Tony's Sicht
Alle Avengers saßen versammelt um den Tisch, an dem ich bis vor ein paar Minuten noch gefrühstückt hatte. Bruce hatte viel erzählt und leider waren mehr als die Hälfte davon keine guten Nachrichten. Chaos war mehr als gefährlich und solange Perseus alleine irgendwo eingesperrt war, bestand die Gefahr, dass er von Chaos übernommen wurde. „ Wir müssen Percy befreien !", rief ich auf einmal und schlug mit der Faust auf den Tisch. „ Wenn Chaos ihn übernimmt ist nicht nur er, sondern auch alle, die in seiner Nähe sind, in Gefahr.", überlegte ich laut und legte etwas nachdenklich den Kopf schief. Es würde schwer werden, es war zwar nicht das erste Mal, dass wir bei S.H.I.E.L.D einbrachen, aber dieses Mal mussten wir auch wieder unbemerkt raus kommen. „ Auch wenn es mir nicht gefällt, stimme ich Tony zu... ", murmelte Natascha ergeben, doch ich konnte gar nicht anders als zu grinsen. Es kam nicht oft vor, dass Nat mir zustimmte, also war die Lage wirklich ernst. Nach einer Weile erklang auch zustimmendes Gemurmel von den Anderen.
Etwas später im Hauptquartier von S.H.I.E.L.D
Schweratmend lehnte ich mich gegen die kühle Metallwand, die uns vom Überwachungsraum trennte. Blut tropfte aus einer kleinen Wunde an meiner Wange auf den Boden und als ich zu den Anderen sah, stellte ich erleichtert fest, dass niemand eine wirklich ernste Verletzung hatte. Wir hatten schon mehrfache Konfrontation mit Agenten und eigentlich wollte ich keine Leute töten, aber es war nötig. Entschlossen wischte ich mir mit dem Handrücken übers Gesicht und sah kurz zu meinen Freunden, ehe ich nickte und wir zusammen in den Raum stürzten. Wie erwartet hatten die Agenten bereits die Tür umstellt und auf unsere Ankunft gewartet, sie hatten ja nicht umsonst Bildschirme, die mit den Kameras in allen Räumen verbunden waren. Noch bevor irgendjemand reagieren konnte, spannte Clint seinen Bogen und schoss einem Mann mit einer Pistole in den Kopf, direkt zwischen die Augenbrauen. Und das war der Start einer chaotischen Schießerei. Natascha feuerte wild Kugeln und traf erstaunlicherweise so gut wie immer. Ich dagegen war in meinem Anzug relativ fehl am Platz, aber als ich zu Bruce sah, musste ich schmunzeln, er sah nämlich noch weniger von der Situation begeistert aus als ich. Weiter umsehen konnte ich mich jedoch nicht, denn ein plötzlicher Schmerz an meiner Schläfe ließ mich zusammen zucken. Ich hatte mehr als Glück, dass die Kugel mich nur gestreift hatte, denn ansonsten hätte ich nun ein Loch im Kopf und das stellte ich mir als nicht sehr angenehm vor. Etwas genervt drehte ich mich zu dem Schützen um, der es gewagt hatte, mich anzugreifen. Er war komplett in schwarz gekleidet, selbst seine Haare waren schwarz, das alles ließ seine Haut jedoch nur noch blasser wirken. Ich wusste nicht wieso, aber irgendwie strahlte er eine Aura aus, eine relativ starke sogar. Ohne wirklich nachzudenken, schoss ich einen Repulserstrahl auf ihn, das sollte ihn eigentlich erledigen. Dachte ich jedenfalls, aber der Agent war viel schneller als jeder Mensch. Er wich dem Strahl einfach aus und rannte auf mich zu, diesmal mit einem komisch aussehendem Schwert in der Hand. Seit wann unterrichtete S.H.I.E.L.D den Schwertkampf ? Etwas verwirrt wich ich seinen Schlägen aus, die, wenn sie getroffen hätten, bestimmt schweren Schaden gemacht hätten. Je weiter ich nach hinten trat, desto schneller wurde er und irgendwann fiel es mir wirklich schwer nicht getroffen zu werden. In einem winzigen Augenblick, in dem er sich etwas zurückzog, sah ich mich im Raum um. Meine Freunde hatten die restlichen Agenten besiegt und standen nun in einem Kreis um uns herum, jederzeit bereit einzugreifen, wenn es nötig war. Doch das brauchten sie gar nicht: blitzschnell schoss ich vor und rammte mein Faust in seinen Bauch. Mit voller Wucht stieß ich ihn in den Boden, wo er in einem kleinen, rauchenden Krater liegen blieb. Ein ersticktes Husten verriet mir, dass er noch am Leben war. Zähneknirschend hob ich den Arm und zielte auf den Agenten, der bewegungsunfähig da lag. Wenn ich ihn überleben ließ, könnte er uns verraten und das war genau das, was wir gerade nicht brauchten.
„ Ihr bekommt Perce nicht...", murmelte der Agent kaum merklich und ich war mir fast schon sicher, dass ich es mir eingebildet hatte, doch als er nochmal sprach war ich nicht der Einzige, der es hörte. „ Er würde niemals mit euch mitgehen, ihr kennt ihn doch gar nicht !" Seine Worte machten mich stutzig, kannte dieser Typ Perseus etwa ? Immerhin hatte er ihn Perce genannt und das würden doch nur enge Freunde machen... Ich wollte nicht weiter darüber nachdenken, egal was dieser Agent sagte, wir mussten Perseus retten. Also schoss ich meinen letzten Repulsorstrahl direkt in sein Herz. Und schon wieder hatte ich jemanden getötet...
Die Stille, die zwischen uns herrschte war kaum auszuhalten. Ich konnte ihre Blicke auf mir spüren, ob sie negativ oder positiv gestimmt waren wollte ich ehrlich gesagt gar nicht wissen. Um mich irgendwie abzulenken ging ich auf die Leiche des Typen zu und kniete mich neben ihn, ich wollte sein Gesicht sehen, immerhin kannte er Perseus und das war wichtig. Vorsichtig zog ich den Mundschutz von seinem Gesicht und legte ihn etwas beiseite. Doch als ich meinen Kopf wieder zu ihm drehte wurde mir fast schlecht, ich hatte ein Kind getötet ! Entsetzt hielt ich mir die Hand vor den Mund, das Gesicht des Jungen, der sicher kaum älter als sechzehn war, war schmerzverzerrt und trug nichts zur Besserung meines Gewissens bei. Ich wollte hier einfach nur weg, ein Kind, das noch so viel von seinem Leben vor sich hatte. Ich hatte seinen Tod zu verschulden... Den Kopf unten haltend stand ich auf und lief aus dem Raum, wir mussten weiter. Und egal wie schwer mir sein Tod auf dem Magen lag, wir mussten Perseus befreien, was auch immer Fury mit ihm abgestellt hatte, war sicher nichts gutes...
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1| The Devil inside your Heart
FanficPercy Jackson's Leben kann unter gar keinen Umständen als ruhig und glücklich beschrieben werden und schon gar nicht, nach dem Schicksalsschlag, den er durch seinen 'Vater' erleben musste. Auf der Flucht vor demjenigen, der sein Leben zerstört hat...