LOVE RECOVERED

six

»Miss! Hallo Miss! Aufwachen! Wir landen gleich. Bitte schnallen Sie sich an«, bittet die Flugbegleiterin mich freundlich. Ein Blick nach links lässt mich aufatmen. Total erhitzt presse ich meine Schenkel zusammen. Es war alles nur ein Traum und zum Glück - Cole schläft. Er sieht göttlich aus. So entspannt und jung. Nicht so sorgenfaltig wie Freitag oder Samstag. Ich hoffe ich sehe ihn noch öfter etwas entspannter. Seine Nähe ist schön, aber ich bin nicht nur für Spaß zu haben. Allein schon wegen meinem Herzchen. Vorsichtig wecke ich den Adonis neben mir und schmelze wieder dahin, weil er so umwerfend zerknautscht aussieht - direkt nach dem Schlafen.

Das Hotel ist riesig. Als wir einchecken möchten, falle ich jedoch fast aus allen Wolken. »Hier der Schlüssel zur Suite. Mr. und Mrs. Williams«, spricht die Hotelangestellte und schiebt uns einen Schlüssel zu.« Bitte was!?

»Hören Sie, Miss ... Kearns, da muss ihnen ein Fehler unterlaufen sein. Wir haben zwei Einzelzimmer gebucht. Ach ja - und ich heiße Hanson! Er ist Mr. Williams«, rede ich aufgeregt drauf los.

»Tut mir leid, Miss Hanson. Es ist nur noch die Suite frei. Und auch nur, weil die gebucht ist. Sie haben vor 3 Tagen online gebucht. Hier sehen Sie, um 21:52 Uhr am Freitag.« Ich drehe mich zu Cole um und schaue in sein amüsiertes Gesicht.

»Lach nicht so blöd. Ich finde das nicht lustig«, blaffe ich ihn an. 

»Na? Hatten wir wohl zu viel Whiskey beim Buchen, was?«, zieht er mich auf. 

»Tut mir leid. Aber ich kann es jetzt nicht ändern«, versuche ich mich zu entschuldigen.

Er zieht mich mit einem Arm um meine Taille zu sich. »Ich hatte eh nicht vor allein zu schlafen«, raunt er in mein Ohr und sofort zieht sich mein Unterleib vor Verlangen zusammen und ich muss nach Luft schnappen. Dennoch boxe ich ihm gegen die Schulter. Dieser Arsch. Wehe er bestellt sich ein Betthäschen, während wir das Zimmer teilen. Dann kann er mich kennenlernen!

»Wir nehmen die Suite wie gebucht. Machen Sie sich keine Sorgen. Ist schon okay«, teilt er der Dame mit, schnappt sich den Schlüssel und zieht mich hinter sich in den Fahrstuhl. 

»Cole, ich... «, setze ich an. 

»Mach dir nicht so viele Gedanken, Sadie. Wir sind erwachsen«, unterbricht er mich und wirkt leicht gelangweilt von meiner Reaktion. Ich will darauf jetzt nicht antworten. Wenn er wüsste, dass ich mir nur Gedanken mache und worüber... oh Mann. Wenn er wüsste, was ich weiß, würde er sich vielleicht auch Sorgen machen.

Die Suite ist fantastisch. Aber für meinen Geschmack viel zu groß. Ich stelle meinen Koffer am Bett ab und lasse mich darauf fallen. Es ist herrlich. Ohne die Augen zu öffnen streife ich meine Stiefeletten von den Füßen, lasse sie auf den Boden plumpsen und döse weg.

Als ich die Augen wieder öffne, ist er bereits umgezogen und schaut mich emotionslos an. »Du musst dich beeilen. Wir haben gleich noch einen Termin. Das Essen mit dem Investor, das hast du doch nicht vergessen, oder?«, teilt er mir mit, während er seine Krawatte bindet und bereits auf dem Weg ins Bad ist.

Verdammt! Hektisch schnappe ich mir meinen Koffer und ziehe mein pfirsichfarbenes Sommerkleid heraus sowie passende Dessous und schlüpfe in Windeseile hinein. Zum Glück habe ich auf eine Haarwäsche verzichtet. Im Bad kann ich mir einen Kommentar leider nicht verkneifen, als er so selbstgefällig vor dem Spiegel steht und seine Haare macht.

»Du hättest mich nicht früher erinnern können, oder?«, zicke ich ihn an, während ich meine Riemchensandalen anziehe.
»Hmm ... Nein?«, spricht er mir in mein Ohr und gibt mir einen Klaps auf den Po. Erschrocken quieke ich auf. 

»Cole! Was soll das!?« Ich bekomme keine Antwort, nur ein schelmisches Grinsen. Ich könnte platzen. Eine halbe Stunde später sind wir am vereinbarten Restaurant. Unsere Gesprächspartner sind bereits da und erwarten uns. Als wir den Tisch erreichen, erheben sie sich und geben uns jeweils die Hände.