Kapitel 17

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Quinn:

Mein Körper schmerzt nicht mehr, ich spüre ein sanftes Kribbeln auf der Hand. Ich spüre die Wärme und den Duft meines Gefährten. Ich muss im Himmel sein.

Doch als ich die Augen aufschlug war alles weiß. Sterile weiße Kälte. Das soll der Himmel sein?

Dann sah ich mich um, und neben mir saß Quill, wie immer. Er sah erleichtert aus, als wäre ein Stein von seinen Herzen gefallen. Auf der anderen Seite neben mit sitzt Niall.

Warte kurz, Niall?

Ihn zu sehen treibt mir Tränen in die Augen, kalte Schauer ziehen über meinen Rücken. Quill greift sofort nach meinen Arm und zieht mich zu sich.

"Alles wird gut Quinni."Flüstert er mir liebevoll ins Ohr. Dabei streicht er zart über meinen Rücken. Als ich mich wieder beruhigt habe, wollte ich mich sosehr zu Niall drehen, ihn küssen, seinen Duft aufnehmen. Ich möchte ihn festhalten und nie wieder loslassen.

Aber ich kann nicht.

Denn ich weiß, dass sich zwischen uns nichts verändert hat. Er kann mich noch immer nicht lieben, weil ich bin wer ich bin.

Das Leben ist grausam. Nochmal stehe ich das nicht durch.

Also sehe ich ihn nicht an, konzentriere mich nur auf seine Hand, als würde sie für immer an mir kleben.

Kurze Zeit später erklärt mir der Arzt wie es nun mit mir weitergeht. Bettruhe. Erstmal wieder Gewicht aufbauen. Langsam auch Muskelmasse. Auf gesunde und ausgewogene Ernährung achten. Ich sollte in zwei Monaten wieder oben auf sein.

Niall darf mir nicht von der Seite weichen, weil sonst meine Fortschritte wieder zunichte gemacht wären.

Er ist an mich gebunden. Ich bin ihn schon wieder eine Last.

Doch so leid es mir tut, dass er nicht ein und aus kann, dass er bei mir bleiben muss, ich brauche ihn jetzt. Sobald ich wieder gesund bin können wir uns eine Lösung für dieses Problem ausdenken, doch bis dahin ist er für mich überlebensnotwendig.

Zwei Tage nach dem ich aufgewacht bin sind wir endlich alleine. Ich muss mit ihm Reden.

"Es tut mir leid." beginne ich flüsternd. Ich kann seine Blicke auf mir spüren. Doch ich bringe es nicht übers Herz nochmal einen angewiederten Ausdruck in seinen Gesicht zu sehen. Also sehe ich ihn nicht an.

"Was tut dir leid, Quinn?" fragt er mich mit leiser Stimme.

"Es tut mir leid, dass ich eine Last für dich bin." erkläre ich ihn.

Schweigen.

Nach einer Minute bricht er sein Schweigen und antwortet mir:" Quinn, du bist keine Last für mich."

Ich zucke zur Antwort nur mit den Schultern. Ich weiß es ja besser. 

"Hat sich zwischen uns etwas geändert?" frage ich in die alles entscheidende Frage.

"Quinn, es tut mir leid. Ich denke nicht, dass ich damit klarkommen würde, wenn sich meine Partnerin und meine Kinder in Wölfe verwandeln würden. Es tut mir so leid. Ich kann es einfach nicht ändern." erklärt er mir mit rauer Stimme.

Er kann mich nicht lieben. Er könnte unsere Kinder nicht lieben.

Mir stehen zwar die Tränen in den Augen, doch ich muss jetzt stark sein. Also antworte ich ihn:" Danke für deine Ehrlichkeit. Ich bin mir sicher, dass wir eine Lösung finden werden, in der ich Leben kann ohne das du mit mir zusammen sein musst. Kannst du dir Freundschaft vorstellen?" frage ich ihn weiter.

Schrei des Wolfes - Spiel gegen die ZeitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt