Schrei des Wolfes - Spiel gegen die Zeit

Kapitel 10

Niall POV.:

Zwischen Smoking-Ausleihen und Hochzeitstorte bestellen bekam ich einen Anruf der alles veränderte:

"Niall du musst dringend nach LA kommen. Carpool Karaoke hat angefragt, das wolltest du doch immer schon machen. Es dauert ja nur ein paar Tage dann kannst du wieder in den Urlaub."

Ich wollte wirklich nicht fahren, warum sollte ich auch wegwollen wenn ich mich das erste mal seit Jahren wieder wie ein normaler Mensch fühle. Außerdem kommt das mit Quinn gerade in die Gänge. Ich hätte Quinn ja mitgenommen aber sie muss auf diese Hochzeit.

Also sitze ich hier, alleine im Flugzeug und denke an all die Orte an denen ich jetzt lieber wäre.
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Quinn POV.:

Während Niall gerade irgendwo ist und den Spaß seines Leben hat, muss ich ein Stück in die Realität zurückkehren. Erstmal ein Faktencheck:
-Niall ist ein Star
-Niall hat tausend Frauen um sich herum die alle was von ihn wollen.
-meine Prägung ist einseitig, er kann also sich jederzeit von mir trennen.

All meine Ängste kochen in mir hoch. Ich bin komplett verzweifelt weil diese 'Trennung' sich für mich anfühlt, als wäre meine Sonne untergegangen und nie wieder aufgegangen.

Ich habe Angst, dass er während der Tage in LA irgendein Mädchen kennenlernt. Eine die besser zu seinem Leben passt. Eine die High Heels und kurze Röcke trägt. Ein Mädchen der Kategorie Cheerleader Captain. Mit so einer könnte ich nie mithalten.

Ich habe Angst, dass es immer so sein wird. Das er auf Reisen ist und ich sitze zuhause und Verzweifle aus Verlustängsten.

Ich habe Angst, wie es sein wird, sollte er mich irgendwann einmal verlassen. Ich fühle jetzt schon, wie meine Kräfte schwinden. Ich habe seit drei Tagen, als er weggeflogen ist, nichts mehr gegessen. Mein Gott ich habe es nicht einmal geschafft aus dem Haus zu gehen. Keine Kraft. Keine Motivation. Nur pure Leere. Wie soll ich das jemals schaffen, wenn er mich verlassen sollte?

Und das wichtigste kommt ja erst noch:
Wie soll ich ihm schonend beibringen, dass ich mich hin und wieder in ein riesiges, vierbeiniges Raubtier verwandle? Wie soll ich ihm erklären, dass es für dieses Raubtier essenziell ist das ich ihn in den Hals beiße um mein Revier zu markieren. Wie soll ich ihn erklären, dass jedes meiner Kinder sich ebenfalls in Wölfe verwandeln. Und wie zum Teufel soll ich ihn erklären, dass ich durch die Mondgöttin auf ihn geprägt worden bin, und dass ich mit hoher Wahrscheinlichkeit sterben würde sollte er mich jemals verlassen.

"Nein Niall, das ist völlig normal, jeder in meinem Stamm kann sich in einen Wolf verwandeln. Nur keine Panik. Eigentlich bin ich die normale und du bist abnormal weil du das nicht kannst." Ich sehe es bildlich vor mir. Er wird wahrscheinlich denken, dass ich den Verstand verloren hätte. Und schreiend weglaufen. Und nie wieder etwas mit mir zutun haben wollen. Fuck. Ich bin völlig am Arsch.

Diese Gedanken gehen mir nicht mehr aus den Kopf. Sie setzen sich in meinem Kopf fest. Ich fühle mich als würde ich am Anfang vom Tunnel stehen, aber kein Licht sehen. Kein Ende in Sicht.

Während dieser Gedanken beginnen Tränen mein Gesicht hinab zu fließen. Ein ersticktes Schluchzen füllt den Raum. Nichts zu hören außer die süße, immer lachender Quinni, welche langsam realisiert wie verzwickt ihre Lage ist.