Kapitel 27, Teil 1

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Erzähler Sicht

Wetterbericht London:
Sonntag
Morgens: Sonnig, 12° , kein Niederschlag
Mittags: leicht bewölkt, 13°, kein Niederschlag
Abends: bewölkt, 9°, leichter Regen
Nacht: Gewitter, 4°, starker Regen, Gewitter

Irgendwas bahnte sich an; das spürte die Jüngste der Holmes Familie und das lag wohl nicht nur am aufkommenden Regen am Abend bis hin zum Gewitter in der Nacht. Seitdem das mit ihrem Onkel war, redete sie nicht mehr mit ihrem Vater oder ihrem Onkel über die Sache. Aber das bedeutete nicht, dass sie das Thema nun ruhen liess. Den gesamten Samstag und den Freitag Abend verbrachte sie mit ihren beiden besten Freunden, die sich ebenfalls kennengelernt hatten. Den Freitag verbrachte sie in ihrem Zimmer und den Morgen in der Schule. Am Sonntag war sie wieder alleine unterwegs. Sie war auf dem Weg in die Baker Street. Sie wollte John fragen, ob sich Sherlock in den letzten Tagen seltsam benommen hätte oder irgendwas gesagt hatte. Ihren schwarzen Regenschirm mit dem eleganten Holzgriff hatte sie, aufgrund des vorhergesagtem schlechten Wetters dabei. Oder doch nicht nur deswegen? Als das Mädchen um die Ecke bog, versteckte sie sich auch gleich wieder dahinter. Das Auto, das vor der 221B Baker Street stand, würde sie sofort und überall wieder erkennen. Und auch die Stimme des Mannes, der soeben in die Limousine ihres Vaters gestiegen war, war ebenso unverwechselbar. Wo ihr Vater und ihr Onkel wohl jetzt hinwollten? Darüber konnte sich die junge Holmes jetzt keine Gedanken machen. Weil wenn es was mit „N" zu tun hatte und sie ihnen nicht folgte, hätte sie eine einmalige Chance verpasst. Schnell rief sie ein Taxi, stieg ein und wies den Fahrer mit den Worten „Folgen sie dieser Limousine, aber bitte unauffällig" die Richtung an. Von dem sie verfolgendem Taxi merkten der berühmteste Consulting Detective und sein eigentlich ebenso schlauer Bruder nichts. Dafür waren beide wohl viel zu sehr in Gedanken versunken.
„Sea Life London? Seltsam", dachte sich die Verfolgerin, als das Taxi anhielt. Sie bezahlte den Fahrer und stieg aus. Draussen regnete es in Strömen, weswegen sie ihren Regenschirm aufspannte und den beiden Männern, die schon ins Innere des Gebäudes verschwunden waren, nach drinnen folgte. Schnell noch ein Ticktet gekauft und ab ins warme, mystische Innere. Im Sea Life London spielten viele Erinnerungen der Holmes Familie. Oft waren sie hier, als Lizzy jünger war. Manchmal war sie mit Sherlock, manchmal mit ihren Grosseltern, die dann zu Besuch waren oder manchmal auch mit Mycroft. Lizzy liebte dieses Mystische, diese schönen Farben, die verschiedenen Fische, dieses etwas Beruhigende, was ein Aquarium so ausstrahlte. Doch jetzt hatte sie keine Zeit, sich daran zu erfreuen. Ihre Familienmitglieder wieder zu finden, war gar nicht so schwer. Tja und dann hiess es wohl warten...
„Liebe Besucher des Sea Life London. Wir schliessen nun unser Aquarium. Wir bitten daher alle Besucher, sich zum Hauptausgang zu begeben. Vielen Dank für ihren Besuch im Sea Life London und wir wünschen allen eine gute Heimreise. Bitte beehren sie uns bald wieder", ertönte eine Durchsage durch den Lautsprecher. Während die restlichen Besucher Richtung Ausgang strömten, blieben 4 Gestallten im Schatten versteckt. Eine Weile später wurde auch das Licht ausgeschaltet, die Mitarbeiter hatten das Gebäude verlassen. Das einzige Licht schien durch die Aquarien durch. Kurz war es mucksmäuschenstill. Die beiden Männer kamen aus ihrem Versteck. Lizzy hielt sich weiter versteckt, aber so dass sie alles mitbekam was bei Mycroft und Sherlock abging. „Sherlock. Nach so vielen Jahren", ertönte plötzlich eine Stimme. Die Stimme gehörte einer Frau, sie klang so verliebt und gleichzeitig so... kalt, böse und wütend. War das N? „Nini. Was willst du?", fragte Sherlock völlig monoton. „Was? Ist das alles? Keine Begrüssung, rein gar nichts?", fragte sie, offenbar wirklich traurig darüber. „Wie du es vielleicht bemerkst hast, Nein. Also nochmals, was willst du?", fragte Sherlock, diesmal sichtlich genervter. Er war offenbar nicht wirklich gut auf diese Nini zu sprechen. „Aber warum?", fragte sich Lizzy im Stillen. „Schade, wirklich schade. Du hättest dir vielleicht soeben dein Leben retten können", sagte Nini in einem Ton, den es Lizzy kalt den Rücken runter laufen liess. Sie lugte vorsichtig um die Ecke, schreckte aber sofort wieder zurück und presste sich die Hand auf den Mund. Zum Glück wurde sie nicht bemerkt, von den 3 Erwachsenen. Die beiden Männer waren nämlich viel zu fixiert auf die Pistole, die Eugina, alias Nini alias „N" auf die Brüder gerichtet hatte...

Lizzy HolmesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt