Kapitel 16 - Legilimens

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Hermione drang in Dracos Kopf ein doch sties sofort auf eine Mauer. Natürlich versuchte er sich gegen ihren Zauber zu wehren doch sie war stärker als er. Und das wussten sie beide. Mühsam versuchte sie die Mauer zu durchbrechen und ebenso mühsam probierte Draco sie wieder auf zu bauen. Doch zu spät. Es war bereits ein Loch in der Wand durch das seine Gedanken auf sie zuflogen.

Eigentlich wollte Hermione geziehlt ihren Weg zu dem Grund seiner neu belebten Abneigung ihr gegenüber suchen doch Dracos Erinnerungen und seine Gefühle überwältigten die Gryffindor so sehr, dass sie beinahe dachte in dieser Flutwelle zu ertrinken.

Hermione fiel hinab. Das tiefe Schwarz unter ihr zog sie tiefer und tiefer, umhüllte sie mit Dunkelheit. Als sie glaubte verloren zu sein spürte sie plötzlich harten Boden unter ihren Füßen.
Sie war in einem Arbeitszimmer gelandet. Die Wände waren grün und silber, die Farben von Slytherin und in der Mitte des Raumes stand ein gewaltiger, hölzerner Schreibtisch.

Hinter eben jenem Schreibtisch saß Lucius Malfoy und direkt vor ihr stand ein sehr junger Draco. Ungefähr sieben Jahre alt. Sein Vater fragte ihn "Was unterscheidet Schlammblüter von Reinblütern, mein Sohn?" dabei grinste er erwartungsvoll nach unten.

Draco dachte angestrengt nach, doch scheinbar brauchte er zu lange um die richtige Antwort zu finden, denn Lucius nahm einen wütenden Gesichtsausdruck an. Er erhob sich plötzlich von seinem Stuhl und kam um den Tisch gelaufen."Du bist so jämmerlich, kennst nicht einmal die Antwort auf diese leichte Frage! Das nächste mal weißt du sie da bin ich mir sicher!"

Der alte Malfoy öffnete seinen Gürtel um ihn aus den Laschen seiner Hose zu nehmen. Sorgsam faltete er ihn einmal in der Mitte sodass eine Schlaufe entstand. Dann trat er hinter Draco und holte kräftig aus. Das Kind schrie aus Leibeskräften doch sein Vater dachte nicht an Gnade.

Unaufhörlich schlug er auf den kleinen Jungen ein. Immer wieder vernahm Hermione das schmerzhaft, schnalzende Geräusch als der Gürtel gegen seinen Rücken krachte. Sein T-Shirt hang nur noch in Fetzen an ihm herab und Hermione konnte Blut erkennen welches den Stoff durchtränkte.

Draco fing an zu weinen, flehte seinen Vater an endlich damit aufzuhören. Doch nichts geschah. Lucius peitschte weiter sein Kind aus während sein Gesichtsausdruck wie eine perfekte Maske wirkte. Keiner seiner Gesichitszüge bewegte sich, seine Augen waren ausdruckslos auf den Rücken des Jungen gerichtet, als er einen letzten Schlag tat und schließlich wieder vor ihn schritt.

Das Blut lief an Dracos Kleidungsstücken hinab und sammelte sich auf dem Holzboden wo es sich mit seinen Tränen vermischte.

Er sah das Kind an, welches immer noch bitterlich weinte und ging vor ihm in die Hocke. Mit seinen Fingern griff er unter Dracos Kinn und zwang ihn so, ihm in die Augen zu schauen."Ein Malfoy weint nicht!" sagte er streng und verließ dann den Raum, ohne sich um die Verletzungen zu kümmern.

Hermione wollte zu dem kleinen Jungen, wollte ihn heilen und ihn in ihren Armen halten. Sie wollte ihn trösten und anschließend seinen Vater auf eine Art und Weise verfluchen das ihm die Spucke weg blieb. Doch sie konnte nicht denn sie wurde sofort von den nächsten Erinnerungen überwältigt.

Zahlreiche Worte von Lucius Malfoy drangen in ihren Kopf. "Du lebst für den dunklen Lord", "Respektiere den Dunklen Lord", "Sieh was der dunkle Lord uns geschenkt hat.", "Er ist so gnädig.","Der dunkle Lord ist dein Meister", "Enttäusche mich nicht", "Nur Reinblüter sind wahre Zauberer", "Schlammblüter sollen sterben!", "Du lebst für den dunklen Lord!"

Hermione fühlte sich als würde sie darauf gedrillt werden eine Todesserin zu sein. Doch langsam verblasste die allgegenwärtige Stimme von Lucius Malfoy und das Mädchen fiel in den nächsten Rückblick aus Dracos Kindheit.

Dramione - Walk into shadow Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt