Kapitel 38 - Familiengeschichte

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Sie war eine unglaubliche Frau. Sie war klug, gerissen, furchtlos und mutig. Ich habe sie bewundert, in jeder Weise in der man einen Menschen bewundern konnte. Sie war meine Seelenverwandte, meine wahre Meisterin. Begann der Drache träumerisch zu erzählen.

Doch fangen wir ganz am Anfang an: Meredith Gaunt wurde 1942 in Little Hangleton geboren. Ein Jahr bevor ihr Vater Morfin Gaunt wegen Mordes an drei Muggeln nach Askaban kam. Sie wuchs bei ihrer Mutter auf, die ebenso versessen auf das reine Blut der Zauberer war. Schon in ihrer Kindheit wusste sie, dass sie noch einen Cousin hatte, aber ihre Familie pflegte keinen Kontakt zu ihm, da er ein Halbblut war.

Als ihre Mutter bemerkte das ihr Neffe, Tom Riddle, mächtig war und das Bild des reinen Blutes ebenso vertrat wie ihre Familie, stellte sie ihm ihre Tochter vor. Meredith war begeistert von ihm und schloss sich ihm an, lernte alles über die dunklen Künste, was ihre Familie mit außerordentlichem Stolz erfüllte. Sie war eine eifrige Schülerin, lernte viel schneller als die anderen was den dunklen Lord sehr schnell dazu geleitete, sie in seinen inneren Kreis aufzunehmen. Immerhin hatte sie wie er Slytherin Blut in sich. Sie musste also etwas besonderes sein, mächtig, wenn auch nicht so mächtig wie ihr er selbst.

Es ging gut, jahrelang verbreitete sie mit den anderen Todessern Angst und Schrecken. Dann, durch einen glücklichen Zufall lernte sich mich kennen und fand heraus, dass sie eine Tarkorazunge war. Ich beschloss sie zu begleiten. Zusammen flogen wir über die Städte und brannten sie nieder als wären sie nichts weiter als ein Streichholz und der dunkle Lord begann mehr in ihr zu sehen, als nur eine seiner Anhängerinnen.

Er sah ihr übergroßes Potenzial, ihre Macht und ihre eiskalte Ader. Und so begann er persönlich sie in den dunklen Künsten zu unterrichten und schon bald, hatte sie die Befehlsgewalt über einige seiner Leute, wenn sie auf einer Mission waren.

Für Hermione klang das alles schrecklich! Das war keine Mutter die sie sich wünschte, es war der blanke Horror. Sie wusste nicht wie diese Geschichte mit ihr zusammen hängen sollte, doch sie wagte es nicht den Drachen zu unterbrechen. Sie sog scharf die Luft ein als er erneut zu sprechen begann.

Doch leider war auch sie nur ein Mensch. Ein brillanter, einzigartiger Mensch zwar, aber dennoch nur ein Mensch. Und Menschen machen Fehler. Ihrer war es sich zu verlieben. Der schwärmerische Ton war aus seiner Stimme gewichen und machte nun verzweifeltem Zorn platz.

Sie verliebte sich in diesen Muggel. Adwin Granger, so hieß er. All die Jahre war sie diese perfekte Tocher, die perfekte Anhängerin des dunklen Lords und eine würdige Nachfahrin von Salazar Slytherin, doch dann hatte sich etwas geändert. Aus irgendeinem Grund schien es ihr plötzlich nicht mehr wichtig wie rein das Blut ihres Mannes sein sollte und das ihrer Nachkommen. Sie interessierte sich nicht mehr dafür Angst und Schrecken zu verbreiten, oder die Sache von Voldemort weiter zu unterstützen.

Sie sagte ihm das natürlich nicht, versuchte sich zu verhalten als wäre nichts geschehen doch der dunkle Lord ist nicht dumm. Er entdeckte die Affäre die sie mit diesem... Muggel eingegangen war, doch da war es schon zu spät. Sie war bereits schwanger.

Hermione schauderte es. Er redete von der Schwangerschaft als wäre es ein Schandfleck in dem sonst so markellosen Leben der Meredith Gaunt. Als wäre sie ein Schandfleck, der am besten nie hätte geboren werden dürfen. Ihr Herz zog sich zusammen. Sie war Abschaum, für jeden einzelnen der ihr etwas bedeutete... bedeutet hatte. Für ihre einstigen Freunde, für Draco, für ihre eigene Mutter und nun sogar auch für ihren Drachen, von dem sie geglaubt hatte er würde treu zu ihr stehen. Sie spürte wie das Blut eiskalt durch ihre Venen floss und eine Welle salziger Tränen über ihre Wangen.

Der Drache schien ihren Gefühlsumschwung bemerkt zu haben denn kurz stoppte er seine Geschichte und studierte aufmerksam ihr Gesicht. Dann fuhr er fort, mit einer Wortwahl die für Hermione genauestens bedacht klang.

Dramione - Walk into shadow Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt