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•never let the sadness of your past and the fear of your future ruin the happiness of your present•

Rey

"Verdammt",fluchte Ben während wir gemeinsam von der Brücke zurück zu einem Hangar eilten.
"Ben." Ich versuchte ihn irgendwie zu beruhigen jedoch gestaltete sich dies schwerer als ich dachte.
Eine Organisation dieser Größe konnte nicht einfach so aufgelöst werden, das hatte Ben vor wenigen Augenblicken Mal wieder erfahren müssen und seit wir heute morgen angefangen haben alles in die Gänge zu leiten, kam mit jeder Minute ein neues Problem.
Ich konnte verstehen daß er genauso wie ich einfach nur noch gestresst war und ich glaube wir beide hätten uns gewünscht einfach verschwinden zu können. Allerdings war wegrennen noch nie eine gute Entscheidung gewesen.

"Stop", sagte ich schließlich und zog ihn an seinem Handgelenk zurück.
"Wir sollten lieber genau überlegen was wir hier tun, bevor wir noch mehr Chaos schaffen",sagte ich ruhig und überlegte welche Möglichkeiten wir besaßen.
"Und was schlägst du vor?",fragte Ben und ich versuchte mich nicht von seiner genervten Stimmlage einschüchtern zu lassen.
"Die Erste Ordnung herrscht über die Galaxis. Es wäre doch eigentlich schade das alles wegzuwerfen",begann ich und Ben sah mich ungläubig an. "Du hörst dich an wie ich",sagte er und ich schüttelte schnell mit dem Kopf.
"Ich meine, wenn wir die Prinzipien umstrukturieren, dann", weiter kam ich nicht, denn Ben unterbrach mich mit einem seufzen.
"Du willst das ich das alles meiner Mutter überlasse, nicht wahr?",fragte er und fuhr fort. "Du willst soetwas wie eine dritte Republik erschaffen und die ganze Unterdrückung einfach umwandeln in Demokratie",sagte er und ich zuckte mit den Schultern. Ich kannte mich noch nie gut mit politischen Dingen aus und eigentlich war mein einziges Ziel einen Anfang für ein friedliches Zusammenleben zu schaffen. Da Ben allerdings wesentlich besser informiert war hatte er meine Worte sofort in irgendein Regierungssystem verwandelt, von dem ich keine Ahnung hatte. "Ich kenne mich damit doch auch nicht aus. Ich meine nur, das wir etwas haben was vielleicht noch Potential für etwas gutes hat",versuchte ich mich für meine Idee zu rechtfertigen.
"An Leia habe ich dabei gar nicht gedacht."
"Aber ich habe keine Lust den neuen Kanzler zu spielen. Ich möchte frei sein", sagte Ben.
"Wir müssen aber dafür sorgen, dass das alles ein Ende nimmt."
Ich war kurz vorm verzweifeln und in diesem Moment wünschte ich mir wieder ein unbedeutender Mensch in dieser Galaxie zu sein. Ohne Verantwortung für irgendwas.
"Es wird niemals Gleichgewicht herrschen. Sobald wir hier weg sind, erhebt sich eine neue Macht und dieser steht dann eine ebenwürdige gegenüber. Sie werden sich bekämpfen und alle Mühen waren umsonst. Außerdem sind hier so viele Offiziere die das alte Imperium verehren, es ist beinahe unmöglich sie alle von etwas friedlichem zu überzeugen."

"Wir müssen nach Ahch-to."
Dieser Gedanke kam mir direkt nachdem Ben seinen Satz beendet hatte und ich war schon dabei mir eins der Schiffe zu schnappen als Ben mich plötzlich mit einem Ruck zurückzog.
"Was? Rey was redest du? Warum müssen wir denn genau jetzt dorthin?",fragte Ben und ich löste mich ungeduldig aus seinem Griff.
"Ich muss etwas überprüfen."
Ich wollte ihm noch nicht sagen was ich mir durch diesen Ausflug erhoffte, nicht bevor ich mir hundertprozentig sicher war das ich Recht hatte.
"Vertrau mir einfach",sagte ich und ging weiter.
Er blieb noch einige Sekunden stehen, eilte mir dann jedoch schnell hinterher und zog mich zu seinem Schiff. "Was auch immer du vor hast, ich hoffe es lohnt sich",sagte er noch und verschwand dann im Inneren. "Das hoffe ich auch", murmelte ich so leise das er es nicht hörte und folgte ihm.

Ben war bereits im Cockpit und ich setzte mich neben ihn auf den Copilotensitz. Das Innere des Schiffes war wesentlich moderner als das, des Falken. Anstatt von Hebeln oder Knöpfen befanden sich ebenso viele neuartige Bildschirme vor mir und die Frontscheibe sah aus als wäre sie vor 5 Minuten erst poliert worden.
"Was sind die Koordinaten?",fragte Ben nachdem er alles startklar gemacht hatte und ich wunderte mich das die Erste Ordnung sie anscheinend doch nicht kannte.
Anstatt sie Ben zu sagen tippte ich sie einfach schnell in den Computer ein, immerhin kannte ich sie mittlerweile mehr als auswendig.

"Der Flug wird ewig dauern, warum musste er sich auch nach soweit draußen zurückziehen",murrte Ben und lehnte sich angespannt in seinen Stuhl zurück. Ich dagegen genoss die Zeit in der wir durch den Hyperraum rasten und die Sterne in blauen Streifen an uns vorbeizogen. In dieser Galaxie befanden sich noch so viele unerforschte Planeten, hätte ich mehr Zeit dann würde ich sie alle besuchen. Aber ich konnte mich auch nicht beschweren. Seit ich von Jakku "geflohen" war, hatte ich mehr erlebt als in meinem ganzen Leben zuvor und das, obwohl doch eigentlich nicht viel Zeit vergangen ist. Ich war unglaublich glücklich über die Entwicklung der letzten Ereignisse und es fühlte sich so an als würde man endlich ankommen. Als hätte man ein Zuhause. Das lag in gewisser Weise an Ben, welcher friedlich neben mir saß und welchem ich mittlerweile vertraute als kenne ich ihn ein Leben lang. Aber ein großer Teil war auch Leia, Finn, Poe und dem gesamten Widerstand verschuldet, welcher mich ersteinmal aus meiner Einöde geholt hatte und mit welchem ich so viele Erinnerungen verband.

Kylo

Während des Fluges schien Rey tief in Gedanken versunken zu sein. Sie starrte gebannt auf die Sterne aber ich war mir sicher das sie mit ihrem Geist ganz woanders war.
Und obwohl ich nicht vorhatte sie anzustarren, blieben meine Blicke schlussendlich doch an ihr hängen.

Seit unserer ersten Begegnung hatte sie deutlich trainiert und ihr Körper war längst nicht mehr so zerbrechlich wie in ihrem Leben auf Jakku. Ihre Haare waren längst nicht mehr in Knoten zurückgebunden sondern vielen in leichten Wellen über ihre Schulter. Ihre Robe hatte etwas eigenes. Sie war nicht typisch für einen Jedi aber auch nicht das was sie vorher war.
Sie schien erwachsener zu sein, vielleicht sogar erwachsener als ich selbst. Nicht in allen Dingen aber in den wirklich wichtigen.
Zu gerne wüsste ich was sie auf Ahch-to suchte oder ob sie überhaupt etwas suchte. Ich hatte keine Vorstellung von dem Ort, den mein Onkel als seine Ruhestätte auserwählt hatte. Zwar war es mir gelungen ein Bild der Insel zu bekommen, als ich Rey das erste Mal begegnete aber mehr hatte ich nie gesehen.
Es war die Gewalt Snoke's, welche mich davon abhielt die Insel in all der Zeit aufzusuchen und es war die Angst meinen Onkel wiederzusehen, welcher mich verraten und verlassen hatte.

Jetzt wo ich kurz davor war, diesen Ort endlich zu besuchen, verspürte ich doch soetwas wie Vorfreude oder war es einfach nur Nervosität? So ganz sicher war ich mir da nicht. Jedenfalls fühlte es sich nach einem Schritt in die richtige Richtung an, nach einem Schritt der meine Vergangenheit vergessen ließ.

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Ich hoffe echt, dass ich diese Geschichte nicht total vernachlässige und ich hoffe 3 bis 4 Kapitel pro Woche schreiben zu können.
Vielleicht kommt demnächst auch ein längeres Kapitel (<2000 Wörter) ^•^

Darkness rises and light to meet it // ReyloWo Geschichten leben. Entdecke jetzt