In Lia's Kopf schwirrten tausend Gedanken umher. Sie wollte sich bewegen, ihre Augen öffnen, doch sie konnte nicht. Sie wollte sprechen, aber sie konnte nicht.
Hatte sie sich etwas doch selbst überschätzt? Ihre Gedanken flogen zu ihren Freunden. Sie hatte sie alle enttäuscht. Eisberg, Pauly, all die Anderen. Zu Law, der so viel Zeit in ihr Training gesteckt hatte und schließlich auch zu ihrer Mutter. Warum half sie ihr nicht? Sie müsste doch wissen, wie sie ihr helfen könnte, doch sie blieb stumm.
Ihr Gedanken flogen weiter, als plötzlich eine Stimme, die Dunkelheit um sie herum erhellte. Eine Stimme, die sie seit über zwanzig Jahren nicht mehr gehört hatte.
Vor ihrem geistigen Auge erschien Roger. Er saß auf dem Schaffot mit den Schwertern der Henker an der Kehle. Dann erhob er den Blick und lächelte sie an. Es war genau das selbe Szenario, wie vor zwanzig Jahren, nur dass Lia jetzt seine Augen sehen konnte. Sie spiegelten Entschlossenheit wieder.
Der Wille, der niemals gebrochen werden kann und sich dennoch beugen muss, das ist der Lauf der Geschichte. Doch solange der Mensch nach Freiheit dürstet und für seine Rechte eintritt, wird er ewig leben!
Lia du kannst alles schaffen, was du willst. Glaube mir. Du bist Edward's und Marie-Jeanne's Tochter. Hör bloß niemals auf zu träumen! Und jetzt, steh endlich auf und tritt diesem Lulatsch kräftig in den Arsch! Und zwar sofort!
Lia schlug die Augen auf, ballte ihre Hände zu Fäusten und sie rappelte sich auf.
"Hatte ich nicht gesagt, dass ihr ihn frei lassen sollt!"
Garp verkrampfte sich wieder und Eisberg fing an zu lachen. Darauf hin, flogen alle Blicke auf ihn. Sowohl die Marinesoldaten, als auch die Leute, die in der Menschenmenge standen, starrten Eisberg verwirrt an.
"Ich habe euch gewarnt. Jetzt habt ihr ein Problem.", sagte dieser an alle Marineangehörige gewandt.
Unglaubliche Wut stieg in Lia auf und sie spürte, wie eine unglaubliche Energie durch den Körper floss.
Pauly riss sich von Louie los und lief auf Lia zu, doch wurde von ihr gebremst.
"Stop! Keinen Schritt weiter."
Sie richtete sich weiter auf und als sie Pauly in die Augen blickte, ging dieser zwei Schritte zurück.
Die Augen seiner Freundin waren blutrot gefärbt und weit aufgerissen."Ich schwöre dir, wenn du jetzt noch einen weiteren Schritt machst, kann ich für nichts mehr garantieren. Verstanden Pauly?"
Dieser nickte total perplex. Nein nicht perplex. Pauly war komplett eingeschüchtert von der jungen Frau, die aussah wie Lia, aber nichts mehr von ihrer Aura besaß.
Nun drehte Lia sich in die Richtung des Marineschiffes und den Leuten, die ihr jetzt noch im Weg standen, um Eisberg zu befreien.
Garp schluckte bei dem Anblick ihrer Augen. Diese Farbe spiegelte das Leid und das Blut von tausenden von Menschen wieder. Genauso wie es schon vor 23 Jahren war.
DU LIEST GERADE
Lia Newgate - Die Tochter Eines Kaisers
Fanfiction》Der Wille, der niemals gebrochen werden kann und sich dennoch beugen muss, das ist der Lauf der Geschichte. Doch solange der Mensch nach Freiheit dürstet und für seine Rechte eintritt, wird er ewig leben.《 ...