Pepper weckte mich ganz überschwänglich und warf mich förmlich aus dem Bett. "Liva! Aufstehen!" "Gott Pepper was willst du schon hier? Haben wir nicht gesagt gegen 12 Uhr?" "Aber du musst doch vorher noch zu Artax und Catori. Und außerdem ist heute Abend eine Stark Expo und Tony besteht darauf das du auch da bist.", meinte sie und sah mich an. Murrend schälte ich mich aus der Decke und warf ihr einen bösen Blick zu. "Ich habe keine Lust auf seine dämliche Expo. Da dreht sich alles nur um ihn. So toll ist er doch gar nicht." "Schätzchen, alles dreht sich nur um ihn. Und jetzt sieh zu das du fertig wirst. Die Pferde warten nicht ewig.", sagte sie bevor sie verschwand und mich vollkommen müde alleine ließ. Wieso nochmal haben Pepper und Tony mir zwei Pferde geschenkt? Ach genau, damit ich mein Leben leben konnte wie ich es wollte. Dennoch schien es mir so, als ob ich nur nach deren Pfeife laufen würde.
In Reitklamotten fuhr ich mit Rad zum Stall. Dieser lag relativ weit außerhalb von New York und aufgrund dessen dauerte es immer seine Zeit mit dem Fahrrad dort hinzufahren. Noch immer halb im Schlaf schwang ich mich also auf meinen Drahtesel und fuhr durch die belebten Straßen New Yorks. So sehr ich diese Stadt auch liebte, so sehr verabscheute ich die immer vollen Straßen und die ständig leuchtenden Lichter. Nie war es hier still. Es war eine Stadt die niemals schläft. "Hey Liva.", begrüßte mich ein Polizist. Lächelnd blieb ich stehen und grüßte zurück. Ebenfalls begrüßte ich sein Pferd. Liam war einer der wenigen Polizisten die mit Pferd auf den vollen Straßen unterwegs waren. Und er war einer meiner engsten Freunde. "Hey Liam. Na, alles gut?", fragte ich lächelnd. "Natürlich. Geht's schon wieder zu den Pferden?" Prüfend sah er dabei auf seine Uhr und runzelte die Stirn. "Ein wenig früh findest du nicht?" "Ja, ja es geht zu den Pferden und früh? Pepper hat mich aus dem Bett geschmissen." Er lachte und strahlte mich an. Sein Pferd selbst stand vollkommen gelassen da und machte sich nichts aus dem Lärm der Autos und Menschen. "Ich komm nach meinem Dienst mal vorbei und schau wie es mit deinen beiden voran geht." "Die sind so gut in Form wie immer. Übermorgen hab ich wieder ein Turnier mit Artax. Wenn du willst kannst du ja vorbei kommen." "Schreib mir wann und wo und ich bin da.", sagte er und trieb sein Pferd vorwärts. "Mach ich. Ruhigen Dienst noch Officer.", lachte ich und fuhr weiter.
Am Stall angekommen grüßten mich sofort mehrere Schüler. Da momentan Schulfrei war, waren viele junge Reiter hier unterwegs. Ich selbst bin so gut wie jeden Tag hier, immerhin brauchten meine Tiere Bewegung. "Liva! Liva!" Zwei Mädchen kamen auf mich zugerannt und riefen im Chor meinen Namen. "Hey ihr Zwei.", lachte ich und blieb stehen. "Zeigst du uns heute nochmal wie man richtig auf dem Pferd mit Bogen arbeitet?", fragte Abigail und sah mich mit ihrem Hundeblick an. "Entschuldigt Mädels. Heute muss ich mit Artax arbeiten, wegen dem Turnier übermorgen und heute Abend bin ich auf die Stark Expo eingeladen. Wir machen das wann anders, okay?", fragte ich und sah beide an. Traurig nickten sie. "Können wir dir dann helfen Artax fertig zu machen?", fragte nun Sophia. Seufzend schüttelte ich meinen Kopf. "Artax mag fremde Menschen doch nicht so gerne. Wir machen das wenn wir zusammen mit dem Bogen üben, mit Catori.", sagte ich und ging in die Stallgasse.
Der Boden war wie immer sehr sauber gehalten. Kaum als ich den, beinahe Mamor ähnlichen Boden, betrat streckten sich die Köpfe meiner zwei Engel aus den Boxen. Anders als manch anderer Stall, waren diese Boxen unglaublich groß gehalten und der Eingang dieser war nicht mit Gittern ausgepflastert sondern die Tiere konnten wann immer sie wollten auf die Gasse schauen und auch hinten raus auf einen kleinen Paddock. Dieser jedoch wurde nur selten wirklich aufgemacht, dafür standen die Tiere fast den ganzen Tag auf den riesigen Weideanlagen. Als erstes erreichte ich meine Quarter Horse Stute Catori. Catori hatte wunderschöne, für Pferde recht untypische, blaue Augen die sich von ihrem schwarzen Fell ganz wunderbar abhoben. "Hallo mein Mädchen. Morgen bist du wieder dran. Da wird wieder mit Pfeil und Bogen gearbeitet.", sagte ich zu ihr und gab ihr einen Apfel. Catori ist mein Freizeitpferd mit dem ich so gut wie alles machen konnte, doch am liebsten ritt ich mit ihr im Galopp über Wiesen und schoss Pfeile auf irgendwelche Ziele. Und sie liebte es genauso wie ich.
Nur eine Box weiter brummelte Artax. Artax ist mein Hannoveraner Wallach, mit fuchsfarbenem Fell und einer unterbrochenen Blesse. "Hallo mein Großer. Dann wollen wir heute ein letztes Mal über den Übungsplatz galoppieren, mhm?", sprach ich ihn an und gab ihm ebenfalls einen Apfel. Also ging ich zu meinem Spind und holte zunächst beide Halfter. Das von Artax hing ich vorerst an seine Box und brachte Catori auf eine der Weiden. Dort konnte sie sich austoben und mit Artgenossen entspannen. Artax hingegen band ich auf der Stallgasse an und putzte ihn fein säuberlich über. Sein kurzes Fell schimmerte wenig später im Licht und der Wallach schnaubte zufrieden ab. Nachdem der Putzkasten wieder verstaut war, kramte ich nach einer passenden Ausrüstung. Wenn ich hier fertig war, musste ich erstmal den Spind aufräumen, dachte ich und seufzte. In dem Gerümpel fand ich Dinge, die in den Spind von Catori gehörten. Meinen zweiten Bogen beispielsweise. Für einen Vielseitigkeitspferd eher unpassend.
Nach langem kramen fand ich endlich die schwarze Satteldecke. Daraufhin folgte der Sattel und das Vorderzeug für den Sattel. Dieses hielt den Sattel an Ort und Stelle. Artax stand vollkommen entspannt in der Stallgasse und genoss sein "Einkleiden". Als nächstes folgten die schwarzen Gamaschen zum Schutz der Beine. Erst als letztes wurde die Trense angelegt und danach war der große Wallach auch schon fertig ausgerüstet. Ich selbst zog eine Schutzweste und einen Helm auf, bevor ich ihn mit aus der Stallgasse führte und draußen aufstieg. Pepper kam mir entgegen, als ich auf dem Weg zum Cross Country Gelände war. "Da bist du ja!" "Natürlich, wo sollte ich auch sonst sein?", stellte ich die Gegenfrage und zügelte Artax. Dieser schnaubte genervt und wollte weiter. "Du hast noch knapp 4 Stunden dann holt Happy dich ab." "Ich will da aber echt nicht hin.", nörgelte ich. "Cousinchen. Stark möchte das du dabei bist." "Das ist genauso nervig, wie als wenn er seine dämlichen Parties feiert. Es dreht sich alles um den egozentrischen Tony Stark." "Er finanziert dir all das hier!", sagte sie und zeigte mit ihrer Hand auf mich und Artax. "Ich weiß. Und dafür bin ich ihm sehr dankbar. Ich habe ihn aber nie darum gebeten!", motzte ich. "Er sieht Potenzial in dir.", sagte sie. "Er hat doch keine Ahnung.", entgegnete ich. "Er ist dein Freund. Wieso muss ich da sein?" "Weil du meine Cousine bist. Jetzt Ende der Diskussion. Bis nachher.", sagte sie. Ich verdrehte nur die Augen und trieb den Wallach vorwärts.Kaum waren wir auf dem Platz angekommen spannte der Wallach unter mir und wollte nur noch laufen. "Na na na." Mühsam hielt ich ihn zurück, ließ ihn dann in einen sanften Trab fallen und wenige Minuten danach in den Galopp. Zunächst blieben wir auf dem Trail vor den Hindernissen, ritten im Kreis und erst als er vollkommen entspannt war gab ich ihm den Rücken frei. Gemeinsam überwanden wir die Sprünge. Ob nun Gräben voll mit Wasser, Holzwände mit 1.20m Höhe mit dahinter liegendem Wasser oder einfache Baumstämme. Alles war dabei und alles meisterten wir mit Bravour.
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Götter, Fabelwesen und Liebe?! (#Wattys2018)
FanfictionAls Cousine von Pepper Potts, der Angestellten und Freundin des Millionärs Tony Stark, war das Leben nicht immer leicht und meist auch voller Gefahren. Doch er finanziert ihr das Hobby und somit war er ein recht wichtiger Bestandteil ihres Lebens. A...