Kapitel 37 - Hermiones Mutter

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"Ahhhhh! Das kann doch nicht sein!" wütend schrie Hermione die Bücher vor sich an während sie ein paar Seiten herausriss und zornig in eine Ecke ihres Zimmers warf. Sie hatte den ganzen gestrigen Tag und die gesammte Nacht damit verbracht irgendeinen Schwachpunkt in den Verteidigungsbannen um Hogwarts zu finden. Doch nichts! Es gab einfach keinen! Wie war das möglich? Kein System war perfekt!

Doch vielleicht willst du auch gar keinen Schwachpunkt finden, sagte die Stimme der Vernuft in ihr. Sie war immer noch leise, doch je länger sie von ihrem Drachen getrennt war, desto deutlicher konnte sie sie hören. Doch ihr ganzer Körper weigerte sich mit Mark und Blut dagegen sie zu beachten. Es war richtig! Absolut richtig! Und das wusste sie auch!

Sie wollte ihren Drachen so dringend glücklich machen und es frustrierte sie ungemein, dass sie einfach nicht herausfand wie. Verzweifelt erhob sie sich von dem warmen Fußboden und tigerte in ihrem Zimmer auf und ab. Sie musste etwas übersehen haben, irgendetwas. Es war zum verrückt werden!

Plötzlich blieb sie stehen und starrte wie gerufen aus ihrem Fenster. Sie hatte das starke Bedürfnis nochmal zu ihrem Drachen zu gehen. Bis eben hatte sie überhaupt nicht darüber nachgedacht doch irgendetwas zog sie schon über die, noch in der Dunkelheit verhüllten, Wiesen hin zu der Steinwand. Doch konnte sie überhaupt dort auftauchen? Nachdem er ihr so deutlich gesagt hatte, sie solle nicht ohne Neugikeiten wiederkommen?

Ihr Kopf pulsierte und ihre Glieder schmerzten. Die Müdigkeit erlahmte ihre Gedanken doch gleichzeitig konnte sie nicht schlafen. Vielleicht würde sie auf etwas stoßen wenn sie dem majestätischen Tier alles erzählte was sie über die Schutzbanne wusste. Vielleicht wusste er selbst etwas darüber, er war immerhin schon eine lange Zeit vor den Klippen Hogwarts.

Entschlossen schnappte sie sich ihre Jacke und stürmte aus dem Zimmer. Es war gerade fünf Uhr morgens doch es war ihr egal. Jede einzelne ihrer Zellen schrie stärker und stärker danach den Drachen zu besuchen und nur zu gerne, gab sie diesem Verlangen nach.

Es schien eine Ewigkeit zu dauern bis sie endlich die Felder und Hügel hinter sich gelassen hatte. Ihr Körper schrie danach die Stimme des Drachens zu hören, in seiner Nähe zu sein und vor allem dieses gewaltige Gefühl der Macht zu verspüren. Sie brauchte das! Und sie wollte das!

So schnell sie konnte presste sie sich durch die Öffnung in der Steinwand und gelangte so auf die andere Seite, dann ging sie selbstsicher über das schmale Stück Erde welches sie vom Abgrund trennte, immer in der Gewissheit wenn sie fallen würde, würde der Drache sie retten.

Feiner Sand löste sich unter ihren Schritten und rieselte in die Tiefe, sie konnte nicht viel sehen da die Sonne gerade erst zögerlich ihre warmen Strahlen über das Land erstreckte. Doch es war genug um schließlich zu der Höhle zu kommen, in der das schwarze Schuppenkleid des majestätischen Tieres funkelte. Seine blauen Augen waren angestrengt auf Hermione gerichtet.

"Ich weiß ich sollte nur kommen wenn ich es geschafft habe den Bann zu brechen..." flüsterte die Gryffindor vorsichtig und ging zögerlich auf das Tierwesen zu. "Aber ich musste dich einfach sehen, ich wäre sonst verrückt geworden."

Der Drache erwiederte nichts darauf sondern sah sie gebieterisch an. Sofort durchdrang das Mädchen das Gefühl von Schuld. Sie hätte nicht kommen dürfen, warum war sie nur so blöd gewesen? Sie hatte ihn unglücklich gemacht, ihn bedrängt.

"Es tut mir leid..." wiederholte sie demütig und senkte den Kopf. Daraufhin schnaupte der Drache verächtlich, richtete sich zu voller Größe auf und starrte in den Himmel. 

Ich dachte du hättest mehr Kontrolle über dich. Ich dachte du wärst klüger. Drang seine Stimme scharf duch ihren Kopf. Das Gefühl der Schuld wurde stärker. Sie konnte deutlich die Enttäuschung spüren die er für sie empfand und sie hasste es.

Dramione - Walk into shadow Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt