Dramione - Walk into shadow

Kapitel 22 - Eine waghalsige Idee

"Ich hab noch nie von ihr gehört..." sagte Draco etwas enttäuscht als Hermione ihm ihre Entdeckung präsentierte. Er war fest davon überzeugt dass er, falls sie etwas finden würden, den Namen der vermeintlichen Tarkorazunge kannte. Immerhin hatte sich seine Familie über Jahre mit den dunklen Künsten beschäftigt und in diesem Zuge auch mit Parselmündern.

Er konnte gar nicht mehr zählen wie oft ihm sein Vater von dieser überaus seltenen Gabe vorgeschwärmt hatte und darüber hinaus natürlich auch über den dunklen Lord, welchen er, entgegen jeglicher Vernuft, verehrte. Er selbst hatte diese Vernarrtheit nie verstanden.

Er ist perfekt Draco, halte dich an ihn und du wirst ein tolles Leben führen. Du siehst ja was er uns ermöglicht hat. Hörte er seinen Vater beinahe schwärmen.

Doch noch viel vernarrter als sein Vater in Voldemort war seine Tante Bellatrix Lestrange. Sie war besessen von ihm. Jedes Wort das er sprach prädigte sie, jeden Gegenstand den er berührte sammelte sie und jedes Detail über sein Leben wurde gründlichst erforscht. Für Bella war Lord Voldemort ein Gott.

Da kam Draco plötzlich ein waghalsiger Gedanke. Konnte er es wagen diesen vor Hermione laut auszusprechen, wo Bellatrix ihr doch so viel Leid gebracht hatte? Doch es ließ ihn nicht los, also begann er zögerlich zu sprechen "Hermione... ich hätte da eine Idee."

Neugierig sah ihm die Gryffindor in die Augen. "Bellatrix..." begann er seinen Satz und bereute es sofort, denn als Hermione diesen Namen hörte zuckte sie unweigerlich zusammen. Ihre Augen verängten sich zu Schlitzen und ihre eben noch offene Körperhaltung verschloss sich sofort, indem sie die Arme verschränkte.

"Was ist mit Bellatrix?" zischte sie beinahe schon. Sie wollte nicht so hart mit Draco reden doch dieser Name bereitete ihr immer wieder ein Schaudern. Jedesmal wenn sie ihn hörte spürte sie die, inzwischen nicht mehr sichtbaren, Narben auf ihrem Unterarm und eine seltsame Beklommenheit machte sich in ihr breit.

Zögerlich sprach Draco weiter "Bellatrix liebte den dunklen Lord und somit auch die Gabe mit Schlangen zu sprechen. Sie weiß sicher alles darüber." Wieder zuckte Hermione zusammen. Aus den Augenwinkeln bemerkte Draco dass sie sich an ihren linken Unterarm fasste.

"Was willst du mir damit sagen Draco?" sagte sie mit fester Stimme. Jetzt kam der heikle Teil, dachte sich Draco ehe er zu sprechen begann "In ihrem Haus befinden sich hunderte von Büchern über Parselmünder, vielleicht finden wir dort etwas über Maja Koura."

"Ist das dein Ernst?" Hermione war vollkommen entsetzt. Er wollte sie dazu bringen in das Haus der Frau zu gehen, die ihr die größten Qualen bereitet hatte die sie je empfunden hatte. Die Frau die nur daneben saß und vollkommen irre über sie lachte. In deren Augen sie nur das freudige Glitzern erkennen konnte, als sie das Wort Schlammblut in ihren Arm schnitt.

Angst überfiel sie, panische Angst und das nur durch den Gedanken daran dieses Haus zu betreten. Wie wäre es wenn sie wirklich dort rein ginge? Etwas Dunkles tief in ihrem Inneren kam zum Vorschein. All die Erinnerungen die sie sorgfälltig verdrängt hatte stiegen in ihr hoch.

"Hermione.." begann Draco versöhnlich doch sie hörte ihm nicht zu. "Wie kannst du es wagen vorzuschlagen in dieses Haus zu gehen?" sagte sie zornig um die Furcht zu verstecken, die sie überfiel. Sie hörte das Blut beinahe auf den kalten, weißen Marmorboden tropfen.

"Ich weiß du willst dort nicht hin und ich kann das auch verstehen aber denk doch mal nach! Bellatrix hat über Jahre alles gesammelt was nur die geringste Verbindung zu Voldemort hatte. Wenn wir etwas finden dann dort!" sagte er verzweifelt um sie zur Einsicht zu bringen.

"Wir haben doch noch die Biblotheken, beide und außerdem suchen wir gar nicht nach Parselmündern sondern nach Tarkorazungen! Es wäre also sinnlos dort hinzugehen!" meinte sie schrill. Zwar wusste sie, wie Draco auch, dass diese beiden Gaben etwas gemeinsam hatten, doch sie wollte um jeden Preis verhindern auch nur einen Fuß an diesen grässlichen Ort zu setzen.