Epilog

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Ich sitze auf der Couch. Was soll ich jetzt machen? So war das alles nicht geplant. Zwei Wochen. Zwei Wochen habe ich es mit mir herumgetragen, doch jetzt, am Abend allein auf der Couch, halte ich es nicht mehr aus.

"Shawn?" Meine Stimme zittert, doch ich habe mir geschworen, jetzt nicht loszuheulen. "Honey?"  Er klingt so aufmerksam und fürsorglich wie immer. Wie früher.

Fünf Jahre ist es her, seitdem er mich vor diese eine Frage gestellt hat. Fünf Jahre, in denen er mich, wann immer wir uns gesehen haben, auf Händen getragen hat. Denn so lange sind wir jetzt schon zusammen.

Nach dem Jahr in Kanada habe ich mich an das Leben mit Shawn gewöhnt. Ich bin in diese Wohnung hier, seine Wohnung, gezogen und war öfters bei ihm in Amerika. Shawn hat sich hier in Deutschland eine Art Ministudio errichtet, von dem aus er einen Teil seiner Arbeit erledigen kann. So konnten wir uns noch viel öfter sehen.

"What's going on?" Ich habe zu heulen begonnen. Ich wollte das alles nicht so. "I ... Please..." Ich schaffe es nicht, weiterzusprechen. "Are you okay? Did something happen to you?", fragt er besorgt. "I'm okay. But, Shawn..." Ich werde es ihm nicht am Telefon sagen. Ich bringe sowieso kaum ein Wort heraus. Aber ich will auch, dass er der erste ist, der es erfährt.

"Should I come?", fragt er, todernst. Er macht sich wirklich Sorgen um mich. Aber es wäre wahrscheinlich wirklich das Beste. "That would be great. And, don't worry too much. Bye", flüstere ich, bevor ich auflege. Ich halte das beinahe nicht mehr aus. Bis er kommt, sollte ich schlafen gehen.

Natürlich kann ich nicht schlafen. Stundenlang liege ich auf der Couch und denke nach. Mein Leben wird nie mehr das sein, das es früher war. Und Shawns? Was wird er sagen? Als wir uns vor vier Wochen das letzte Mal gesehen haben, war noch alles okay. Ich wusste noch nichts davon.

Ein Schlüssel dreht sich im Schloss. Er kommt herein, setzt sich neben mich und streicht mir eine Strähne, die sich aus meinem Dutt gelöst hat, aus dem Gesicht. "Hey, what's going on?" Seine Stimme ist sanft wie Watte und ich will nichts tun, außer ihm zuzuhören. Vielleicht singt er mir später etwas vor.

Ich löse meinen starren Blick vom Wasserglas vor mir und sehe ihn an. Wie zur Hölle soll ich anfangen?

Ach du Scheiße, ich spüre wieder, wie Tränen meine Augen füllen. Ich lasse zu, dass er mich in den Arm nimmt und mit seiner freien Hand beruhigend über meinen Kopf streicht. "Do you want to tell me?" Ich nicke und blinzle die Träne weg.

"So. Last time we met... We had a lot of fun, that last night." Er weiß, worauf ich anspiele. Ohne es zu wollen, fängt er zu grinsen an. Er wird jedoch fast sofort wieder ernst. "That's true. I remember." "And since then... I know now... It's..." Ich kann die Sätze nicht beenden, ohne von schüttelnden Heulkrämpfe unterbrochen zu werden. Ich springe auf und renne ins Badezimmer, um etwas zu holen.

Er läuft mir sofort nach. Während ich das Schränkchen über dem Waschbecken öffne, sieht er mir misstrauisch zu. Und schließlich finde ich, wonach ich gesucht habe.

"Look." Shawn nimmt es entgegen. "No", keucht er und weitere Tränen strömen meine Wangen hinab. Ich wusste es. Er macht das nicht mit. Er hebt den Kopf und sieht mich an. Und dann lächelt er. Er lächelt. "We're gonna be parents."

Ja, ich bin schwanger. Wir wollten erst Kinder, wenn Shawn mehr Zeit hat. Wir wollten zuerst unser eigenes Leben leben. Wie soll das gehen, wenn der Vater des Babys auf der anderen Seite der Erde lebt?

"Hey, why are you crying then? You've always liked kids", meint Shawn verwirrt und das bringt mich tatsächlich wieder zu einem erleichterten Lächeln. Wenn ich ehrlich bin, stelle ich mich Shawn als ziemlich guten Vater vor. Obwohl, oder vielleicht weil er selbst manchmal noch ein halbes Kind ist.

Er nimmt mich in den Arm und legt seinen Kopf auf meinen. Ich wische meine tränennassen Wangen an seinem Shirt ab. "So everything is fine? You're not mad?" "How could I?", fragt er ehrlich erstaunt, "It's even better, if there's a mini version of you!" Grinsend ziehe ich seinen Kopf näher zu mir. "I'm overdramatic, right?" "No, I don't think so. It's a big part of our both lifes. You can see it as a new chapter. You don't know, but you just made me the happiest man on earth. If I wasn't already. We're gonna make this. We're gonna rock this parents thing.""Shawn, how can you be so unbelievable cute?"

"Is it going to be a girl or a boy?" "I don't know. And I don't wanna know, until I give birth." Es fällt mir noch ein wenig schwer, es wirklich auszusprechen. "Okay. That's a pretty good idea!", grinst er. Genau wie ich liebt er Überraschungen.

"Can we name her Skylar?" Ich lache. "You don't even know, if it's gonna be a female!" "I believe it's a girl. And she's going to have the same breathtaking eyes as you. Where you can see the whole sky in them. And maybe the space, too." "Skylar is a beautiful name", grinse ich, "And what's gonna be her last name?" "Definitly yours." "Skylar Kranfeld? That sounds weird!" "No, I mean Skylar Mendes." "You mean..." "Yes, I mean."


THE END

Kid in love | Shawn Mendes FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt