10. Kapitel: Candle Light Dinner 2

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Ich stehe immer noch da, völlig perplex.

„Das... Das ist wunderschön", bringe ich irgendwann raus, kann den Blick nicht von dem Szenario abwenden. Deswegen das Shoppen, deswegen keine Kontrollanrufe. Deswegen. Deswegen hat er Teelichter gekauft, den Wein. Deswegen. Er nimmt mir die Krücken ab, stellt sie in eine Ecke, hebt mich dann ganz leicht hoch und trägt mich zur Couch.

„Bin gleich wieder da". Mit den Lippen findet er meinen Mundwinkel, berührt mich dort ganz leicht und ist weg. Kommt aber fast sofort wieder mit dem Essen. Fleisch, Kartoffelpurée und die Flasche Wein. Vorsichtig schenkt er uns ein, gibt uns Essen auf die Teller, bringt das benutzte wieder weg.

„Lass es dir schmecken, Prinzessin". Vorsichtig schneide ich etwas vom Fleisch ab, sein Blick hängt an mir, als ich es mir in den Mund schiebe. Er beobachtet mich wieder mit diesem liebevollen Blick, der mir sofort ein schlechtes Gewissen macht. Ein schlechtes Gewissen, weil ich weiß, dass ich ihn angelogen habe. Weil ich ihn irgendwie nicht verdiene. Er sollte sich eine Frau suchen, die ihn wirklich liebt und nicht bei mir bleiben. Aber er liebt mich.

Wieder nehme ich ein Stück Fleisch, lasse Niall genauso wenig aus den Augen wie er mich. Nur schaue ich skeptischer. Verwirrter. Sein Blick bleibt liebevoll und besorgt. Ich hab das nicht verdient.

***

„Hat's geschmeckt?" Niall balanciert unsere Teller irgendwie in die Küche, ich folge ihm.

„Jaa... war gut... Nur irgendwie ein bisschen viel für ein erstes Date", antworte ich, lehne mich an die Küchenzeile. Es war viel. Für ein erstes Date, was es ja irgendwie für mich war.

„Oh", er sieht mich niedergeschlagen an, „dann... tut mir leid... Aber du weißt ja, wie's für mich ist". Ganz vorsichtig hebt er die Hand, streicht über meine Wange. Ich quäle mich um ein halbes Lächeln ab. Diesen Blick, diesen furchtbaren Blick ertrage ich nicht, der löst in mir ein schlechtes Gewissen aus und am liebsten würde ich ihn einfach nur umarmen und so lange festhalten, bis er wieder anders schaut.

„Das muss dir nicht leid tun, okay?". Ich tippe ihm auf die Brust, sehe ihn böse an. „Sowas hat dir nicht leid zu tun! Wenn dann muss ich mich entschuldigen, ich war ja die Dumme, die den Unfall gebaut hat". Genau. Ich bin schuld, nicht Niall.

Langsam drehe ich mich um, hüpfe Richtung Treppe. Irgendwie ein blöder Abschluss für so einen schönen Abend.

„Und was soll ich dann tun?" Ich drehe mich wieder um, sehe ihn dastehen, die Arme hilflos ausgebreitet. „Ich will doch nur, dass wir einfach wieder ein Paar sein können, verdammt! Das ist alles beschissen. Was soll ich tun? Was kann ich tun?" Seine Hände halten meine umklammert und wieder hat er diesen furchtbaren Blick aufgesetzt. Diesen Blick, der mich fast zum Weinen bringt.

„Ich weiß es doch nicht... Lass mir... Lass mir einfach Zeit", hauche ich, lasse mir von ihm einen leichten Kuss auf die Stirn drücken und verkrümmele mich dann nach oben.

Was kann er tun? Er kann gar nichts tun außer hoffen. Hoffen, dass ich wieder die Alte werde, aber da ist er der Einzige, der noch hofft. Und er kann kämpfen. Kämpfen um mich. Aber was soll das? Wenn ich mich nicht erinnere, bringt ihm das ganze Gekämpfe nichts. Wie gewinnt ein Junge die Liebe eines Mädchen? Dates vielleicht. Oder kleine Geschenke. Was hat Niall gemacht, damals? Um mich zu überzeugen, er sei der richtige. Ich weiß es nicht.

***

„Liam... Kannst du... Also, kann ich vielleicht eine Weile zu dir?", flüstere ich in mein Handy, ich muss aufpassen, dass Niall nichts hört. Ich kann hier nicht bleiben, er engt mich irgendwie ein. Vorhin kam er wieder an, hat sich zu mir ins Bett gelegt und - ich weiß nicht ob aus Routine oder so - mich in seine Arme gezogen und ein „Gute Nacht Baby, ich liebe dich" gemurmelt.

Ich komm damit einfach nicht klar, er versteht mich einfach nicht. Ich liebe ihn nicht und ich glaub auch nicht, dass diese Gefühle jemals zurückkommen. Was, wenn ich mich in einen seiner Bandkollegen verliebe? In Harry? Oder Louis? Was wird er dann tun? Wird er tatenlos daneben sitzen oder mich einsperren?

Ich muss hier weg, das halt ich nicht aus.

„Naturlich.... aber was ist passiert?" Im stillen danke ich Gott dafür, dass Liam noch wach ist.

„Erzähl ich dir dann... Kannst du mich holen?", frage ich, humpele ins Bad und sperre mich da ein. Ich war mir ziemlich sicher, dass ich Niall gehört habe, irgendwo. Vielleicht hab ich mich getäuscht, vielleicht aber auch nicht und auf ein klärendes Gespräch hab ich jetzt, um halb eins nachts, keine Lust. Ich hab überhaupt keine Lust auf ihn, er kann es nicht akzeptieren, dass für mich das Thema: Beziehung mit Niall irgendwie abgeschlossen ist, weil ich mich damit abgefunden habe, dass meine Erinnerungen weg sind. Und zwar für immer. Da kann er kämpfen, was er will, das bringt sie auch nicht zurück. Er ist ein verdammter Sturkopf, der typische Mit dem Kopf durch die Wand -Mensch. Und deswegen kommt er ja auch nicht ansatzweise auf die Idee, mal meine Sichtweise durchzudenken und einfach mal zu versuchen, mich zu verstehen.

„Ich bin gleich da... Packe wichtigste Sachen. Ladekabel, Unterwäsche, Waschzeug, Klamotten... Und schreib Niall einen Zettel!", weist er mich an. Zeug hab ich schon gepackt, der Zettel ist vielleicht gar keine schlechte Idee. Damit er nicht wieder glaubt, ich sei tot. Aber dann würde er vielleicht von mir loskommen.

„Okay... Danke", flüstere ich und lege auf. Vorsichtig sperre ich die Badezimmertür auf, schleiche zurück in die Küche, wo meine Tasche unterm Tisch versteckt liegt. Schnell schreibe Niall eine kurze Nachricht.

Sorry Niall, ich brauche ein bisschen Abstand von dem allen hier... Das wird mir zu viel. Du wirst mir zu viel.
Es tut mir leid.

***

Ein wenig unbehaglich ist mir schon, als ich in die kühle Nachtluft trete, mit meiner Tasche unter dem Arm, meinem Handy in der Hand. Von links blinkt kurz etwas auf - Liam. Gott sei Dank.

„Hast du den Zettel geschrieben?" Ich nicke nur und setze mich ins Auto. Morgen wird er ihn sehen, lesen. Vielleicht wird er kapieren. Aber wahrscheinlich bleibt er stur. Das ist dann allerdings nicht mein Problem. Er ist selbst schuld, weil er mich nicht verstehen will. Müde lehne ich meinen Kopf gegen die kühle Scheibe, sehe die Dunkelheit an mir vorbeiziehen. Jetzt wird alles besser, rede ich mir ein, tippe auf meinem Handy herum. Spüre Liam's Blicke auf mir. Es fühlt sich an wie eine Flucht. Eine Flucht vor Niall.

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Für alle die es noch nicht mitbekommen haben. Ich habe mir einen Instagram Account erstellt, wo ich Sachen zu meinen beiden Storys posten werde. Also sowas wie Bilder, kurze Ausschnitte aus dem neuen Kapitel. :D Ich würde mich freuen, wenn ihr mir folgen würdet.

Instagram: German_wingz

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