Diegos Sicht
Etwas unbesorgter verlasse ich zusammen mit Sara die Bank. Die Tatsache, dass die Alpas trotz des "kleinen" Vorfalls letztens, immer noch Geld auf mein Konto überweisen, beruhigt mich sehr. Es hätte auch sein können, dass sie die fünf Kilo Kokain, die Joakim verloren hatte, zurück haben wollten oder Ärger machen würden. Aber nein, nichts der gleichen. Was sind denn auch 30.000 verlorene Dollar, wenn sie ein Vermögen von mindestens 30 Milliarden haben. Peanuts.
Wir stellen uns an eine Ampel und warten, dass sie grün wird. Sara wirkt seit sie aus ihrem Bankfach zurückgekommen ist, ziemlich angespannt. Ich frage mich, was wohl in dem Tresor gewesen sein muss. Ich räuspere mich und frage sie schließlich danach.
Sie zögert kurz, antwortet dann aber, "Ähm.. Geld. Viel Geld und... und ein Bi-", sie bricht ab. Irgendwie sieht sie mich verstört an, wie als würde sie mich jetzt mit anderen Augen sehen, aber ich weiß nicht warum. Wahrscheinlich liegt es daran, dass ich sie angegriffen und bedroht habe. Die Ampel wird grün.
Wir gehen hinüber und ich merke wie mir das Blut ins Gesicht schießt. Ich schäme mich, dass es soweit gekommen ist. Dass ich es sogar gewagt habe wieder eine Frau anzugreifen.
"Sara, weißt du, es tut mir sehr leid was ich dir angetan habe. Normalerweise schätze ich Frauen und würde sie niemals verletzten-", fange ich an, doch sie unterbricht mich. "Hast du aber!""I-ich weiß und ich schäme mich sehr deswegen", gebe ich zurück und bleibe stehen. Sara läuft noch zwei Schritte, bleibt aber auch stehen. Nervös kratze ich mich am Nacken. "Nun ja, ich würde gerne versuchen meinen Fehltritt etwas gutzumachen indem- ... indem ich dir zeige, wie ich wirklich bin. Gib mir einen Tag um zu beweisen, dass ich eigentlich ein anderer Mensch bin, als du gestern gesehen hast", schlage ich vor. Komischerweise weiß ich nur nicht, wieso mir so viel daran liegt, dass sie nicht falsch von mir denkt. Ich schiebe den Gedanken schnell beiseite und schaue das Mädchen vor mir hoffnungsvoll an. Es stört mich, dass ich momentan so viel nicht weiß. Das muss geändert werden.
Sie nickt schließlich langsam. Eine Welle der Erleichterung breitet sich in mir aus und damit auch ein Lächeln auf meinen Lippen. "Gut dann zeige ich dir mal, was Phoenix zu bieten hat", meine ich mit dunkler Stimme.
*
"Nein Diego, ich zahle. Ich hab dir doch gesagt, dass in diesem Bankfach sehr viel Geld war", widersetzt sich Sara. "Und du hast das mitgenommen?", frage ich verdutzt. "Klar, es ist mein Geld", erwidert sie und zieht eine Augenbraue hoch. "Von wie viel Geld sprechen wir hier?", frage ich und ziehe die Augenbrauen zusammen. "150.000 Dollar", antwortet sie leiser. Ich weite meine Augen.
Mir war schon klar, dass, wenn ich Sara in ein Einkaufszentrum schleppe, sie darauf bestehen wird selbst zu zahlen, aber ich entscheide mich einfach dazu ihr keine Wahl zu lassen. Geschickt entwende ich ihr die Schuhe, die sie sich kaufen wollte und eile mit ihnen zur Kasse, bevor Sara mich einholen kann.
Die Kassiererin sieht mich überrascht an, da die Schuhe beige Sandalen im Ägypterstil sind, kassiert aber schließlich den Preis und verabschiedet mich. Als ob die Schuhe für mich sind, denke ich und verdrehe die Augen. Grinsend zeige ich Sara ihre neuen Schuhe. Sie wirft mir daraufhin einen giftigen Blick zu, den ich gekonnt ignoriere.
"Wohin als nächstes?", frage ich unbekümmert. "Apple Store", antwortet sie und schreitet aus dem Laden, ohne sich zu vergewissern, ob ich ihr folge. Dieses Mädchen macht mich fertig.
*
"Findest du das Iphone 6 oder das Iphone 6s besser?", frägt Sara mich. "6s", antworte ich. "Aber ich zahle das Handy", füge ich hinzu. "Diego, ich bin nicht käuflich, also egal wie viel du noch für mich bezahlst, meine Meinung von dir ändert sich auf diese Weise nicht", erklärt sie. Kurz bin ich geknickt, fange mich aber schnell wieder.
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On the Run (Wolves Heart)
ChickLitDiego. Sara. Er ist gefährlich und wild. Sie ist provokant und rachsüchtig. Er ist ein Mafiaboss. Sie hat gerade erst die Highschool beendet. Zwei Menschen die unterschiedlicher nicht sein können. Auf der Suche nach dem Geheimniss ihrer Eltern und d...