Du kannst dir die Dinge im Leben nicht immer aussuchen. Sie werden dir gegeben und du nimmst sie an. Sie passieren im Grunde genommen einfach und du hast nicht immer die Wahl sie zu verhindern.
Es beginnt mit deiner Geburt. Endet mit dem Tod. Und dazwischen ist dein Leben, vom Schicksal geführt und in Relation zum Universum irgendwie so bedeutungslos wie ein namensloser Stern, draußen in der weiten Galaxie.
Diese ganzen Entscheidungen, die du triffst und die Wege, die du gehst... irgendwo zwischen Leben und Tod.- Die machen dein Leben aus. Viel zu oft lassen wir uns schubsen, lassen uns verformen und mitreißen von den Anforderungen anderer Menschen.
Wenn ich nun von diesem Punkt zu erzählen beginne, wo mein Leben eine Wendung nahm, werdet ihr verstehen wovon ich rede.
Wo der gerade Weg den ich lief, mit den kleinen Unebenheiten in der glatt asphaltierten Straße eine abrupte Kurve einnahm.
Eine Kurve mit lauter Hoffnungen, Ungewissheiten und einer viel zu großen Planlosigkeit.
Eine Kurve, die mich auf einen steinigen Weg brachte, mit lauter Schlaglöchern und Abzweigungen. Immer wieder neue Abzweigungen, die mich immer häufiger zwangen mich zu entscheiden.Entscheidungen prägen dein Leben, ja das ist so. Es waren viele dumme dabei, aber das bedeutet nicht, dass ich sie bereue. Nein, ich bin heilfroh, dass ich den Mut dazu hatte dumme Entscheidungen zu treffen. Mit dem Kopf durch die Wand, auch wenn ich immer dachte nicht der Typ für so etwas zu sein.
Die erste dumme Entscheidung war mit elf Jahren. Zumindest so dumm, dass sie ausschlaggebend war. Ich war ein junges, naives, von sich selbst überzeugtes Mädchen, welches von Zuhause weglief. Es wurde mir einfach alles zu viel. Die Streitereien meiner Eltern, der Tod meines Hundes Gipsy und die ganzen Erwartungen, denen ich als elf-Jährige nicht ins Auge blicken wollte.
Also ergriff ich die einzige Option, die mir in meinem kindlichen Kopf in den Sinn kam: Flucht.
Meine rosa Diddle-Tasche war schnell gepackt, und die Entscheidung zu gehen viel zu schnell getroffen. Ich weiß noch, wie ich rannte. Wegrannte vor meinen Problemen, mit der Hoffnung auch Abstand zwischen mich und mein Leben zu bringen.
Aber ich war elf.
Und so merkte ich schnell, wie kurz eigentlich meine Beine waren, wie groß die Stadt doch war, wenn man ganz alleine war und wie wenig man mit einem Geldvorrat seines Monat Taschengeldes anfangen konnte.
Die Folgen, als ich nach eineinhalb Tagen zurückkehrte, waren verheerend.
Und so stürzte ich mich zurück in mein Leben, mit all den geplanten Zielen, die man mir auf den Weg meines Lebens legen wollte.
Doch drei Jahre später hatte sich meine Ansicht zu der damaligen Lage auch nicht geändert.
Ich beschloss, mich in die nächste Stadt zu trampen. Es war ein Sonntag, und draußen schneite es in Stürmen. Ich ging davon aus, dass alle öffentlichen Verkehrsmittel sündhafte Verspätungen mit sich bringen würden, oder ohnehin Probleme wegen dem Sturm hatten. Und auch wenn ich mit der waghalsigen Entscheidung rang, vielleicht einen neuen Fehler zu begehen, konnte ich doch keinen Tag länger warten. Die ohrenbetäubenden Schimpftiraden meiner Eltern im Hintergrund drängten mich dazu, das Haus schnellstmöglich zu verlassen.Und so stand ich in weniger als einer viertel Stunde draußen in dem eisigen Schneesturm und verdrängte die Gewissensbisse in den hintersten Teil meines Kopfes. Das Sausen des Windes half mir dabei die protestierenden Stimmen in mir zu vergessen.
Ich weiß noch, mit welcher inneren Anspannung und welchem Ärger ich an der verschneiten Kreuzung stand und dem gefühlt zwanzigsten Fahrer in Folge meinen vereisten Daumen entgegenhielt. All die vielen Warnungen und Aufklärungen dieser Gefahr verdrängte ich in diesem Moment.
Wichtig war, dass ich hier wegkam.Als ich die Hoffnung aufgeben wollte und entmutigt den Finger sinken ließ, geschah das Undenkbare: Mit einem zischendem Dampfen hielt ein dunkelblauer LKW an dem Seitenstreifen der Straße. Einen Moment starrte ich auf die blinkenden Scheinwerfer, umklammerte mein Gepäck, in der Hoffnung noch einmal die Zeit anhalten zu können und gründlich über diese Entscheidung nachdenken zu können.
Doch der ungeduldige Fahrer drückte bereits auf die Hupe und gab mir somit den Ruck den ich benötigte, um meine Füße von der Stelle zu bewegen und mich in den Laster zu setzten.
Mein Herz pulsierte und schlug so laut, dass es mir in den Ohren pochte."Guten Tag", begrüßte ich den um die 50-Jährigen Mann und wünschte mir, meine Stimme wäre etwas fester und lauter. Selbstbewusster und erfahrener. Damit er nicht wusste, dass neben ihm eine 14-Jährige saß, die dabei war ihr pubertierendes Teenagerleben auf die Reihe zu bekommen.
"Na, hallo!", überging er ganz dreist meine Höflichkeit und schnalzte kurz mit der Zunge. Ein Gefühl des Unwohl seins überkam mich, als er mich ungehalten musterte.
"Wo will so ein junges Mädel wie du denn hin? Und vor allem bei dem Wetter!"
Ich schluckte. "Wo fahren sie denn hin?"
Der Mann betätigte das Radio und vertraute Nachrichtensprecher Stimmen erfüllten die Fahrerkabine. "Ach. Weit genug, Schätzchen. Sag einfach, wo du raus musst."
Ein ekelhafter Schauer fuhr mir über den Rücken und ich presste meine Fingernägel in den Stoff meiner Jackenärmel. Doch ich konnte jetzt nicht umkehren. Ich war schon in den "Zug" eingestiegen und würde er erst fahren, wäre ich endlich weg. Dann war er nämlich für meine Eltern abgefahren!
Sollten sie doch merken, dass sie mich verloren hatten!Ich dachte an all die schlimmen Dinge, die sie mir angetan hatten und dann fasste ich plötzlich einen Entschluss: Ich würde diese Stadt hier verlassen, koste es was es wolle!
Ich war bereit erstmal Abstand von meinem Leben zu nehmen. Von dem hässlichen Alltag, der sich anfühlte wie ein Gefängnis. Und wenn es nur für ein paar Tage war, ich würde mich solange verstecken und durchschlagen, bis die Polizei mich persönlich nach Hause kutschierte.
Etwas wie Trotz und Rebellion regte sich in mir. Die Antreiber, die mich in meinem Entschluss bestärkten. Mir tat es gut das Gefühl zu haben, ich könnte mich loslösen von diesen Fesseln und eine eigene Entscheidung treffen.
Doch wie gesagt, man kann sich die Dinge im Leben nicht immer aussuchen. Vieles kommt anders, als geplant.Und dennoch bilden sie am Ende ein wunderschönes Mosaik, welches im Gesamtbild erstrahlt und funktioniert. Scherben, die als ein zusammengeklebtes Konstrukt einen Sinn ergeben und dann letztendlich in Relation zum Universum doch irgendwie eine Bedeutung haben.
Aber lest selbst und bildet euch eure eigene Meinung dazu.
Ich war zerbrochen. Aber jemand wusste, wie er die Scherben wieder zusammensetzen musste.
Das ist alles was ich weiß und um das herauszufinden, bin ich gerne den Weg der Planlosigkeit, Verwirrung und Verlorenheit gegangen.
Das hier ist eine Liebesgeschichte. Lasst mich euch die Liebe meines Lebens vorstellen und euch erzählen, wie er mich rettete und wiederherstellte. Wie er mich fand, aus der Dunkelheit befreite und dann nie wieder losließ. Es hat etwas gedauert, um das zu begreifen.
Und alles begann an dieser Kreuzung, diesem verschneiten Nachmittag und mit diesem blöden LKW...
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HE WILL SEND HIS ANGELS
Paranormal[*Longlist Wattys2018*] "Er kam wie vom Himmel geschickt. Trat in mein Leben und prägte es. War mein Anker in der Not und bewahrte mich vor einem Absturz in das schwarze Loch der Verzweiflung. Doch dann verschwand er, -nichts wies auf seine Existenz...