Zum 30./ Geschafft!

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Ich wollte aufstehen doch die Seile hielten mich zurück.

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*Taehyung POV*

Als ich die Tür schloss und den Schlüssel wieder in meiner Hosentasche verschwinden ließ, sahen mich zwei Augenpaare erwartend an.

"Und?", fragte 462. "Wie hat sie's aufgefasst?", die Stimme des anderen klang aufgeregt. Ich jedoch zeigte nur mit dem Daumen nach oben und lachte die beiden Brüder an. "Alles klar. Sie hat den Köder geschluckt. Super gemacht 589, der Zusammenschnitt war perfekt. Es klang, als wäre Suga persönlich dran gewesen.", lobte ich den kleineren der beiden.

Erleichtert ließen sie sich zurück in ihre Sessel fallen. "Ich glaube sie braucht jetzt eine Runde Schlaf.", sagte ich dem kleineren und zwinkerte ihm zu. Dieser wusste sofort, was ich meinte und stand auf, um zur Tür zu gehen. Ich setzte mich jetzt auf seinen Stuhl und achtete genau auf den Bildschirm vor uns, der unsere Geisel durch eine unscheinbare Kamera aufzeichnete.

589 schloss die Tür hinter sich und stapfte langsam zum Mädchen. Er legte seine Hand auf ihre Schulter und hockte sich zu ihr hinunter.

*Ende Taehyung POV*

Ich spürte einen leichten Druck auf meiner Schulter und schaute verwirrt hinauf. Der Mann, der vorhin schon einmal da war, lächelte mich sanft an. "Ich... Ich habe gehört, was Yoo- ich meine Suga gesagt hat. Das war grausam.", versuchte er ein Gespräch anzufangen und schüttelte den Kopf. "Ich will echt nicht in deiner Haut stecken, kleines. Wenn ich erfahren würde, dass meine Freundin eine Mörderin wäre. Ich, ich würde sie verachten. Wie hälst du das nur aus?"

Fragte er mich das wirklich? "Darf ich ehrlich zu ihnen sein?", fragte ich unsicher. Er war immerhin der einzige von den dreien, zu dem ich vielleicht etwas offener sein kann. Der angesprochene nickte bestätigend und lehnte sich etwas nach vorne.

So leise wie nur möglich versuchte ich zu flüstern. "Ich weiß nicht, warum Sie das hier machen, aber...", weiter kam ich nicht. Was wollte ich denn machen? Wollte ich ihnen echt diesen Triumph schenken? NEIN.

Der Mann sah mich leicht verwirrt an und zog die Augenbrauen zusammen. "Ach, egal. Nicht so wichtig.", winkte ich ab.

Nachdem er auf diesem Computer etwas einstellte, blickte er prüfend zu mir und stützte seinen Kopf auf der Hand ab. Meine Augenlider wurden immer schwerer und drohten mir zu zu fallen.

Wieder lag ich angekettet auf der Matratze und das Licht der Lampe flackerte auch, wie zuvor. Yoongi saß neben mir auf dem Bett und sah mich kalt an. "Yoongi, was ist hier los? Warum tust du das? Ich liebe dich do-" er unterbrach mich, indem er mir mit der flachen Hand ins Gesicht schlug.

"Ich dich aber nicht.", ließ er kalt verlauten. "D-das kann nicht sein." Mit Tränen in den Augen starrte ich ihn an. "Du bist ja so naiv, Bunny. Denkst du im Ernst, ich würde dich lieben?"

Das war wie ein Stich ins Herz. " A-aber was ist dann mit-" weiter kam ich nicht, da er mir an die Kehle griff und mich in die Matratze drückte.

"Du kamst nur recht. Ich hatte dich nicht erwartet, als du in meinen Club kamst. Aber du musstest mir alles abkaufen und das kam wie gelegen für mich!", lachte er und ließ den Blick nicht von mir weichen.

"Ich hatte so viel angestaute Wut in mir, dass ich sie einfach an dir ausgelassen habe... und weißt du was? Ich habe es genossen, dich leiden zu sehen. Du dumme, naive Schlampe."

Meine Tränen liefen die Wangen hinunter und immer wieder schüttelte ich den Kopf. "D-das stimmt... nicht.", verzweifelt versuchte ich in seinen Augen ein Anzeigen einer Lüge zu suchen. Doch da war nur purer Hass und Aggressivität zu sehen.

Mein Kopf schnellte hoch und hektisch sah ich mich nach allen Seiten um. Mein Hals schmerzte und meine Wangen waren nass. Ein Traum?  Oder Realität?

Ich war mir nicht mehr sicher. Verzweifelt schloss ich die Augen, um alles um mich herum zu vergessen.

Die Umgebung. Die Enführer... Yoongi

Etwas kaltes lief über meinen Körper und drang in jede Ader. Ein Gefühl, welches mir nicht sehr bekannt vor kam. Dennoch wusste ich, was es war.

Einsamkeit.

Fühlte ich mich so allein gelassen? Alles um mich herum war dunkel und kalt. Eine geruchslose Finsternis umgab mich, bis mich zwei Hände an meinen Schultern schüttelten. Verwirrt schlug ich die Augen auf und blinzelte Taehyung entgegen. Er sah besorgt aus, aber nicht mehr so traurig, wie vorher.

"Alles gut?", fragte er mich besorgt. Ich sagte nichts, sondern starrte ihm Ausdruckslos in die Augen. "Hast du schlecht geträumt?" Er öffnete die Stricke und half mir auf. Meine Beine zitterten und ich brauchte sehr viel Hilfe, beim Laufen. Bei jedem Schritt spürte ich den Schmerz, den mir 462 mit dem Hammer zugefügt hatte.

Sanft setzte Taehyung mich auf dem Sofa ab und gesellte sich dazu. Mit der einen Hand griff er meine Schulter und zog mich behutsam vor sich. Nun lag mein Kopf auf seinem Brustkorb und ich spürte seinen ruhigen Atem.

"Willst du mir davon erzählen?", fragte er mich ruhig. Ich sah zu ihm auf und blickte ihm lange in die Augen. "Yoongi... er hat mich... benutzt", gestand ich Taehyung.

Er schien fassungslos zu sein. Wenigstens einer versteht mich. Danach schmiegte ich mich wieder an ihn und verdrückte einige Tränen. Als Tae dies bemerkte, nahm er mich in den Arm und streichelte mir über den Kopf. "Weißt du, ich habe, seit ich bei euch im Auto saß, ein Auge auf dich geworfen." Ungläubig drückte ich mich leicht von ihm weg und starrte in seine Augen.

Verlegen sah er zur Seite und lächelte leicht. "Tae" das einzige, was meinen Mund jetzt verließ, war ein einziges geflüstertes Wort. Armselig. Er sah mich zögernd wieder an und riskierte einen kurzen Blick auf meine Lippen.

*Tae POV*

"Tae" Als ich meinen Namen aus ihrem Mund hörte, wusste ich, dass wir sie in der Tasche hatten. Okay Kim Taehyung, reiß dich zusammen und spiel weiter mit. Wir haben sie schon so gut, wie fertig vorbereitet.

Ich sah wieder zu ihr. Ihre braunen Augen glänzten ein wenig, was mich kurzzeitig an Jk's Augen erinnerte. Kurz erhaschte ich einen Blick auf ihre Lippen, was nicht ganz unentdeckt blieb. Ich kam ihr immer näher, bis ich ihren leichten Atem auf meinen Lippen spürte. Es war mir zwar zu wider, sie zu küssen, doch was tut man nicht alles, um jemanden zur menschlichen Waffe zu machen?

Sanft legte ich meine Lippen auf ihre. Unerwartet, erwiederte sie den Kuss und schloss die Augen. Ich tat es ihr gleich und musste die ganze Zeit an Jk denken.

Es tut mir so leid mein kleiner... Ich tu das alles nur für dich. Sobald Suga seine gerechte Strafe erhalten hat, werde ich auch zu dir kommen. Ich liebe dich Jungkook.

Survive™▪[Suga]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt