twelve

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Es ist unser letzter Abend und wir sind schon wieder auf dem Weg zu einem Essen. Martin und Emilia haben darauf bestanden und ich gehe stark davon aus, dass das Miststück Janine auch dabei sein wird.

»Sadie, entspann dich. Es wird... also«, stammelt er. »Ist schon okay. Wir bleiben dabei. Ich will schließlich auch, dass sie die Finger von dir lässt«, antworte ich, ohne ihn anzusehen und beiße mir fast auf die Zunge, weil ich mich für den Satz jetzt am liebsten selbst schlagen würde.

Aber er hat seine Wirkung nicht verfehlt, Cole ist sprachlos, schaut mich oft von der Seite an und macht mich damit nervös. Das heißt also, ich bin für dieses Essen wieder seine offizielle Freundin.

Seit vorgestern Nacht, hat er mich nicht mehr angerührt. Er ist zuvorkommend und aufmerksam, aber er hat mich nicht mehr versucht zu küssen, oder mich in irgendeiner Weise ins Bett zu bekommen.

Diesmal sind wir wieder in einem noblen Restaurant. Zum Glück hatte ich noch die Kleiderauswahl im Zimmer. Heute trage ich ein dunkelblaues, knielanges Kleid mit Spaghettiträgern, welches unter der Brust fließend auseinander geht. Der leichte Stoff umspielt perfekt meine leichten Rundungen und hat Cole vorhin schwer schlucken lassen.

»Du musst das nicht machen, wenn du nicht willst«, sagt er, nachdem er den Wagen vor dem Restaurant geparkt hat.
»Warum sagst du das immer wieder? Hast du jetzt ein schlechtes Gewissen, weil ich dir die Wahrheit über mich gesagt habe?«
So die halbe Wahrheit...

»Nein. Ich will nur nicht, dass du etwas machst, was du nicht willst«, antwortet er ehrlich.
»Oh ich will noch viel mehr, nur führt das zu nichts«, antworte ich enttäuscht und öffne die Beifahrertür. Er lässt dabei laut seufzend den Kopf hängen, lässt es aber unkommentiert.

Vorsichtig greift er meine Hand und führt mich in das Restaurant. Seine Berührung ist elektrisierend, obwohl es so ein banales Hand halten ist. Es fühlt sich si richtig an, so passend. Ich bin sowas von verloren!

Martin und Emilia erwarten uns bereits. Von Janine ist bisher nichts zu sehen. Kommt sie vielleicht doch nicht?

»Cole, Sadie! Schön, dass ihr es noch einmal einrichten konntet«, begrüßt uns Martin. Emilia gibt mir gleich links und rechts ein Küßchen und strahlt mich glücklich an.
»Ja, auch wenn es recht spontan ist und wir morgen früh zurück nach New York fliegen, haben wir es einrichten können«, erklärt Cole und gibt ihm die Hand.

Martin legt eine Hand in Cole's Rücken und führt ihn zu einem großen Tisch in einer ruhigen Ecke. Cole lässt mich nicht los und ich tippel auf meinen Stilettos hinter ihm her.

Ich halte mich zurück und plausche über belangloses mit Emilia, während ich nimmer noch nicht begriffen habe, warum wir hier sind.

Als wenn Cole meine Gedanken lesen kann, schneidet er gerade genau das Thema an. »Was ist der Anlass für deine Einladung, Martin? Ich dachte, wir hatten alles schon besprochen?«, fragt er und öffnet den ersten Knopf seines Hemdes.

»Es geht um Janine. Sie müsste auch gleich hier sein. Wir möchten, dass du in New York dafür sorgst, dass sie ihre Arbeit erledigt. Die Partyzeit ist vorüber. Sie muss endlich lernen auf eigenen Beinen zu stehen. Sie soll lernen, sich im harten Arbeitsleben zurecht zu finden. Und du sollst dafür sorgen, dass das auch passiert«, erklärt Martin und ich sehe, wie Cole seine Kiefer aufeinander presst. Auch schaut Martin mich sehr merkwürdig an und ich kann seinen Blick nicht deuten.

»Ähm, Martin verstehe mich nicht falsch, aber sie wird nicht immer in meiner Abteilung sein. Und sie ist alt genug. Sie sollte das schon allein schaffen. Ich habe auch wirklich wichtigeres zu tun, als für sie den Aufpasser zu mimen«, sagt Cole mit faltiger Stirn.

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