nineteen

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Ich habe immer noch meine Augen geschlossen, weil ich mich bei den Fragen kaum traue ihn anzusehen. Nur langsam öffne ich nach und nach meine Augen und sehe, dass er mit gerade diesen Fragen auch nicht gerechnet hätte.

Er runzelt nachdenklich seine Stirn und ich bekomme Bedenken, ob die Fragen vielleicht zu direkt, zu früh waren, doch er nimmt meine Hand und antwortet während er mir ehrlich in die Augen schaut.

»Also ich bin schon gern hier in New York und ich bin auch glücklich - jetzt mit dir an meiner Seite, das habe ich in den letzten Tagen gemerkt. Das heißt aber nicht, dass ich nicht irgendwann woanders hin gehe - vielleicht. Aber erst einmal bin ich hier und ich werde auch nicht gehen, denn du bist jetzt hier«, sagt er warmherzig und streicht mit seinem Daumen über meine Hand.

»Und Kinder sind toll - zur richtigen Zeit, mit der richtigen Frau«, sagt er mit Blick auf unsere Hände, »Die richtige Frau habe ich jetzt - ich liebe dich, Sadie und das meine ich vollkommen ernst. Die richtige Zeit wird kommen, denn in mein jetziges Leben passt kein Kind. Ich glaube ich könnte ihm nicht gerecht werden - bin doch ständig unterwegs... Außerdem haben wir gerade erst zusammen gefunden, was ist das überhaupt für eine Frage, Sadie?«, fragt er glucksend und gibt mir einen flüchtigen Kuss, schwebt danach vor meinem Gesicht und schmunzelt mich an. »Muss ich mir etwa Sorgen machen?«

Schnell schüttele ich den Kopf, »Nein, ach Quatsch. So war das nicht gemeint«, sage ich schnell und beiße mir fest auf meine Lippe. Und wie er sich sorgen sollte. Schließlich hat sein Sohn einen gebrochenen Arm und interessiert sich mehr und mehr für seinen Vater. Bisher habe ich Connor immer erzählt, sein Vater arbeitet weit weg und kann ihn deswegen nicht besuchen, ich weiß aber nicht, wie lange er sich damit noch zufrieden gibt.

Ich bin froh über seine Antworten. Er mag Kinder. Und der Zeitpunkt dafür ist doch selten perfekt. Meiner war es jedenfalls nicht und trotzdem ist Connor ein wunderbares Kind, das ich niemals bereue. Wie sehr ich mir doch wünsche, dass er es genauso sieht. Ich hoffe er bereut es nicht, hoffe er hasst ihn nicht - mich nicht, dass ich so lange schweige.

»Möchtest du noch etwas trinken?«, fragt er während er mit seiner Nase über meine streicht.
»Nein danke«, flüstere ich kopfschüttelnd und streife seine Lippen. Wie von selbst lehne ich mich vor, lege meine Hände auf seine Oberschenkel und schließe seinen Mund mit meinen Lippen. Wohlig brummt er in den Kuss, erwidert ihn und lässt mein Herz höher schlagen. Vorsichtig fahren meine Hände seine Schenkel hinauf, lassen ihn leise aufkeuchen.

»Sadie... lass' uns ins Bett gehen. Es ist eh schon spät«, spricht er heiser gegen meine Lippen und greift meine Hand. Sein Blick ist so friedlich, liebevoll und ehrlich, doch auch sehe ich ein funkeln in ihnen, dass mir einen Schauer durch sämtliche Körperregionen jagt.

Ich könnte schreien vor Anspannung und Vorfreude, denn ich erinnere mich an unsere Nacht - damals. Die Szene war ähnlich. Er führte mich in das Hotelzimmer und gleich nachdem die Tür zu fiel, ist er über mich hergefallen. Oder ich über ihn? Ich weiß nur, dass ich nie wieder so eine aufregende Nacht hatte und keiner auch nur annähernd an ihn heran kam. Und jetzt bin ich bis zum Zerbersten gespannt, weil ich nicht weiß, was mich gleich erwartet.

»Du möchtest sicher ein T-Shirt zum Schlafen, richtig?«, fragt er und löst seine Hand von meiner. Völlig perplex nicke ich nur wie in Trance und sehe ihm zu, wie er im seinem Ankleidezimmer verschwindet und mit einen blauen T-Shirt von sich zurück kommt. Das Schmunzeln in seinem Gesicht würde ich ihn am liebsten heraus schlagen. Ich kann ihn auch gerade kein Stück einschätzen und nehme ihm schnell das Shirt aus der Hand.

Erst steuere ich auf das Bad zu, aber warum sollte ich mich dort umziehen? Wollen wir doch mal sehen, wie standhaft er ist. Und ein bißchen Rache für das dumme Grinsen ist es auch, als ich mich an die Bettseite stelle, meine Jeans auf knöpfe und über meine Knöchel herunter ziehe.

Mit den Händen in den Taschen beobachtet er mich einen Augenblick, bis er beginnt sein Hemd auf zu knöpfen und mich beobachtet. Als ich meine Bluse öffne, werden seine Bewegungen langsamer und seinen Augen entgeht keine Regung. Doch da mache ich ihm einen Strich durch die Rechnung und drehe mich um, als ich meinen weißen Spitzen-BH ausziehe und in sein Shirt schlüpfe.

Ein Grummeln schleicht durch den Raum zu mir herüber und ich höre seinen Reißverschluss. Ich drehe mich nicht zu ihm herum, sondern schleiche mit lässigen Hüftschwung ins Bad. Was du kannst, kann ich schon lange. Ich mache mich nur etwas frisch und tapse dann zurück ins Schlafzimmer. Er liegt auf der Seite. Den Kopf auf seinem Ellenbogen abgestützt, schlägt er gerade die Decke über seinen Körper und klopft neben sich auf die Matratze. Sein Anblick ist einfach zum Niederknien. Warum muss er so unwiderstehlich gut aussehen?

Als ich die Decke anhebe und mein Knie auf die Matratze setze um zu ihm unter die Decke zu schlüpfen rutscht das Shirt hoch und erlaubt einen kurzen Blick auf meinen Slip, was ihn genüsslich seine Lippe durch die Zähne gleiten lässt, um danach hektisch über seine Lippen zu lecken.

Ich kann vor Aufregung kaum atmen und seine Reaktion macht mich jetzt noch mehr an. Und ich weiß ganz genau, es wird nicht besser, wenn ich gleich bei ihm liege. Im Gegenteil. Wahrscheinlich klopft mein Herz so doll, dass er es hören kann und freut sich darüber, dass er so etwas bei mir auslöst.

»Komm her«, flüstert er und greift meine Hüfte, zieht mich an seinen Körper und legt seinen Kopf an meinen Hals. Danach verschränkt er unsere Finger vor meinem Bauch und küsst zärtlich meinen Kiefer entlang bist zu meinem Ohr, »Schlaf gut mein Schatz«, flüstert er hinein und fährt mit seiner Nase über meine Haut.

Ich kann nicht glauben, was ich da höre und drehe mich in seinen Armen, sodass ich ihn ansehen kann. Mit offenen Lippen schaue ich in sein zufriedenes Gesicht und kann wirklich nicht fassen, was ich da gerade gehört habe.

»Nun schau mich nicht so entsetzt an - wir schlafen jetzt«, sagt er ruhig und küsst mich noch einmal innig, bevor er sich seufzend in sein Kissen kuschelt und meinen Kopf an seine Brust legt. »Schlaf gut, Sadie«, brummt er heiser, krault durch meine Haare und ich höre seinen aufgeregten Herzschlag unter mir. Es ist für ihn selbst nicht so einfach und er atmet tief durch die Nase ein, als ich meine Hand seine Seite hinauf fahren lasse und er festigt seinen Griff um meinen Körper.

»Gute Nacht, Cole«, antworte ich leise, doch auch ein wenig frustriert - wohl mehr als ich mir eingestehen möchte und kann es nicht lassen, meine Fingerspitzen über die so weiche, warme Haut seines Bauches gleiten zu lassen. Immer wieder zuckt er unter meinen Berührungen zusammen und ich muss feststellen, dass er sogar entgegen seiner Gewohnheit eine Unterhose trägt. Verdammt!!!

Der Druck in mir steigt ins unermessliche und ich habe noch die Hoffnung, dass ein kleiner Teil vom alten Cole in ihm schlummert und gleich erwacht, denn jetzt streiche ich federleicht oberhalb seines Bündchens, lasse meine Nägel dort über seine Haut fahren und will gerade meine Finger in seine Unterhose schlüpfen lassen, als er mein Handgelenk greift und mich davon abhält.

»Heute nicht«, knurrt er heiser und frustriert mich damit gerade maßlos. Schnaubend entziehe ich ihm meine Hand und lege sie unter mein Kinn. Was glaubt er wer er ist!? Hatte er nicht vorhin noch selbst den Vorschlag gemacht, das Essen ausfallen zu lassen und sofort zu ihm zu fahren? Und jetzt lässt er mich hier am langen Arm verhungern!

»Aber...«
»Lass' uns jetzt schlafen, Sadie«, brummt er angestrengt und nimmt mich nur noch fester in seine Arme. Jeder Versuch, sich von ihm zu lösen, oder auch nur ein Zucken, was ihn animieren könnte, wird im Keim erstickt. So höre ich ihn noch einige Male keuchen und tief brummend und ermahnend meinen Namen sagen, doch es hilft nichts. Er bleibt dabei. Seufzend gebe ich mich schließlich nach einer ganzen Weile geschlagen und schließe meine Augen, doch eines weiß ich jetzt schon... dafür wird er büßen!

LOVE RECOVEREDWo Geschichten leben. Entdecke jetzt