du mir vertraust Marco.“ Ich schaute ihn enttäuscht an und ging in mein Zimmer. Ich hörte noch Marios Stimme, warum musste diese Wohnung auch so verdammt hellhörig sein? „Alter Marco, du gehst da jetzt rein und klärst das. Haben wir uns verstanden? Es reicht das Ann und ich Streit haben.“ Ich musste Lächeln, Mario war wirklich der Beste Freund den man sich wünschen konnte. Ich zog mir schnell meine Unterwäsche an und drüber ein Shirt von Marco. Danach setzte ich mich auf mein Bett und wartete darauf dass Marco zu mir kam. Ich hasste es mich mit Marco zu streiten. Keine fünf Minuten später klopfte es an meiner Türe. Ich dachte das er reinkommen würde, aber als nichts passierte, sagte ich einfach mal herein. Meine Türe würde ganz zögerlich geöffnet. „Darf ich reinkommen?“ Ich klopfte nur auf den Platz neben mich. Marco kam herein und schloss die Türe hinter sich. Als er mich mit seinem Shirt auf dem Bett sitzen sah, zog ein leichtes Lächeln über seine Lippen. Er setzte sich zu mir, stützte seine Ellenbogen auf seine Knie und legte seinen Kopf in seine Hände. „Ich weiß nicht was los war. Ich hätte das niemals sagen dürfen. Ich vertrau dir ja, aber ach man ich weiß doch auch nicht was in mich gefahren ist. Ich hab einfach so schrecklich Angst dich zu verlieren.“ Ich setze mich auf und krabbelte hinter Marco und legte beide Arme um ihn. Ich drückte ihm einen Kuss in den Nacken und fuhr ihm zärtlich durch die Haare. „Ich hab dich gar nicht verdient.“ Dafür erntete er einen Schlag auf den Hinterkopf. „Sag so etwas nie wieder.“ „Wir kriegen das schon hin, du musst dich einfach erst daran gewöhnen eine Beziehung zu führen.“ Obwohl ich hinter Marco saß spürte ich wie er lächelte. „Aber das ist nicht zu entschuldigen. Ich hab einfach rot gesehen, als ich dich und Mario so vor mir hatte. Es tut mir ehrlich leid.“ Er war einfach Zuckersüß wie er da saß und sich entschuldigte. Ihm tat das scheinbar alle mächtig leid. Ich hatte ihm schon längst verziehen. Allerdings wollte ich es ihm noch etwas schwer machen. „Baby sag doch was?“ Marco klang ziemlich verzweifelt. Wie gut das ich hinter ihm saß und er mich nicht grinsen sehen konnte. „Mhh.“ „Madi?“ „Mhh“ Das jetzt noch durchzuziehen und nicht laut loszulachen war echt nicht leicht. Marco drehte sich um, sodass er mich auch grinsen sah. „Boar bist du fies.“ Mit einem Satz hatte er mich aufs Bett gedrückt und saß auf mir. „Oh sorry ich wollte echt nicht stören. Es freut mich das ihr euch vertragen habt. Madi können wir morgen nochmal reden?“ Auf einmal stand Mario im Zimmer und wäre es nicht Mario gewesen, wäre es mir schon fast wieder peinlich gewesen wie Marco auf mir saß und ich nur halb angezogen unter ihm. „Du störst nicht. Und klar können wir uns morgen treffen.“ Die bösen Blicken von Marco ignorierte ich gekonnt.“ „Hey natürlich stört er, ich hab noch einiges vor heute mit dir.“ Ich zog eine Augenbraue hoch und schaute ihn abschätzig an. „Hast du das?“ Daraufhin nickte er strahlend. „Also ich schreib dir morgen. Viel Spaß noch und danke.“ Mario verließ mein Zimmer und ließ mich mit Marco alleine. „Du hast also noch einiges mit mir vor?“ Er nickte wieder. „Eigentlich wollte ich dir noch sagen das es mir wirklich leid tut, wie das heute Morgen gelaufen ist. Stopp lass mich ausreden“ Woher wusste er das ich jetzt was sagen wollte? „ Ich hab meiner Familie von dir erzählt, aber ich hatte eben etwas Schiss wie sie reagieren wenn ich dich vorstelle. Aber ich wollte das machen, dass musst du mir glauben.“ „Marco schon in Ordnung. Ich war echt enttäuscht, aber nicht das deine Eltern mich nicht kennen, sondern das deine Mutter so schlecht über mich denkt.“ „Tut sie nicht, glaub mir.“ Daraufhin beugte sich Marco zu mir runter und küsste mich. Der Kuss war voller Liebe und wurde mit der Zeit immer leidenschaftlicher. Marco fuhr mir unter mein T-Shirt und schnell lag es auf dem Boden. So leicht wollte ich es ihm allerdings nicht machen. Ich küsste ihn am Hals und wanderte immer weiter bis der Ausschnitt seines Shirts endete. Dann fuhr ich ihm unter sein Shirt und ging mit meinen Nägeln nach. Ich zog ihm sein T-Shirt aus und schmiss es zu dem anderen auf den Boden. Auf Marcos Gesicht bildete sich schon ein Grinsen und so hatte ich noch mehr Spaß an meinem Spiel. Ich setzte Küsse auf seinen Oberkörper bis zu seiner Jeans. Dann allerdings hörte ich auf und grinste ihn an. Marco schaute mich völlig verdutzt an. „Was soll das denn?“ „Das ist für heute Morgen und für vorhin, du kannst dir echt nicht alles erlauben. Und jetzt hab ich Hunger.“ „Ja ich auch, aber auf dich.“ Marco schaute mich verführerisch an, aber ich drückte ihm einen Kuss auf und zog ihn hoch, hinter mir her in die Küche. 

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