Kapitel 15.

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Quinn POV:

Das Anfang vom Ende ist gekommen. Ich kann es spüren, und an Quills Blicken kann ich erkennen, dass man es auch sehen kann.

Mittlerweile fällt mir das Reden wieder schwer, und ich mache mir nicht mehr Gedanken um das warum er mich verlassen hat sondern um das, was ich verpasst habe.

Ich werde nie Mutter sein. Ich werde nie in Europa gewesen sein. Ich werde nie Quills Kinder sehen. Ich werde nicht bei Quills Hochzeit dabei sein. Genauso wenig werde ich selbst heiraten. All das hat Niall mitgenommen, als er mich verlassen hat.

Außerdem erwische ich mich dabei, mir Gedanken um mein Begräbnis zu machen. Ich habe beschlossen, dass Quill mich einäschern lassen soll und Diamantenketten aus meiner Asche machen soll. Er bekommt eine, eine für sein erstes Kind, und eine für Niall.

So kann ich immer bei meinen lieben sein. Es wird wie der Wind sein, sie werden mich nicht sehen, aber meine Anwesenheit spüren.

Ich habe auch schon Briefe geschrieben, für Quill, für seine zukünftige Gefährtin und für Niall. Aber all das will ich Quill noch nicht sagen. Er wird es früh genug wissen.

Meine Hütte bekommt Quills Gefährtin, wer auch immer sie ist. Es soll eine Rückzugsstätte für sie werden, mein Hochzeitsgeschenk an sie. Mein Dank, dass sie für Quill da ist, wenn ich es nicht mehr kann.

Ich habe viel Zeit zu denken, da ich körperlich nicht mehr imstande bin irgendetwas zu tun. Meine Muskeln sind zur Gänze abgebaut vom liegen. Mein Körper wehrt sich mit ganzer Kraft gegen die Abwesenheit von Niall, und zerstört sich selbst damit. Der körperliche Schmerz ist beinahe unerträglich, aber irgendwie schaffe ich es noch.

Aber es wird mit jedem Tag schlechter. Der Arzt hat mir gesagt, dass ich vorraussichtlich noch vier Tage bei Bewusstsein habe, danach noch weitere vier Tage in Bewusstlosigkeit, weil mein Körper den letzten Energiesparmodus einlegen wird. Also sage ich schon meine letzen Lebewohl.

Beinahe das gesamte Rudel war bei mir. Als erstes die normalen Mitglieder wie Belle und Oliver. Sie haben mit mir geweint und unsere Geschichten wiederbelebt.

Juliette hat mir versprochen Niall den Brief und die Halskette zu übergeben.

Phill hat mir noch ein letztes Lächeln abgerungen mit dem Foto von Serena am Abschlussball.

Theodore und seine Gefährtin haben mir meine Lieblings Blumen, Chilliblüten gebracht.

Der Alpha, Collin, hat mir das Versprechen gegeben sich um Quill zu kümmern. Dafür zu sorgen, dass er nicht alleine durch die Welt geht. Damit war meine größte Sorge überwunden.

Den, der mir über Jahre hinweg ein wertvoller Freund war, hat mir aus der Hütte einen Pullover von Niall gebracht. Nialls Duft hängt noch immer an den Pullover, allein sein Duft macht die Schmerzen ein kleines bisschen erträglicher.

Ich habe alle Lebewohl ausgesprochen, bis auf das eine, das am wichtigsten ist. Quill. Doch ich bringe es nicht übers Herz ihn Lebewohl zu sagen. Also bedanke ich mich bei ihm. Für die gemeinsame Kindheit. Dass er mich immer beschützt hat. Für seine starke Schulter an der ich mich ausweinen konnte als Mum und Dad gestorben sind. Für seine Hilfe bei der Hütte. Für seine Art die mich immer zum Lächeln gebracht hat. Dafür, dass er mir auch in meiner schwierigsten Zeit beigestanden ist. Ich habe ihn auch noch erklärt, wie sehr ich ihn Liebe. Das er meine wichtigste Stütze und Halt war.

Wir haben geweint miteinander, er hat sich noch zu mir gelegt und mich ein letztes Mal an sich gezogen um mich zu wärmen. Ich hatte noch eine letzte Bitte an ihn: Ich will Niall's Stimme noch einmal hören.

Also rief er von meinem Handy aus ihn an. Niall hob nicht ab, sondern sein Anrufbeantworter ging ran. „Hallo, hier ist Niall. Ich habe vermutlich gerade viel um die Ohren. Ich werde mich zurückmelden wenn ich Zeit hab. Hau rein, bye."

Mich wird er nie zurückrufen. Und doch konnte ich in Ruhe Einschlafen. In den Armen von Quill und am Ende mit einem Lächeln im Gesicht.

Es gibt doch jemanden der mich liebt, Quill.

So fielen mir zum letzen Mal die Augen zu. Das Nichts umfing mich, und ich schlief mit körperlichen Schmerz aber seelischer Ruhe ein.
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Bis bald,
xoxo, P'

Schrei des Wolfes - Spiel gegen die ZeitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt