Kapitel 32 - Wer bin ich?

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So tief hatte sie schon lange nicht mehr geschlafen. Wie schön es war neben Draco aufzuwachen, seine Arme um sich geschlungen zu spüren und seinem regelmäßigen Herzschlag zu lauschen. Wie sie diesen Mann doch liebte.

Vorsichtig entwand sie sich seiner Umarmung und ließ ihren Blick durch sein Zimmer schweifen. Eine Tasche, die sehr schwer aussah, lag achtlos auf dem Boden aber sonst, war alles so wahnsinnig ordentlich. Jedes Buch stand perfekt neben einem anderen, seine Klamotten hingen gebügelt in seinem offen stehenden Schrank und jeder Einrichtungsgegenstand hatte einen festen Platz. Auch sein geliebter Nimbus der, wie Hermione grinsend feststellte, wieder so hübsch war wie vor ihrer Verunstalltung, stand sauber in der Zimmerecke neben dem Fenster. Anscheinend hatte der feine Herr einen Schrubber in die Hand genommen.

Lächelnd dachte sie daran zurück wie sie gezwungen war mit diesem Besen zu fliegen. Doch irgendwas störte sie dran. Was war passiert? Früher hatten sie sich gegenseitig geärgert und einander Streiche gespielt, jetzt stritten sie sehr oft. Meistens darüber dass es zu gefährlich war sich mit einem Drachen anzufreunden. Doch wieso empfand er das denn als so gefährlich? Vielleicht wurden diese Tiere über die Jahre hinweg in der Zaubererwelt einfach nur missverstanden.

Natürlich, sie konnten Feuer spucken und hatten giftige Reiszähne und vermutlich hätte ein Drache einen Menschen auch ohne diese Eigenschaften töten können, aber im Grunde mussten sie sich ja verteidigen. Immerhin machten die Hexen und Zauberer jagt auf diese majestätischen Tiere. Und das seit Jahrhunderten.

Die Haut eines Drachen war so stark, dass sie sogar Säure abwehren konnte, weshalb man sie benutze um Mäntel und vor allem Handschuhe aus ihr zu machen. Die Schuppen eines Drachen waren bestens für Schilder und andere, zur Verteidigung geschaffenen Gegenstänge, geeignet.
Für das Gift eines Drachens würden einige Tränkemeister über Leichen gehen, da es zum einen viel Schaden anrichtet, zum anderen auch unglaubliche Heilungen vollbringen kann. Und das Herz eines Drachens, war einer der besten Materialien für den Hauptbestandteil eines Zauberstabs. Sogar ihr eigener hatte einen Drachenherzfaserkern. Hätten diese Tiere sich also nicht gewehrt, würden sie heute nicht mehr exsistieren.

Deswegen, überlegte die Gryffindor weiter, heißt es aber noch nicht dass sie von Grund auf böse sind. Vielleicht wurden sie einfach nur zu diesen Monstern gemacht, wovor sich alle fürchteten und das durch die Hand des Menschens. Außerdem konnte sie sich nicht vorstellen dass der Drache an den Klippen von Hogwarts, ihr schaden wollte. Sie war der festen Überzeugung dass er ihr Freund war und dass sie ihm vertrauen konnte.

Auch wenn immer ein mulmiges Gefühl blieb, wenn sie nicht in seiner Nähe war, war sie sich absolut sicher dass es das Richtige ist. Dass sie das Richtige tut. Dieses komische Gefühl kam vermutlich nur daher, weil diese schaurigen Geschichten über diese königlichen Tiere erzählt wurden. Innerlich wusste sie, dass sie keine Angst haben brauchte. Deswegen würde sie versuchen diesen Bann um Hogwarts zu brechen, auch wenn das vermutlich nicht so einfach getan war, wie gesagt.

"Guten Morgen kleine Löwin." riss sie Draco aus ihren Gedanken. Fast hatte sie vergessen dass der hübsche Slytherin ja immer noch neben ihr lag. Schnell lächelte sie als er sich aufrichtete und die Bettdecke, wie schon am Tag zuvor, von seinem Körper rutschte. Dieser Körper war einfach markellos.

"Guten Morgen." grinste sie und beugte sich zu ihm hinab um ihn zu küssen. Sie fühlte sich im Moment so unglaublich glücklich, dass sie die Gespräche vom Vortag nicht mehr aufrollen wollte. Draco zog sie näher zu sich heran und strich ihr sanft durch das dicke Haar. "Du bist so wunderschön weißt du das?" fragte er sie verliebt und lächelte so ehrlich, dass Hermione fast die Luft weg blieb.

Wieder legte sie ihre Lippen auf die seinen, innständig hoffte sie, dieser Moment würde niemals vorbei gehen, doch leider rief die Pflicht. "Wir müssen in den Unterricht." sagte sie bedrückt und wandte sich zum aufstehen. Doch Draco hielt sie zurück und sah ihr tief in die Augen.

Dramione - Walk into shadow Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt