Kapitel 6

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POV Maudado
Michael ließ meine Hand nicht mehr los. Er hielt sie so lange bis er mit mir in der letzten Reihe im Physikraum saß und wir unsere Sachen rausholen mussten. Meine Hand kribbelte an den Stellen wo seine Hand meine berührt hatte. Ich merkte das meine Wangen immer immer noch leicht rot waren, wenn sie denn nicht roter geworden waren.
Das Michael mich dann auch noch die ganze Zeit so dämlich angrinste machte die ganze Situation auch nicht besser. Aber trotzdem grinste ich zurück. Er fing an Grimassen zu schneiden und ich musste laut lachen.
Die ganze Klasse drehte sich zu uns um und starrte uns verwirrt an. Der Lehrer schaute ein bisschen irritiert drein als er mich sah. Dann schien sich ein Schalter bei ihm umzulegen und er fragte:" Du bist der Neue, oder?" Ich nickte kurz zur Antwort. Der Lehrer ließ seinen Blick noch ein paar Sekunden auf mir ruhen, was leicht unangenehm war, dann wandte er sich wieder dem Unterricht zu.
Meine Wangen waren jetzt definitiv so rot das ich aussah wie eine Tomate und Michael fing an bei diesen Anblick zu kichern. Ohne es zu wollen ging ich auch an zu kichern.
Was machte dieser Junge bloß mit mir? Normalerweise lachte ich nie. Auch nicht zu Hause. Ich hatte in meinem ganzen verkackten Leben noch nie gelacht und jetzt lachte ich wegen einer dämlichen Grimasse?!
Irgendwas schien sich tief in mir zu verändern. Ich lachte. Zu ersten Mal in meinem Leben habe ich gelacht.
Das würde mir erst jetzt richtig bewusst, wo ich mich auf den Unterricht konzentrierte. Und je mehr ich darüber dachte, desto weniger konnte ich es glauben und desto unrealistischer würde es für mich. Aber anscheinend war es wohl passiert. Egal ob ich es wollte oder nicht. Diese Tatsache konnte ich nicht ändern und beeinflussen. Ich schwor mir niemals wieder zu lachen als natürlich passend die ganze Klasse lachte.
Was für dumme Zufälle es doch im Leben so gab. Michael hielt vor lachen meinen Arm und alles in mir fing an zu kribbeln. Mein Pullover Ärmel rutschte ein Stück hoch. Ein Stück zu hoch.
Michael schaute mich entsetzt an und ich zog hastig den Ärmel wieder runter.
Er hatte gerade ein Stück von meinem Verband gesehen. Auf dem weiß konnte man ein paar frische Bluttropfen sehen. Deswegen habe ich so perplex reagiert.
Er musste ja nicht wissen das ich mich vorhin in der Toilette geritzt hatte. Er sollte es auch garnicht wissen. Keiner wusste das ich mich ritzte. Auch nicht meine Mutter. Und heute war auch nicht das Erste mal. Das tat ich schon länger.
Deswegen auch Pullis mit zu langen Ärmeln.
Den Rest der Stunde versuchte ich Micael zu ignorieren. Doch es ging nicht. Seine Berührungen von vorhin hatten eine wohlige Wärme in mir hinterlassen und immer wenn sich unserer Blicke trafen, löste das einen Schauer in mir aus.
Schluss Maurice! Du wirst dich nicht in ihn verlieben! Du bleibst für immer alleine und bald wirst du deine Mutter verlassen und für immer verschwinden!
Meine innere Stimme schrie mich an ich sollte aufhören. Doch ich konnte es nicht. Michael sah so schön aus. Vor allem seine blauen Augen hatten es mir angetan. Es klingelte zur Pause und ich packte meine Sachen in die Tasche. Ich setze meine Tasche auf als Michael mich ansah.
Wir schauten uns tief in die Augen. Seine waren so schön blau und er war selbst so perfekt.
Maurice! Hör auf damit!
Ich musste mit meinem Inneren kämpfen bis mein schlechtes ich schließlich gewann und ich aus den Raum ging. Ich ließ ihn einfach stehen.

Das war jetzt mal ein längeres Kapitel und jetzt geht es auch erst richtig mit der eigentlichen Handlung los. Hoffe es gefällt euch. Und für die, die darauf warten, Palinside kommt auch in den nächsten Kapiteln.
Ciao Ciao

Dreamer|| Zomdado FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt