Zum 6./ Zwei Seiten

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Yoongi lief schnell auf mich zu

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Ein stechender Schmerz machte sich auf meinem Körper bemerkbar. Yoongi stand dicht bei mir und ging wieder einen Schritt zurück. Seine Hände hatte er wieder zu Fäusten geballt und hielt sie in seiner Gesichtshöhe. Es sah aus, wie in einem Boxkampf. Doch da gab es nur ein Problem. Worauf boxte er?

Meine Frage wurde in diesem Moment beantwortet, indem ich sah, wie er ausholte und seine Faust direkt auf meine Rippen schmetterte. Ich verstummte kurz aber gleich darauf schrie ich laut auf. Yoongi stoppte einen Moment und warf einen kurzen Blick auf mein Gesicht. Danach wendete er sich wieder meinen Rippen zu und Schlug wie wild darauf ein. Ich schrie mir die Seele aus dem Leib und um ehrlich zu sein wollte ich in diesem Moment einfach nur sterben.

Es vergingen gefühlte Stunden und ich hatte unbeschreibliche Schmerzen. Schließlich wurde Yoongi immer langsamer und mit einem letzten Blick sah ich Blut an seinen Fäusten kleben. Danach wurde alles um mich herum schwarz und mein Kopf kippte nach vorne.

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Ich öffnete langsam meine Augen und blinzelte leicht benommen in der Umgebung herum. Mein Blick versteifte sich auf zwei an der Decke hängenden Seile, deren Enden voller Blut waren. Ich kratzte mich leicht an der Nase und zog erschrocken meine Hand weg.

Ich sah sie mir an und sah, dass ich Verbände um meine Handgelenke hatte. Erst dann realisierte ich, dass ich nicht mehr an den Schlingen hing. Ich lag auf einer Matratze und hatte eine weiche Decke über mir.

Ich spürte einen leichten Windzug an meinem Genick und drehte meinen Kopf langsam nach hinten. Ich erschrak, als ich sah, woher die warme Luft kam. Yoongi lag hinter mir und schlief. Ich weitete meine Augen und wollte mich aufstützen, als ich merkte, dass er seinen Arm um meine Taille gelegt hatte. Ich wollte aufstehen und schnellstens nach einem Ausgang suchen.

Doch, als ich meinen Fuß aufsetzen wollte und mich darauf stütze, knickte er weg und ich fiel hart auf den Boden. Ich hatte ein starkes Stechen in meinem Bauch und hob das Shirt, welches ich zuvor auch noch nicht bemerkt hatte.

Mein gesamter Bauchbereich war verbunden und in der oberen Hälfte war er etwas dicker. Ich tastete ihn langsam ab und merkte, dass meine Rippen mit Kompressen oder Stoff gepolstert waren. Ich zischte kurz und quiekte auf, als ich den Druck auf meinen Rippen verstärkte.

Ich hörte, wie sich auf der Matratze etwas bewegte. Als ich mich zu ihr wendete, sah ich, wie Yoongi sich gerade hinsetzte und sich verschlafen die Augen rieb. Ich saß da, wie ein verschrecktes Reh, konnte mich nicht bewegen und atmete schnell.

Yoongis Blick wanderte durch den Raum und blieb bei mir hängen. Er sprang auf und rannte zu mir. Ich zuckte zusammen und wollte vor ihm weg rennen. Als ich mich auf rappelte und den ersten Schritt machte, verlor ich das Gleichgewicht und drohte, nach vorne zu fallen.

Doch auf einmal griffen mir zwei Arme um meine Beine und ich fiel nach hinten.

Ich fand mich in Yoongis Armen wieder und sah in seine Augen. Sie waren nur leicht geöffnet und sein Mund lächelte mich ein wenig an. "Pass auf" sagte er ruhig zu mir. "Du darfst dich noch nicht bewegen." Ich war komplett durcheinander.

Er war auf einmal so nett zu mir und trug mich zurück auf die Matratze. Er legte eine Hand auf meine Stirn und dann hob er das Shirt an und tastete an meinem Körper entlang.

Auf eine gewisse Art war es mir unangenehm, wieder von ihm berührt zu werden, doch er hatte einen fürsorglichen Ausdruck und ich ließ ihn machen.

Er öffnete einen Verband und wickelte ihn vorsichtig ab. Als ich dann sah, dass mein Brustkorb voller Wunden und blutverschmiert war, wurde meine Atmung auf einmal viel schneller und mein Herz raste wie wild.

Yoongi stand auf und zog einen großen Gegenstand neben die Matratze. Ich musterte das riesige Gefäß und sah Yoongi verwundert an.

"Was ist?" Ich zeigte auf die Wanne "Was- Wasser?" Yoongi schliff kurz den Inhalt der Wanne und nickte. "Ja, da ist Wasser drin." Er lächelte leicht und schob seine Hände vorsichtig unter meinen Rücken und meine Kniekehlen. Behutsam hob er mich hoch und wendete sich zu der Wanne.

Ich hatte schon eine schlechte Befürchtung und hielt mich verzweifelt an seinem Kragen fest. Ich will nicht ertränkt werden! Ich kniff meine Augen zusammen und vergrub mein Gesicht in Yoongis Brust.

Survive™▪[Suga]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt