Zum 13./ Geständnis

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"Weißt du...", flüsterte er leise.

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"Ich weiß nicht, warum du das machst,...", er seufzte tief und vergrub sein Kinn nachdenklich in meinem Kopf. "...es tut mir so weh. Ich habe Jahre lang nach dir gesucht, dich aber nie gefunden."

Ich war den Tränen nah, doch ich durfte keine Reaktion zeigen.

"Was kann ich machen, um dich wieder bei mir zu haben? Was muss ich ändern, dass du mich wieder liebst? Ich kann nicht mehr ohne dich Leben..."

Das war zu viel für mich und ich konnte mich nicht mehr zurück halten.

Ich griff nach seinem Nacken und zog ihn noch näher an mich, als er eh schon war. Dann ließ ich meinen Gefühlen freien Lauf und weinte bitterlich. Yoongi war offenbar überrascht, dass ich noch wach war und völlig überfordert mit der Situation. Dennoch umarmte er mich und streichelte meinen Rücken.

Ich liebte seinen Geruch, seine Stimme, alles an ihm.

"Es... tut mir... so leid", schluchzte ich und vergrub mein Gesicht in seiner Schulter. "W-Was tut dir leid?" Yoongis warme Stimme beruhigte mich ein wenig und ich ließ von ihm ab, sodass ich ihm in die Augen sehen konnte. Jedoch hielt ich seinem fragenden Blick nicht lange stand und musste betreten zur Seite gucken.

Was mache ich da bloß? Ich konnte ihm einfach nicht sagen, dass ich ihn liebte... noch nicht.

Ich zog mich wieder an ihn und kuschelte mich an seinen warmen Körper. Yoongi griff nach meiner Taille und drehte sich auf den Rücken. Ich lag nun halb auf ihm und lag mit verschränkten Armen auf seinem Brustkorb. Ich legte meinen Kopf darauf und schloss die Augen. Er gab mir einen kleinen Kuss auf den Kopf und streichelte ihn sanft.

Es fiel mir nicht schwer, ein zu schlafen. Seine Anwesenheit und die langsamen auf und ab Bewegungen seines Oberkörpers.

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Die Sonne stand ungünstig. Ich hasste es, wenn sie mir direkt ins Gesicht schien. Ich kniff meine Augen wieder zusammen und drehte mich um, um Yoongi einen guten Morgen zu wünschen. "Guten-" Ich stoppte als ich hilflos ins Leere griff. Meine Hand streifte nur etwas Bettwäsche, keine Spur von Yoongi.

Ich stand auf und zog es vor, mich erst einmal an zu ziehen. Ich öffnete den großen Kleiderschrank und mir blieb die Luft im Hals stecken. So viele Klamotten hatte ich noch nie gesehen. Bei so einer Auswahl brauche ich doch Stunden.

Ich ging also in den Klamotten, mit denen ich geschlafen habe die Treppe hinunter und sah Yoongi an einem gedeckten Tisch sitzen.

Ich gesellte mich zu ihm und als ich ihn umarmte, küsste er meinen Kopf. Ich nahm auf dem Stuhl gegenüber von ihm platz und fing an etwas zu essen. "Warum bist du schon so früh wach?" er musterte mich und grinste mich sanft an. "Ich konnte nicht mehr schlafen."

Yoongi war doch sonst der Langschläfer von uns beiden. Hat er sich in all den Jahren so verändert?

Er räusperte sich und lenkte die Aufmerksamkeit auf sich. Er sah mir mit ernstem Blick in die Augen und lehnte sich etwas vor. Ich lächelte sanft und wendete mich wieder meinem Essen zu. Jedoch fing Yoongi an mit mir zu reden und ich sah zu ihm auf.

"Sag mal, ", fing er an. " kennst du einen großen Mann mit einer rauen, tiefen Stimme?"

Meine Augen weiteten sich und ich schluckte. Zeitgleich griff ich mir zwischen die Beine und hielt die blauen Flecken an meinen Oberschenkeln. Mein Kopf sank herunter und ich biss mir verzweifelt auf die Unterlippe. Was soll ich ihm denn sagen? Ich kann es ihm nicht sagen... Ständig muss ich an die Drohung von ihm denken.

Yoongi stand auf und verließ den Raum. Er lief die Treppe hoch zum Schlafzimmer, doch ich folgte ihm nicht. Ich schnappte mir eine Jacke und ging aus der Tür. Ich wollte mir ein wenig die Beine vertreten und lief an einem See entlang.

Die frische Luft wehte alle Sorgen für einen Moment weg und ich erspähte eine kleine Bank. Von dort aus hatte man einen wunderbaren Blick auf den See. Das Wasser spiegelte das Licht der Sonne und ein paar Enten kamen vorbei geschwommen.

Die Zeit verging wie im Flug und der Himmel färbte sich schon orange.

Ich sollte langsam zurück zu Yoongi gehen und ihm alles erklären. Dieser Entschluss fiel mir nicht leicht, aber er hatte die Wahrheit verdient. Ich sollte ihn nicht in der Dunkelheit lassen und ihm sagen, dass sein Angestellter für die Flecken an meinen Beinen verantwortlich war.

Ich lief schneller und war mir sicher, dass er es verstehen würde.

Als ich endlich vor der Tür stand, riss ich die Tür auf und stürmte ins Wohnzimmer "Yoongi! Ich kann dir alles erklären. Ich-" Ich stolperte über meine eigenen Füße, als ich abrupt stoppte. Yoongi stand vor mir und versteckte etwas hinter seinem Rücken. Verdutzt starrte ich auf seinen Arm.

Er seufzte und schüttelte den Kopf "Du kannst... dich verpissen." Eine gewaltige Alkoholfahne streifte meine Nase. Vor Entsetzen lief ich einen Schritt zurück und konnte meinen Ohren nicht trauen. "Hast... du nicht ge-gehört?!" Er taumelte an mir vorbei und ich sah seine Hand, die er eben noch hinter seinen Rücken hielt.

Survive™▪[Suga]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt