▪ Seven ▪

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Lia öffnete langsam die Augen.
Verwirrt blickte sie sich um.
Sie lag in einem Krankenbett, in einem Krankenzimmer.
Lia erinnerte sich daran, wie ihre Vorräte leer waren und sie ziellos übers Meer trieb, weil ihr Log Port über Board gegangen war und irgendwann, wurde alles schwarz.
"Du bist wach."
Sie blickte erschrocken nach rechts.
Ein Mann mit blauen Haaren saß auf einem Stuhl neben ihrem Bett und sah sie an.
Lia stützte sich auf ihre Unterarme und drückte sich nach oben.
"Wie geht es dir?"
"Mir ist noch ein bisschen schwindelig und mein Kopf tut ziemlich weh. Wo bin ich hier?"
"Du bist auf der Krankenstation meiner Firma. Wir haben dich, in deinem Schiff treibend auf dem Meer gefunden und dann hier her gebracht.", erklärte er.
"Mein Name ist Eisberg."

/An ihm ist das Zahnrad der Zeit auch nicht spurlos vorbei gegangen./

"Mein Log Port ist über Board gegangen und irgendwann wurde mein Proviant knapp. Dann bin ich irgendwann ohnmächtig geworden. Denke ich."
"Wo wolltest du hin?"
Lia zögerte.

/Vertrau ihm. Er gehört zu den Guten. Sag ihm, dass ein Freund von mir dort lebt und dass du ihn besuchen willst. Eisberg kennt Tom gut./

"Ich wollte nach Water Seven. Dort soll ein Freund meiner Mutter leben und den wollte ich besuchen."
"Du bist in Water Seven gelandet. Wie heißt der Freund deiner Mutter? Vielleicht kenne ich ihn."
"Sein Name ist Tom."
Eisberg schluckte und schaute die junge Frau undefinierbar an.
"Tom wurde vor acht Jahren von der Weltregierung festgenommen und nach Impel Down gebracht. Später wurde er im Marine-Hauptquatier  hingerichtet.", erklärte er geknickt.
"Das tut mir leid. Scheinbar hatte sie keine Ahnung von seinem Ableben."

/Frag ihn, warum diese Schweine ihn hingerichtet haben!/

"Wa - warum haben sie ihn hingerichtet?"
"Tom hat vor über zwanzig Jahren das Schiff von Gold Roger gebaut. Die Oro Jackson und nur wegen diesem blöden Schiff haben Sie ihn umgebracht."
Eisberg ballte die Fäuste und Lia schwieg.
"Wie heißt du eigentlich? Ich muss schließlich wissen, wem ich Asyl gebe."

/Vertrau ihm./

"Mein Name ist Lia Newgate. Ich komme aus dem East Blue."
"Ich wusste es!", er sprang euphorisch auf.
"Du bist Marie Jeanne's und Edward's Tochter. Tom wusste damals nicht, was mit dir geschehen war. Er dachte sie hätten dich ebenfalls exekutiert oder in eine andere Famile gegeben. Wenn er jetzt hier wäre, wäre er über glücklich."
Lia lächelte, weil ihr etwas anderes in diesem Moment unangebracht fand.
"Weißt du Lia, ich bin deiner Mutter damals begegnet. Ich war ungefähr so alt wie du jetzt und ich habe nie wieder so eine beeindruckende Frau gesehen. Marie Jeanne war dabei, als Tom die Jackson gebaut hat und hat beim Bau kräftig mit angepackt.
Die Kraft, die sie von der Teufelsfrucht erlangt hatte, war wohl so beeindruckend, wie sie im gleichen Maße auch beängstigend war.
Ich frage mich, was aus dieser Teufelsfrucht geworden ist, nachdem sie gestorben ist."
Eisberg blickte aus dem Fenster und fing an in Erinnerungen zu schwelgen.
"Die Frage könnte ich dir beantworten."
Sein Blick flog in die Richtung des jungen Mädchens, deren Blick auf ihre verschrengten Hände gerichtete war.
"Ich habe sie vor ein Wochen von meinem Großvater bekommen und gegessen. Seitdem höre ich die Stimme meiner Mutter in meinem Kopf. Hätte sie mir vorhin nicht gesagt, dass ich dir vertrauen kann, hätte ich sicher gelogen, was meine Herkunft und meinen Namen betrifft."
"Du hörst also die Stimme deiner Mutter in deinem Kopf. Nun gut. In dieser Welt scheint wirklich alles möglich zu sein und das sie sich an mich erinnert, finde ich schön, denke ich. Aber kannst du die Kraft der Kaiserinnen-Frucht ausreichend kontrollieren?"
Lia's Blick hob sich und sie schaute in die strengen Augen von Eisberg.
"Ich bin noch im Training. Mutter hilft mir dabei."
Ihr Gegenüber nickte leicht und seufzte.
"So lange du diese Kraft noch nicht voll unter Kontrolle hast, halte ich es für das Beste, wenn du eine Weile hier in Water Seven bleibst und hier trainierst. Wir haben hier ausgezeichnete Trainingsanlagen."

Wieder zögerte die junge Frau.
Sollte sie wirklich noch mehr Zeit verschwenden, obwohl sie ihren Vater so schnell wie möglich finden wollte.

/Die Zeit dafür solltest du dir nehmen. Die Kraft, die in dir schlummert, könnte viele unschuldige Menschen verletzen, wenn du sie nicht richtig kontrollieren kannst. Ich bitte dich inständig Tochter./

Lia seufzte, zweifelte aber keine Sekunde an den Worten ihrer Mutter.
"Ich denke, ich - wir werden dein Angebot annehmen. Vielen Dank, dass ihr mir geholfen habt. Ich hätte da draußen sterben können. Das weiß ich."
"Das ist die richtige Entscheidung Lia und das wir dir geholfen haben, war selbstverständlich.
Ich muss jetzt leider noch ein paar Dinge erledigen. Ich werde meinen Freund Pauly zu dir schicken, er wird dich ein bisschen rum führen, dir dein Zimmer und die Trainingsanlagen zeigen. Wir sehen uns später. Bevor ich es vergesse, ich habe dir neue Kleidung besorgt. Die andere war ziemlich schmutzig und kaputt."

Mit diesen Worten drehte sich Eisberg um und verließ das Zimmer, bevor sich Lia ein weiteres Mal bedanken konnte.

/Er ist so erwachsen geworden. Ich weiß noch damals hatte Tom noch einen anderen Lehrling. Sein Name war Cutty Fram und die beiden haben sich nur gestritten. Tom musste mehr als einmal eingreifen, um die beiden zu trennen, als sie sich mal wieder die Köpfe einschlagen wollten. Hier war damals immer was los. Du glaubst gar nicht, wie viel wir hier immer gelacht haben, während Tom die Jackson gebaut hat. Ich frage was aus dem Schiff geworden ist. Sie war wohl mit Abstand das beste Piratenschiff dieser Zeit./

Lia stand, nachdem ihr Mutter fertig war mit reden, auf und zog sich die Kleidung an, die Eisberg ihr bereit gelegt hatte, als sich plötzlich die Tür geöffnet wurde.
Ein Mann mit blonden Haaren, der scheinbar nur wenige Jahre älter war als Lia, betrat das Krankenzimmer.
"Schön, dass es dir schon besser geht. Mein Name ist Pauly und ich soll dich hier ein bisschen rum führen."
Er reichte ihr zur Begrüßung die Hand, welche Lia zaghaft annahm.
"Freut mich Pauly. Mein Name ist Lia."

Lia Newgate - Die Tochter Eines KaisersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt