Kapitel 24

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Tony's Sicht

Nachdem Percy mich angeschrien hatte herrschte eine Weile lang Schweigen zwischen uns, es war eine dieser Stillen in denen man etwas sagen wollte und es dann doch einfach ließ. Ich wusste nicht wie ich dem Jungen helfen sollte, wenn er nichts sagte und für mich hieß das, dass er keine Hilfe brauchte und sie auch nicht annehmen würde. Wahrscheinlich widersprach das seinen Prinzipien, wenn er überhaupt welche hatte. Als ich so über ihn nachdachte, fiel mir auf, dass ich anfing ihn langsam aber sicher zu verabscheuen. Er wurde ohne einen Grund auf einmal wütend und aufbrausend, schlug Natascha k.o und griff Thor an. Ich hatte ihn schon längst als Problemkind abgestempelt und wenn wir auch nur eine Mission mit ihm machen mussten, war sie mit hundertprozentiger Wahrscheinlichkeit zum Scheitern verurteilt. Percy bedeutete nur Gefahr für uns, wenn sogar ein Gott der griechischen Mythologie Besitz von ihm ergriff und er ihn sogar zu kennen schien. Entschlossen hob ich den Kopf um ihm meine Meinung über ihn direkt ins Gesicht zu sagen, ich schloss den Mund allerdings wieder, als ich in Percy's Augen sah. Eine pechschwarze Iris starrte mich an und ich konnte nichtmal mehr erkennen wo seine Pupille endete. Anscheinend hatte ich ihn wütend gemacht, denn als er Thor angeschrien hatte wurden seine Augen ebenfalls schwarz.

Ein animalisches Knurren drang aus seiner Kehle und ohne das ich es wollte stand mein Körper von Angst gesteuert auf und warf dabei den Stuhl um, das interessierte mich gerade aber herzlich wenig. Noch nie in meinem Leben hatte ich solche Angst gespürt, kalter Schweiß lief mir die Stirn hinunter und als sich seine Blick in meine Augen bohrte schrillten in mir unwiderruflich alle Alarmglocken. Blitzschnell drehte ich mich um und verließ den Raum, ohne noch einmal einen Blick über meine Schulter zu werfen. Meine Beine trugen mich wie von allein zu meiner kleinen Werkstatt, die mittlerweile ein Mischung aus Schrottplatz und Labor darstellte. Über all lagen Kaffeebecher, Schrauben und anderer unwichtiger Kram herum und als ich mir einen Weg zu meinem Tisch bahnte, stolperte ich über einen halb auseinander gebauten Fernseher. Nachdenklich starrte ich auf ein Kabel, das halb aus dem Kasten herausragte. Wenn ich mich abregen oder ablenken musste kam ich meistens in meine kleine Werkstatt, hier störte mich niemand, außer ab und zu JARVIS und ich konnte nach Herzenslust bauen, also nahm ich mir das Kabel und begann, ohne einen wirklichen Plan was ich eigentlich erschaffen wollte, Drähte und Kabel aneinander zu schrauben.

Thor's Sicht

Eigentlich hätte ich gedacht, dass Tony schon nach ein paar Minuten zurück käme, da Percy noch bewusstlos im Bett lag. Aber da er selbst nach zwanzig Minuten nicht auftauchte, beschloss ich ihn suchen zu gehen. Zügig stand ich auf und lief wie Tony vor ein paar Minuten aus dem Raum in die weiten Gänge des Avengerstower. In Gedanken versunken trat ich in den Aufzug und murmelte JARVIS schnell das Stockwerk zu, in das ich wollte. Percy hatte sich verändert, nicht nur vom Aussehen, sondern auch von seinen Fähigkeiten und seinem kompletten Wesen. Mir blieb keine Zeit weiter darüber nachzudenken, denn mit einem leisen Pling öffneten sich die Fahrstuhltüren und ich konnte mich angespannt auf den Weg zu Percy's Krankenzimmer machen. Kurz vor seiner Tür stoppte ich nochmal und atmete tief ein, ich machte mir nicht die Mühe zu klopfen, sondern drückte einfach die Klinke runter und betrat den zugegeben eintönigen, weißen Raum. Wie ich erwartet hatte lag Percy's Kopf schlaff auf seiner Schulter und er schien nicht bei Bewusstsein zu sein. Misstrauisch musterte ich ihn, aber als er sich nach ein paar Minuten immer noch nicht regte, wandte ich meinen Blick ab und ließ ihn stattdessen durch den Raum schweifen. Ich wusste nicht wonach ich suchte, wäre Tony wirklich in diesem Raum hätte ich ihn schon beim rein kommen bemerkt, aber da das nicht der Fall war, hatte ich eigentlich keinen weiteren Grund mich bei meinem Idol aufzuhalten. Schließlich schaffte ich es doch mich von dem Anblick des spartanisch eingerichteten Zimmers los zu reißen und trat Gedanken versunken wieder auf den Gang hinaus. Da ich aber nicht wusste, wo Tony sonst hin gegangen sein könnte, blieb ich vor der Tür stehen und sah mich im Gang um. Der Gang teilte sich ein paar Meter weiter in vier andere Gänge, die, zu meinem Glück, alle ausgeschildert waren. An der Ecke zur ersten Abzweigung stand in einfach Druckbuchstaben 'Labore'. Da ich aber kaum glaubte, dass Tony sich freiwillig in ein Labor begeben würde, ging ich zum nächsten Gang. 'Sportabteilung' Ich konnte mir ein belustigtes Schnauben nicht verkneifen, als würde Tony auch nur einen Fuß in irgendeinen Raum setzen, in dem ein Sportgerät stand. Da mir nur noch zwei Möglichkeiten blieben las ich mir beide Schilder durch. Auf dem einen stand 'Bibliothek' und allein bei dem Gedanken Tony zwischen Bücherregalen zu sehen musste ich leise lachen, aber wer hätte gedacht, dass der Tower eine eigenen Gang für Bücher hatte. Das letzte Schild las ich erst garnicht, denn einen anderen Weg hätte er gar nicht nehmen können. Im Nachhinein hätte ich mir gewünscht, doch dass Schild gelesen zu haben...

1| The Devil inside your HeartWo Geschichten leben. Entdecke jetzt