Tony und Cap brachten Loki in eine Zelle im unteren Teil des Towers. Zunächst würden die Götter noch eine Weile hier bleiben und Thor würde mit helfen die Stadt wieder aufzubauen. Wir saßen keine fünf Minuten in Ruhe auf den Sofas, da überkam mich mein schlechtes Gewissen. Catori stand unten alleine. "Was bedrückt dich Liva?", fragte Tony und sah mich an. Sein Ausdruck von Sorge gefüllt. "Nichts. Ich bring nur schnell Catori nach Hause. Die Arme hat heute viel durch gemacht und steht noch immer unten." "Ich kann dich begleiten.", bot Natasha an, doch ich lehnte dankend ab. "Wirklich nett gemeint, aber ich denke wir sind froh wenn wir ein wenig Zeit alleine haben." Damit verabschiedete ich mich zunächst, versprach aber später wieder vorbei zu kommen.
Auf dem Weg zum Aufzug überkam mich das Verlangen nach Loki zu schauen. Keine Ahnung was mich dazu brachte, doch ich drückte den Knopf welcher mich in die Etage mit seiner Zelle bringen würde. Die Türen öffneten sich mit einem "Ping" und ich gab mir selbst nur mindestens zehn Minuten bevor ich endgültig zu Catori gehen würde. Was ich jedoch nicht wusste, der komplette Raum war mit Kameras ausgestattet und alle konnten das Geschehen sehen. In dem Raum angekommen, trennte mich eine dicke Glaswand von Loki. Ich kannte diese Art von Glas, sie war wirklich unzerstörbar - einst für den Hulk gedacht. Loki stand mit dem Rücken zu mir, noch immer in seiner Leder/Metall Rüstung gekleidet. Ich stand einfach da, sah seinen Rücken an und dachte über seine Beweggründe nach. Wie konnte jemand so viel Schaden anrichten und so tun als wäre nichts passiert? So tief in meinen Gedanken versunken, merkte ich gar nicht das er mich mittlerweile ansah. "Du hast dich in Lebensgefahr begeben. Für Menschen die du nicht mal kennst.", sagte er und riss mich so aus meinen Gedanken. Ich sah ihn an, erkannte eine Macke auf seinem Nasenrücken und eine Beule auf seiner Stirn. Notiz an mich - sollte ich wieder her kommen mit Pflaster und was kaltem. "Wieso?" "Wie wieso? Weil du solch ein Chaos angerichtet hast und diese Menschen bedroht hast!", gab ich bissig zurück. "Es wäre alles super verlaufen, ihr hättet einen König gehabt." Seine Stimme triefte vor Gleichgültigkeit. Ich trat einen Schritt weiter an das Glas heran und funkelte ihn böse an. "Wir wollen keinen König. Könige sorgen für ihre Untertanen und unterdrücken sie nicht so wie du es versucht hast. Könige sind Vorbilder." Er sagte nichts. Ich drehte mich um und ging zurück zum Aufzug. "Diese Welt hält keinen Thron für dich bereit. Sie wird es niemals. Und die natürliche Haltung der Menschen ist ganz sicher nicht vor Personen wie dir nieder zu knien.", meinte ich trocken bevor die Türen sich schlossen und ich ihn dort wieder alleine ließ.
Draußen hingen dicke Rauchwolken in der Luft. Die Feuerwehr hatte alle Hände voll zu tun die brennenden Wracks zu löschen und Trümmer der Häuser aufzusammeln. Auf einem Hausdach lag sogar eines dieser riesigen Waldinger von den Chitauri, ein weiteres lag in der Grand Central Station. Es sah schlimmer aus als ich es mir jemals erträumt hätte. Catori stand in der Ecke in der ich sie zurück gelassen hatte. Meine rabenschwarze Stute hatte die Augen geschlossen, stand entspannt da und döste vor sich hin. "Hey mein Mädchen. Bereit nach Hause zu gehen?", fragte ich sie und klopfte ihr leicht auf den Hals. Sie schnaubte müde. Ich machte sie los und führte sie hinter mir her durch die Trümmer. Wir brauchten fast zwei Stunden zu Fuß zum Stall. Vollkommen müde mit schmerzenden Füßen band ich sie an und sattelte sie ab. Köcher und Bogen standen noch bei Tony im Tower. Nachdem sie abgesattelt war, putzte ich sie über und stellte sie in die Box. Gähnend gab ich meinen Engeln noch Abendfutter und verschwand danach wieder. Jedoch taten meine Beine so weh, dass ich beschloss in Artax' Box zu schlafen. Schnell hatte ich mir ein provisorisches Bett aus frischem Stroh gebaut und mich rein gelegt. Ich bekam noch mit wie Artax sich ebenfalls hinlegte, bevor ich mit seinem Atem in meinem Rücken einschlief.
Durch eine schreckhafte Bewegung von Artax war auch ich augenblicklich wach. Von außerhalb der Box waren Schritte zu hören. Wer war denn um die Uhrzeit schon im Stall?, fragte ich mich mit einem Blick auf die Uhr. "Ich hab sie gefunden.", ertönte eine weibliche Stimme und Artax schnaubte nervös. Ich setzte mich auf und sah in das Gesicht von Natasha. "Was macht ihr hier?", fragte ich gähnend und sah noch Clint und Cap hinter der rothaarigen Frau auftauchen. "Tony hat uns geschickt. Er selbst sucht mit Thor komplett New York durch. Er macht sich Sorgen weil du nicht mehr zurück gekommen bist.", erklärte Cap. "Danke Captain. A-", er unterbrach mich. "Mein Name ist Steve Rogers." "Richtig, also danke Steve. Und auch euch anderen aber ich wäre später wieder zurück gekommen." Ich stand auf, zupfte mir das Stroh aus den Haaren und streichelte Artax über die Blesse. "Ihr habt mich gefunden. Ihr könnt wieder gehen.", meinte ich. "Wir warten bis du fertig bist. Solange sage ich Stark Bescheid.", sagte Natasha und ging mit den anderen raus. Seufzend ging ich aus der Box, warf beiden noch einen Apfel in den Napf und ging raus. Alle drei warteten im Regen auf mich. "Na dann, auf geht's.", sagte ich und ging vor zu dem Auto. Steve fuhr, Clint saß neben ihm und Natasha hinten mit mir. "Wieso bist du nicht zurück gekommen?" "Ich konnte nicht mehr. Ich bin mit Catori zwei Stunden zurück gelaufen und danach taten mir die Füße so weh, dass ich bei Artax in der Box geblieben bin.", lachte ich leicht und kratzte mich am Nacken. Der Rest der Fahrt verlief ruhig und als wir in die Tiefgarage vom Tower gefahren sind, stand Tony bereits da mit Thor und umarmte mich überschwänglich. "Ich hab mir so Sorgen um dich gemacht.", meinte er und hielt mich ein Stück von sich weg. Verwirrt von seiner Fürsorge sagte ich nichts und ließ mich von ihm in den Tower geleiten. Die anderen folgten uns.
In dem riesigen Wohnbereich angekommen, sprang mir Pepper an den Hals. "Als ich von all dem gehört habe, bin ich sofort zurück geflogen. Gott hab ich mir Sorgen um euch gemacht.", jammerte sie. "Okay, okay es geht uns allen gut. Kann man mich jetzt bitte alleine lassen?", meinte ich leicht genervt. Ich drückte meine Cousine von mir weg und ging in mein Zimmer.
Niemand hat sich für mich interessiert als es mir wirklich schlecht ging. Als meine Mutter gestorben war, mir niemand gesagt hat wo mein Vater ist. Nein ich wurde direkt abgeschoben.
Es klopfte. "Herein.", sagte ich leise und Thors Kopf kam zum Vorschein. "Liva. Kann ich rein kommen?" "Du bist doch schon fast drin.", lächelte ich. Der Gott betrat das Zimmer und setzte sich auf den Stuhl. "Was kann ich für dich tun?" "Eigentlich nichts. Obwohl, doch. Da wir noch ein wenig Zeit hier auf Midgard verbringen werden und Loki in deiner Gegenwart ruhig zu sein scheint, möchte ich dich bitten ihn bis wir abreisen mit in deine Welt zu nehmen." Mit aufgerissenen Augen sah ich ihn an. "Vergiss es. Dieser Mensch ist... Nicht mal ein Mensch." "Er ist ein Gott, das macht ihn nicht weniger menschlich." "Wieso nimmst du ihn in Schutz? Er hat New York zerstört. Unschuldige umgebracht." "Und es wird mich Jahre kosten das Gleichgewicht in den neun Welten wieder herzustellen, dennoch. Vielleicht kannst du ihm ja eine andere Welt zeigen, ohne Verrat und mit Liebe." "Dafür kennst du mich echt nicht. Liebe? Bitte, egal was bei euch in der Familie passiert ist, lasst es nicht an mir aus.", grummelte ich. "Er wird dir bestimmt irgendwann selbst sagen was passiert ist. Bitte, nur für diese Zeit danach siehst du uns nie wieder.", flehte er beinahe und sah mich durchdringend an. Seufzend gab ich nach. "Fein. Meinetwegen. Aber er braucht andere Klamotten." Thor nickte, umarmte mich kurz und verschwand danach. Super, jetzt durfte ich auch noch Babysitter für einen Gott spielen.
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Götter, Fabelwesen und Liebe?! (#Wattys2018)
FanficAls Cousine von Pepper Potts, der Angestellten und Freundin des Millionärs Tony Stark, war das Leben nicht immer leicht und meist auch voller Gefahren. Doch er finanziert ihr das Hobby und somit war er ein recht wichtiger Bestandteil ihres Lebens. A...