"Potter lebt!"

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Ich blickte noch einmal in die Runde und erblickte auch den komischen Bulgaren. Kaum hatte ich meinen Blick abgewandt, tauchte Potter auf. Warte! Was? Der Moment verging wie in Zeitlupe und mein Blick hing fest an Potter. Das war mein Ende...

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Mir blieb der Atem weg. Potter lebte! Warum lebte er noch?

Ich ahnte schlimmes, als mein linker Unterarm begann, heftig zu brennen. Instinktiv hielt ich es fest und rannte aus dem Stadion. Draco bemerkte das glücklicherweise nicht, sonst wäre er mir vermutlich gefolgt.

Ich rannte immer schneller, bis ich endlich außer Sichtweite war.

So unauffällig, wie nur irgend möglich, schloss ich meine Augen und verspürte sofort das befreiende Gefühl des Fliegens. Der Todesserrauch hatte wie üblich ein dunkles Grau. Nur heute schien er noch dunkler zu sein.

Nervös flog ich zu dem Friedhof, auf dem mein Vater Potter hatte umbringen wollen.

Ich landete leichtfüßig auf der feuchten Erde und musste mich sofort ducken, um nicht von einem der Flüche getroffen zu werden, die Voldemort achtlos durch die Gegend schleuderte.

"Vater!", versuchte ich, ihn auf mich aufmerksam zu machen. Es funktionierte. Er drehte sich erschrocken zu mir um und erstaunlicherweise erhellte sich sein Gesichtsausdruck ein wenig, als er mich erblickte.

"Rebecca! Warum bist du hier? Du müsstest doch gerade in der Schule sein." Er versuchte, vom eigentlichen Thema abzulenken. Das wusste ich. Aber trotz des vielen Respekts, mit dem ich meinem Vater begegnete, musste ich ihn daran erinnern.

"Potter lebt!", brachte ich brüchig heraus. "Verdammt, ja!" Voldemort schleuderte einen Fluch in meine Richtung, dem ich nur knapp entkam.

Stattdessen explodierte hinter mir ein Grabstein und ein paar gewaltige Brocken flogen durch die Luft. Als ich mich kurz umdrehte, streifte einer meine Wange, welche sofort begann, zu bluten.

Die Wunde aber beachtete ich gar nicht. Ich sah durchdringend meinen Vater an, der noch immer wütend war.

"Geh bitte zurück in die Schule, Rebecca! Ich möchte, dass du gleich ruhig schläfst. In den Ferien haben wir noch genügend Zeit, darüber zu reden, okay?" "In Ordnung, Vater!"

Niedergeschlagen kehrte ich den Todessern den Rücken zu und verschwand...

*Zeitsprung*

Missgelaunt stopfte ich meine Kleider in den mickrigen Koffer und setzte mich drauf, damit alles hinein passte.

Diggory, der hässliche Hufflepuff-Idiot war tot. Das juckte mich aber nicht sonderlich. Ich hatte ihn eh nicht gemocht. Außerdem war ich das schon gewohnt. Nicht wenige Menschen hatte ich sogar persönlich getötet.

Ein leises Klopfen ließ mich kurz aufhorchen. "Ja?" "Hey!" Dracos Kopf lugte durch den leicht geöffneten Türspalt. "Hey! Komm rein!" Mein blonder Freund öffnete die Tür ganz und setzte sich auf meine Bettkante.

"Ab jetzt wird alles anders, oder?" Seufzend richtete ich mich auf und setzte mich neben Draco. "Ja! Aber gemeinsam schaffen wir das. Versprochen?" "Versprochen!"

Draco half mir noch dabei, meine Sachen zu packen. Dann gingen wir gemeinsam runter zum Bahnhof.

Wir fanden schnell ein paar freie Plätzte und genossen die Aussicht auf Ferien.

In King's Cross wartete bereits Lucius und Narzissa auf uns. Dracos Mutter nahm mich wie eine Mutter in die Arme und begrüßte anschließend ihren Sohn. Ihr Ehemann hingegen beließ es in der Öffentlichkeit lieber bei den üblichen Förmlichkeiten.

Trotz seiner abstoßenden Art freute ich mich schon sehr darauf, die erste Ferienwoche bei den Malfoys zu verbringen.

Und da mein Vater jetzt endlich wieder da war, würden die kommenden Jahre bestimmt noch schöner werden...

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Hey, Leute!
Das vierte Schuljahr ist zu Ende und bald folgt schon das nächste. Ich persönlich freue mich schon sehr darauf. In der Hoffnung, dass es euch dabei genauso geht, wünsche ich auch in den nächsten Kapiteln viel Spaß beim Lesen!

Der Eisprinz und seine PrinzessinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt