Kapitel 12

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Jonases Sicht:
Fassungslos starrten Lizzy und ich auf die Hausecke, wo der Mann gerade verschwunden war. „Was war das denn eben?", fragte Lizzy, ihre Stimme war noch ziemlich zittrig. „Keine Ahnung. Aber zeig mir mal bitte den Zettel", bat ich sie. Lizzy reichte mir den kleinen, weissen Zettel, den der Mann ihr den Worten: „Du bist doch Elizabeth Holmes, oder?", überreicht hatte. Dann war er, er hatte kaum das Nicken von Lizzy abgewartet, schon wieder verschwunden. „HALLO.VERMISST DU MICH? N." las ich. „Seltsam. Und wer soll „N" sein?", überlegte ich laut vor mich hin. Lizzy sagte nichts, sie schien immer noch unter Schock zu stehen. Die Arme. Sie hatte in der letzten Zeit ziemlich viel Shit erlebt. Ich nahm sie in den Arm und drückte sie. „Ok Lizzy schau. Du rufst deinen Fahrer hierher und fährst nach Hause und ich fahre mit der Metro", sagte ich zu ihr, während ich sie aus der Gasse zog. Sie schüttelte ihren Kopf, als wollte sie alles von sich abschütteln, blieb stehen, dann nickte sie. „Man, ich bin eine Holmes. Warum benehme ich mich nicht so?", fragt sie wütend. „Was meinst du?, fragte ich verwirrt. „Ein Holmes bleibt in so einer Situation cool und verfällt nicht plötzlich in eine Art Schockstarre und ist unbrauchbar. Ich meine, der Typ hatte nicht mal ne Waffe dabei", regte sie sich auf. „Hey hey, du hast ne Explosion gestern Abend miterlebt. Du stehst bestimmt einfach noch unter Schock. Vor allem, was hättest du denn machen wollen?", versuchte ich sie zu beruhigen. „Keine Ahnung. Also gut, ich geh dann mal nach Hause. Sicher dass du alleine gehen willst?", seufzte sie und nahm ihr Handy hervor. „Ja klar, mach dir um mich keine Sorgen", antwortete ich.

Nachdem der Fahrer von Lizzy gekommen war, ich Lizzy nochmals fest umarmt habe und sie mir gefühlte 1000 mal eingetrichtert hat, ihr zu schreiben wenn ich zu Hause bin oder mir auf dem Weg etwas merkwürdig vorkommen sollte, stieg sie ein und ihr Wagen fuhr davon. Ich lief zur Metro zurück und stieg, nachdem ich gefühlte Stunden durch die Metro-Station gelaufen war, ein (wer schon mal in ner Metro-Station war (vor allem in London), wird wissen was ich meine😉) Die ganze Fahrt über dachte ich über das nach, was eben passiert war. „Wer soll „N" sein? Und wer war der Mann? „Vermisst du mich?". Die Person duzt Lizzy, also kennt er oder sie Lizzy?!? Und Lizzy? Sie tut mir echt leid. Ich währe gern mehr für sie da und will sie beschützen. Das Mädchen hat es mir halt auch echt angetan. Sie ist wie eine Schwester oder Seelenverwandte für mich. Was ist eigentlich mit ihrem Vater? Warum habe ich ihn noch nicht kennengelernt? Hat sie ihm wirklich schon von mir erzählt?" All das und noch mehr ging mir durch den Kopf. Ich war so in Gedanken versunken, dass ich fast vergass, auszusteigen. Gerade noch rechtzeitig konnte ich aussteigen. „Tut mir sehr leid", sagte ich hastig zu einer Frau, die ich beim schnellen Aussteigen leicht anrempelte.
Als ich meine Wohnung betrat, sah ich wie Lilith durch die Wohnung rannte, gefolgt von Dad. „Lilith gib ihn mir zurück. Ich brauche es um zu arbeiten", rief Dad seiner Tochter hinterher. Lilith hielt irgendeinen Ordner in der Hand. „Nein, du musst mit mir spielen und nicht arbeiten", sagte die Kleine und wich ihrem Vater aus. Als sie gerade bei mir vorbeirannte, nahm ich ihr geschickt den Ordner aus der Hand. „Hey, gib ihn zurück", quengelte Lilith. „Nein. Weisst du, wenn du Daddy noch lange aufhältst, wird er heute nicht mehr mit dir spielen können. Je schneller er fertig ist, desto schneller kann er mit dir spielen", erklärte ich meiner kleinen Schwester und gab dabei Dad denn Ordner zurück. „Oh. Tut mir leid Daddy. Wirst du noch mit mir spielen?", fragte sie, während sie ihren Vater mit ihrem traurigstem Blick ansah. Das war eindeutig Lilith's Geheimwaffe. „Klar Schätzchen. Jetzt geh doch mal nach in dein Zimmer und such dir was aus, was wir nachher spielen, ok?!", lachte Dad. Er hatte kaum fertig gesprochen, da war Lilith schon in ihr Zimmer gerannt. „Puh, Danke. Deine Schwester hat echt zu viel Energie", sagte Dad noch etwas ausser Atem. „Klar, kein Problem.", sagte ich nur. „Hey alles in Ordnung?", fragte Dad besorgt. „Na ja, es ist wegen Lizzy. Ich mache mir Sorgen um sie. Und sie hat gestern Abend eine Explosion miterlebt", sagte ich, den letzten Teil nur noch flüsternd. „Die Explosion in der Baker Street oder? Ja ich hab es auf dem Weg zur Arbeit gehört. Aber ich hab nicht gewusst das Lizzy dort war. Das ist ja schrecklich. Wie geht es ihr?", fragte er besorgt. „Soweit gut, aber sie steht noch unter Schock", sagte ich leise. Meine Stimme klang ziemlich besorgt. Dad sagte nichts, er nahm mich nur in den Arm und umarmte mich. Das war genau das, was ich gebraucht hatte.

Hi.
Da bin ich wieder. Heute mal aus der Sicht von Jonas. Ich hoffe, es hat euch gefallen, auch mal seine Sichtweise und Gedanken zu sehen.
Eure Lufiction ✌🏼😘

Lizzy HolmesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt