Zum 28./ Nummer 452

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Dieser Schmerz fühlte sich nicht nur psychisch an, sondern physisch stachen Kopfschmerzen und Herzschmerz gleichzeitig auf mich ein.

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*Ende Yoongi POV*

Immer noch saß ich an der Tür, bis ich einen Schlüssel klappern hörte. Flink stand ich auf und lief zum Stuhl zurück. Erneut betrat Taehyung den Raum, diesmal nur mit einem anderen Mann. Dieser kam mir nur allzu bekannt vor. Sein dreckiges Grinsen hätte ich nie vergessen können.

Sobald er mich erblickte und wieder erkannte, leckte er sich über die Lippen.

Kofferraum... Oberschenkel... zerrissenes Hemd...

Mehr schwebte mir gerade nicht im Kopf herum. Erstaunt über meine Reaktion trat Taehyung etwas hervor und begutachtete meine sich immer schneller hebende und senkende Brust. Langsam lief er auf mich zu und hielt meine Schultern. Der andere stand dicht hinter ihm und stand mit bedrohlicher Haltung da.

"Hör zu, du musst Yoongi vergessen. Er ist kein guter Mensch. Er verarscht dich... und jetzt sprich mir nach. Yoongi verachtet mich." Ich glaubte nicht einmal im Traum daran, ihm das zu geben, was er verlangte, deswegen sagte ich. "Yoongi... liebt mich." Mit einem tiefen Seufzer ließ er seine Hände von meinen Schultern gleiten und wandte sich zu seinem Gegenüber. Dieser nickte nur kurz und ließ seinen Blick zu mir schweifen. "Du weißt, was zu tun ist 452." Und somit stapfte er zur Tür, die er direkt hinter sich abschloss.

Nun waren nur noch 452 und ich in diesem Raum. Er schob einen kleinen Wagen vor sich her, auf dem sich Werkzeuge befanden. Schnell lief ich im Raum herum, um ihm zu entkommen. Dieser machte es sich einfach und griff die Schläuche und zog daran.

Widerwillig wurde ich zurück gezogen. "Ich will nicht sterben! Lass los!", schrie ich ihn an. Der angesprochene ließ locker und deutete mit der nun freien Hand auf den Stuhl neben sich. Mit meiner rechten Hand deckte ich die Stelle ab, an der die Schläuche meinen Körper verließen.

Mit gesenktem Kopf schlich ich auf den Stuhl und ließ mir die Arme auf den Rücken binden. Natürlich wurde ich auch an den Stuhl gebunden, sodass ich nicht abhauen konnte. 452 wandte sich zu meinen Beinen und strich mir über die Oberschenkel. Ich fiepte leicht auf und presste sie aneinander. Dieser nahm aber weitere Stricke und fesselte meine Fußgelenke an die Stuhlbeine.

Jetzt war ich fast komplett regungslos. Er stand wieder auf und lächelte mich dreckig an. Dann nahm er mein Kinn in die Hand und näherte sich meinem Gesicht. Seine Lippen trafen auf meine und er küsste mich erst sanft, dass etwas rauer.

Angeekelt wollte ich meinen Kopf zur Seite drehen, doch er hielt mich fest. Verzweifel biss ich fest auf seine Lippe und er schreckte zurück. Er spuckte zur Seite und schlug mit seinem Handrücken in mein Gesicht, sodass ich nach rechts schaute. Wütend griff er auf dem Wagen nach einem Hammer und fuchtelte vor meinem Gesicht damit herum. "Du hörst mir jetzt ganz genau zu, Schlampe. Was ist Yoongi für dich?", fragte er mich mit einer bedrohlichen Stimme. Ich sah ihm scharf in die Augen und antwortete selbstbewusst. "Yoongi ist mein Geliebter, mein Partner, er ist mein Freund. Ich liebe ihn!"

Er rollte mit den Augen und ließ den Hammer gegen mein Schienbein krachen. Ich schrie laut auf und spürte ein heftiges Pochen am Bein. "Ok,", fuhr er fort. "versuchen wir's erneut... Was ist Yoongi für dich?"

Tränen liefen über mein Gesicht und tropften auf den Schoß. "Yoongi ist... mein Leben..." Mit einer gebrochen Stimme und zwischenzeitlichem Schluchzen antwortete ich auf seine Frage. Ich wusste genau, was er hören wollte, aber ich gebe nicht so einfach auf.

Wieder Schrie ich vor Schmerz auf und stellte fest, dass das andere Bein ebenfalls von der Wucht des Hammers gekostet hat. Ich spürte meine Zehen nicht mehr und saß, so weit es ging, zusammengekauert auf dem Stuhl. Der Mann vor mir gab ein belustigtes Lachen von sich und legte den Hammer zur Seite.

Als ich das hörte, hob ich meinen Kopf ein Stück und sah, wie er sich zu der Fusion wandte. "Müssen wir wirklich so weit gehen?", lachte er gemein und setzte ein Messer an dem kleinen Plastikbeutel an. Schnell schüttelte ich den Kopf und flehte ihn an. "B-Bitte... bitte n-nicht." Mehr bekam ich nicht raus, da mich die Schmerzen in den Beinen ständig ablenkten.

Er nahm das Messer weg und steckte es zurück in die Tasche. Er nickte ruhig. "Na gut. Dann sage mir, liebes... Yoongi, was ist er für dich?" Wieder sah ich ihm scharf in die Augen und antwortete so selbstsicher es auch ging. "MEIN L-LEBEN.", schrie ich.

452 lief erneut auf mich zu und griff sich eine Zange. Diese hielt er vor mein Gesicht und ließ sie auf und zu schnappen. "Sicher?", fragte er bedrohlich nach und ich musste schlucken. Mit weit geöffneten Augen starrte ich auf die Klingen und malte mir Szenarien aus, die mir einen Schauer über den Rücken jagten.

Um ehrlich zu sein war ich mir echt nicht mehr so sicher, wer Yoongi war. Wenn das stimmen sollte, was Taehyung mir erzählte, war er wirklich ein ganz anderer Mensch.

"N-Nein...", stotterte ich verängstigt. In der Hoffnung, er würde mich nicht mehr verletzen, ließ ich den Blick durch den Raum schweifen. Er hielt bei meiner Infusion an. An der linken, unteren Spitze tropfte etwas herunter und es bildete sich eine kleine Pfütze.

Meine Augen weiteten sich und ich schaute hektisch zwischen dem vor mir und dem Beutel hin und her. "Hey, m-meine Infusion, die läuft aus... tu' doch was!" Sein Augenpaar fiel ebenfalls darauf, dennoch blieb er sitzen. "Das läuft ja besser, als erwartet", murmelte er zufrieden. Dann wandte er sich mir zu und grinste siegessicher.

"Gut, dann hast du jetzt ein Ultimatum, um dich zu entscheiden, ob du Yoongi wirklich vertraust. Ich will nur etwas anmerken. Hätte er dir deine Knochen gebrochen und dich ins Krankenhaus gebracht, würde er dich lieben?"

Autsch. Das tat weh.

"Habe ich etwa ins Schwarze getroffen?", meinte er entschlossen und lachte. Mein Blick sank auf den Boden und ich musste überrascht feststellen, dass mich seine Worte doch mehr verletzten, als gedacht. Er sah wieder zu mir und legte seine Hand auf meinen Oberschenkel, den er dann leicht drückte.

Dann stand er auf und verblüfft sah ich zu ihn hinauf. "Meine Arbeit hier ist getan.", war das einzige, was er jetzt sagte und wandte sich zur Tür.

Survive™▪[Suga]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt