Wir sind nach Hause gefahren, nachdem wir Connor von der Kita geholt haben, doch Cole bleibt im Wagen sitzen, während Connor bereits die Stufen zur Wohnung hoch stapft.
»Willst du nicht mit hoch kommen?«, frage ich mit Vorsicht, denn Cole war die ganze Fahrt recht still. Einzig das fröhliche Geschnatter von Connor hat ihn ab und zu einen Mundwinkel heben lassen.
»Ich muss über heute nachdenken und ich möchte dir nicht noch einmal weh tun. Es ist besser, wenn ich zu Hause schlafe - auch wenn ich dich heute bräuchte. Ich würde mir gerade heute gern von dir den Verstand weg vögeln lassen, dann würde es mir sicher besser gehen", spricht er rauh, mit dem Kopf an die Stütze gelehnt und schaut mich müde an. Schon seine Worte erregen mich maßlos, ich presse meine Schenkel aneinander und schlucke hart.
Mit stockendem Atem schaue ich kurz die Stufen hinauf, wo Connor sitzt und mit seiner Actionfigur spielt, dann wieder zu Cole.
»Ich...puhh«, seufze ich und schließe meine Augen. Cole lehnt sich zu mir herüber, küsst mich verlangend und lässt seine Hand meinen Innenschenkel hinauf streichen.
Es ist gemein, denn seine Berührungen heizen mich an und lassen mein Herz schneller schlagen, wovon ich schnaufend den Kuss unterbreche.
»Damit würde ich anfangen«, haucht er gegen meine Lippen, nimmt meine Hand und legt sie in seinen Schritt, »Und damit würde es aufhören«, knurrt er, während er meine Hand über seine harte Mitte streicht. Verdammt, warum ist meine Mutter jetzt nicht da!
»Du bist so gemein«, keuche ich, greife sein Gesicht und blicke in seine blauen, müden Augen, in denen gerade ein Sturm zu toben scheint. Zärtlich legt er seine Lippen auf meine, streicht über meinen Schenkel und legt seine Stirn an meine.
»Da siehst du, wie sehr ich dich brauche«, spricht er heiser und jetzt mag ich ihn noch weniger gehen lassen.
»Na los, der Kleine wartet. Der hat sicher ein Loch im Bauch. Ich rufe dich später an, okay?«
Ich stehle mir noch zwei drei flüchtige Küsse, bevor ich aus seinem Wagen steige und tief durchatme, um mich wieder zu sammeln. Hört es jemals auf, dass ich so auf ihn reagiere?
Connor und ich gehen unserer abendlichen Routine nach, essen zusammen gemütlich auf der Couch und schauen einen Film, wobei er wieder einmal einschläft. Liebevoll streiche ich über seinen Rücken, decke ihn mit einer Wolldecke zu und lege mich hinter ihn, schaue weiter meinen Film.
Ich bin in Gedanken immer bei Cole. Es muss so unwahrscheinlich schmerzhaft sein, wenn die eigene Familie einem sein Glück nicht gönnt, nur weil irgendwelche alten Knacker sich etwas in ihrer Bierlaune ausgedacht haben.
Egal was Cole macht, ich stehe hinter ihm, denn dass er auf ihre Forderungen nicht eingeht, da bin ich mir sicher.
Da fällt mir meine Idee ein und ich stehe vorsichtig auf, um Connor nicht zu wecken und gehe schnell ins Schlafzimmer.
»Mr. Alesund, entschuldigen Sie die späte Störung. Hier ist Miss Hanson, Sie erinnern sich noch an mich?«
»Miss Hansons, natürlich! Schön von Ihnen zu hören. Wie komme ich zu der Ehre?«, fragt er lachend. Er ist ein Charmeur.
»Mr. Alesund, es gibt da ein paar... sagen wir Unstimmigkeiten. Ich war ja persönlich mit Herrn Williams bei Ihnen und wir haben bereits alles für die Zusammenarbeit besprochen - und ich denke, wir haben uns gut verstanden und sind zusammen auf einen Nenner gekommen. Es wäre doch schade, wenn sich daran etwas ändern würde, meinen Sie nicht?«
Nach dem Telefonat mit Mr. Alesund atme ich tief durch. Ich hoffe, er hält sein Wort und es klappt, so wie wir es besprochen haben.
Wieder im Wohnzimmer nehme ich meine Position hinter meinen kleinen schnaufenden Monster ein und schaue den kläglichen Rest des Films. Wenigstens war er nicht so gut, dass es mir leid tut, dass ich etwas verpasst habe.

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LOVE RECOVERED
Chick-LitBest #1 Chicklit 05/2018 Alles, was ich mir geschworen hatte, war in dieser einen Nacht vergessen: Dass ich mich in seiner Gegenwart niemals betrinke. Dass ich ihn niemals küsse. Dass ich niemals weniger als drei Kleidungsstücke trage und... Dass...