Zum 19./ Trampen

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Ich vergrub mein Gesicht in seiner Brust und wir beide schliefen ein.

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Ich spürte etwas feuchtes auf meiner Nase und öffnete verschlafen die Augen. Yoongi war über mich gebeugt und küsste meine Nasenspitze. "Ey, das kitzelt.", sagte ich noch im Halbschlaf. Yoongi kicherte leicht und nah mich in den Arm.

"Wir werden heute entlassen und können endlich nach Hause!" Er löste sich wieder von mir und sah mich mit einem ernsten Ausdruck in den Augen an. "Vorausgesetzt, du willst überhaupt... wenn du nicht willst, ich habe scho-" "Hey", unterbrach ich ihn. "Natürlich komme ich mit." Was für eine dämliche Frage.

Auf Yoongis Gesicht machte sich ein fettes Lächeln breit und er griff nach meiner Hand und zog mit zum Fenster. Er setzte sich auf das Fensterbrett und zog mich auuch rauf. Ich saß nun zwischen seinen Beinen und lehnte mich an ihn. Wir beide betrachteten das Schneegestöber und sagten kein Wort.

Mir wurde doch allmählich kalt, da ich nur in einem Nachthemd am kalten Fenster saß. Yoongi bemerkte es sofort, zog sich seinen dicken Pulli aus und streifte ihn mir über. Er roch so angenehm nach ihm, sodass ich mein Gesicht im Pulli vergrub.

Nach einer Weile stand Yoongi auf und packte einige Sachen zusammen. Als er fertig war, nahm er meine Hand und werschränkte unsere Finger miteinander. "Wie gesagt, ich lasse dich nie wieder los.", grinste er und lief mit mir durch die Gänge des Krankenhauses.

Wir ernteten einige verwirrte Blicke und ich schaute unsicher zu Yoongi. Dann wusste ich, warun uns die Leute so komisch anschauen; Yoongi hatte nur einen langen Mantel und sonst kein anderes Oberteil drunter. Und ich hatte einen Pullover, der mit bis zu den Knien ging.

Wir liefen runter in die Tiefgarage, um das Auto zu holen. Wir fuhren nach Hause. Es war ungewöhnlich still während der Fahrt und das machte mich etwas stutzig. 

Mein Blick fiel aus dem Fenster in die Felder. Alles war weiß. Der Schnee flog wild durcheinander und bildete vereinzelte kleine Wolken, die sich dann wieder auflösten.

Das Auto wurde immer langsamer und Yoongi parkte schließlich am Straßenrand. Ich wandte meinen Kopf zu ihm und bemerkte, wie er mich ununterbrochen anstarrte. Mir wurde ganz warm und mein Gesicht wurde rot. Ich drehte mich schnell weg, um ihm nicht mein errötetes Gesicht sehen zu lassen.

Doch Yoongi nahm seine Finger unter mein Kinn und hob es hoch, dass ich dazu gezwungen war, ihn an zu sehen. Er hatte so schöne Augen. Sein Pony hing leicht davor und sonst waren seine Haare etwas durcheinander.

Er näherte sich mir langsam und legte leicht seine Lippen auf meine. Natürlich erwiderte ich ihn sofort und der Kuss wurde etwas leidenschaftlicher. Yoongi griff meine Hüfte und zog mich zu sich.

Während ich auf seinem Schoß saß, wanderten seine Lippen zu meinem Hals, welchen er mit vielen Küssen versah. Er hinterließ überall kleine Flecken und ich keuchte leicht auf.

Wir wurden durch ein lautes klopfen gestört und sahen erschrocken aus dem Fenster. Ein Junger Mann, ungefähr in Yoongis Alter klopfte mit roten Händen an die Scheibe. Yoongi ließ das Fenster runter fahren und sah den Mann genervt an. Dieser jedoch grinste nur schüchtern und winkte zögerlich mit seiner Hand.

"H-Hallo, Entschuldigung, w-wenn ich Sie störe...", zitterte er und rieb sich Zähne klappernd die Oberarme. "...aber k-könnten sie mich v-vielleicht ein Stückchen m-mitnehmen?"

Er tat mir echt leid und ich sah Yoongi flehend an. Dieser wechselte unsicher mit seinen Blicken zwischen mir und dem Mann. Ihm schien es nicht zu gefallen, einen anderen Mann in meine Nähe zu lassen, dennoch willigte er ein und der Mann stieg schnell in den hinteren Teil des Autos.

"Warten Sie, ich glaube, wir haben noch Decken im Kofferraum.", sagte ich schnell und stieg von Yoongis Schoß. Ich stapfte durch den Schnee zum Kofferraum und holte ein paar Decken heraus.

dann stieg ich ebenfalls hinten ein und reichte dem Zitternden eine Decke. Diese nahm der dankend an und kuschelte sich schnell ein. "Wie heißen Sie eigentlich?", fragte ich neugierig nach und sofort bekam ich eine Antwort. "Mein Name ist Kim Taehyung, aber ihr könnt mich Tae nennen."

Sein lächeln war echt süß. Ich warf einen kurzen Blick zu Yoongi, der uns durch den Rückspiegel beobachtete und Tae grimmig ansah.

"Sag mal Tae, warum läufst du hier so alleine in dieser Kälte herum?" Ich war gespannt, warum so ein Mann, wie er bei Schneegestöber mitten im Nirgendwo herum irrte.

"Also, eigentlich wäre ich nicht hier, wenn mich meine Ex-Freundin nicht rausgeschmissen hätte. Aber..." er senkte den Kopf und ihn rollte eine Träne übers Gesicht. Ich legte meine Hand auf seine Schulter und er sah mir in die Augen.

"Alles wird wieder gut Tae." ich lächelte ihn leicht an, woraufhin er auch etwas lächeln musste und sich seine Tränen mit dem Handrücken abwischte.

Yoongi räusperte sich laut und ich zog schnell meine Hand weg, als ich sah, wie sein wütender Blick auf mich gerichtet war. "Also Herr... keine Ahnung, wo müssen sie denn hin?", fragte Yoongi mit einem verachtenden Unterton. Warum war er nur so gemein zu Tae, er scheint doch ein netter Typ zu sein.

Wieder sah Tae traurig auf den Boden und flüsterte leise eine Antwort "Nun ja", sagte er. "Ich dachte da an einen Park oder ähnliches..."

Was wollte er denn in einem Park? Dort wäre es genau so kalt gewesen, wie hier...

"Okay. Dann schnallt euch erst einmal an.", raunte Yoongi kalt und Tae lächelte ihm entgegen. "Dankeschön nochmal fürs Mitnehmen!" Yoongi schenkte dem keine Beachtung und drückte schlagartig aufs Gas.

Survive™▪[Suga]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt