Zum 23./ Bestätigt

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Hat seine Paranoia vielleicht etwas mit dem Anruf von vorhin zu tun?

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Wir kamen endlich beim Supermarkt an und betraten ihn sofort. Auf dem Weg dorthin fragte mich Yoongi noch, ob ich ihn in der Öffentlichkeit Schatz nennen könnte. Ich warf ihm einen fragenden Blick zu und er antwortete nur "Damit jeder weiß, dass du zu mir gehörst." Dabei lächelte er niedlich und gab mir einen Kuss auf die Stirn.

"Also ich hole die Zutaten für die Suppe, die du uns heute Abend zubereiten wirst und du holst die Brötchen ok, Bunny?", fragte er mich mit einem gespielten Unterton. "In Ordnung, Schatz." Auch ich verwendete eine leichte Ironie in meiner Stimme, wobei wir beide etwas auflachen mussten und sich unsere Wege trennten.

Ich musste in die Hintere Abteilung und Yoongi blieb in der Nähe der Kassen. Ich schlenderte langsam die Regale entlang und sah mir die ganzen Waren an, in der Hoffnung, die richtigen Brötchen zu finden. Roggenbrötchen, Kürbiskernbrötchen und viele weitere Varianten. Dann, endlich fand ich die schlichten Aufbackbrötchen und griff nach einer Packung.

Plötzlich wurde mein Arm festgehalten und mein Mund zu gehalten. Die Person zog mich näher an sich, bis ich schließlich gegen sie lief. Ich hatte panische Angst und versuchte, mich von dem Griff los zu reißen und zu schreien, doch das alles half nichts. Ich strampelte und schlug mit der anderen Hand um mich, doch ich erreichte den hinter mir nicht.

"Beruhige dich, Schneckchen." Diese Stimme, sie kam mir bekannt vor. Warte... Schneckchen?!

Es gab nur eine Person, die mich je so genannt hatte. Meine Augen weiteten sich und ich sträubte mich noch mehr gegen den Mann. Doch dieser festigte seinen Griff und Tränen sammelten sich in meinen Augen.

Dieser Schmerz an meinem Handgelenk und die psychischen Schmerzen, die er mir zufügte.

"Hör zu, Schlampe.", riss er mich aus den Gedanken. "Dir stehen zwei Möglichkeiten zur Verfügung und du darfst wählen. Entweder du kommst jetzt mit uns mit, ohne einen großen Aufstand zu machen," Er hielt mir ein Messer an den Hals und kam meinem Ohr immer näher. "oder du wirst bestraft.", hauchte er mir zu.

Ich ließ meine Arme fallen und entspannte meinen Körper ein wenig, um ihm zu symbolisieren, dass ich mit ihm mit komme.

Es tut mir so leid Yoongi. Tränen liefen meine Wangen hinunter und der Mann entfernte seine Hand von meinem Mund. Langsam bewegten wir uns auf den Ausgang zu und ich senkte meinen Kopf. Wie soll ich nur Yoongi bescheid geben?

Schlagartig kam mir eine Idee in den Kopf und ich stieß mit meinem Knie 'aus versehen' einen großen Korb Orangen um. Sie rollten in alle Richtungen und ich bückte mich, um sie auf zu sammeln. Dabei schubste ich unauffällig eine weiter weg, sodass sie einen Gang weiter rollt. Ich wollte aufstehen und sie holen gehen, da kam mir schon ein Mann entgegen, der sie mir gab und ich nahm sie dankend an.

Als ich dann in sein Gesicht sah, ließ ich mich geschockt auf den Boden fallen. Den Mann kannte ich auch. Er war der Kollege von dem anderen. Es war aussichtslos und ich ließ den Kopf hängen. "Hier komme ich nicht mehr raus.", sagte ich leise, sodass nur ich es hören konnte.

"Steh' endlich auf, wir haben nicht ewig Zeit.", der Mann, der mir die Orange reichte, wirkte anders, als früher. Er war viel grober und trockener.

Ohne ein weiteres Wort zu sagen, stand ich auf und lief mit den beiden zum Ausgang. Yoongi war weit und breit nicht zu sehen.

Die Autotür ging zu und gleich darauf hörte ich ein Klicken. Der Wagen war somit abgeriegelt und ich konnte nicht mehr fliehen. Der Motor startete und wir fuhren los. Immer wieder rollte eine Träne über meine Wange. Ich schaute traurig aus den getönten Scheiben und musste die ganze Zeit an Yoongi denken.

Was macht er grade? Hat er schon bemerkt, dass ich nicht mehr im Supermarkt bin? Wird er mich suchen? Wird er sich einfach eine Neue suchen, wenn ich nicht wiederkommen sollte?

"Fuck", schimpfte ich leise, ließ meinen Kopf gegen das Glas fallen und vergrub mein Gesicht in meinen Händen. Yoongis Paranoia war also nicht unbegründet... Warum muss sowas immer mir passieren?

Ich lehnte mich leicht nach vorne und tippte dem Beifahrer auf die Schulter. Dieser drehte sich um und sah mich genervt an. "Wo bringt ihr mich hin? Was habt ihr mit mir vor? Was wollt ihr von mir?" "Halt die Klappe.", gab er nur genervt von sich und wandte sich wieder nach vorne.

Ich wollte aber nicht. Ich wollte alles wissen. "Hat es was mit Yoongi zu tun?" Plötzlich hielt der Fahrende an und der Beifahrer stieg aus. Er riss die Tür neben mir auf und schob mich auf die andere Seite. Dann stieg er selbst hinten ein und gab dem Fahrer ein Zeichen, dass er weiter fahren kann.

Der Mann drückte aufs Pedal und der Wagen setzte sich wieder in Bewegung. Danach zog der andere eine kleine Wand zwischen dem vorderen Teil und dem hinteren Teil vor und klopfte dagegen. "Die ist Schalldicht. Schrei so viel du willst, niemand wird dich hören.", grinste er mich an.

Gleich darauf beugte er sich gefährlich nah an mir heran und zog mir meinen Schal aus, mit dem er meine Handgelenke zusammen band. An der Decke waren kleine Haken, die mir erst jetzt auffielen, da er mich in den Sitz presste und ich auf dem Rücken lag. Er beugte sich über mich und ich winkelte meine Beine schlagartig an.

Dabei stieß ich fest zwischen seine Beine und er zuckte schmerzverzerrt zusammen. Ich konnte mir ein grinsen nicht verkneifen "Dich hört auch keiner", gab ich siegessicher von mir und musste leicht auflachen.

Der Mann zog auf einmal an meinem Pullover und zerriss den Stoff wie Papier. Im gleichen Moment blieb mir das lachen im Hals stecken und ich bekam vor Angst Schweißausbrüche. Mein Atem wurde unregelmäßig und ich windete mich unter ihm. Doch er war einfach zu stark.

Er kam meinem Gesicht immer näher, bis ich seinen Atem an meinen Lippen spüren konnte. "Dein Freund muss bezahlen wusstest du das schon?" Ich nickte eifrig. "Und du bist der Grund, warum er sein Geld nicht mehr abliefert. Aber wenn wir ihm das einzige, was ihm wichtig ist nehmen, wird er uns alles geben, was wir verlangen.", grinste er dreckig und legte schließlich seine Lippen auf meine.

Survive™▪[Suga]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt