Kapitel 37

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POV Maudado
Weiß. Alles war weiß. Die einzige Farbe die ich sehen konnte. Ich blinzelte ein paar mal. Wollte sichergehen, dass mein Gehirn mir keinen Strich spielte. Doch das tat es nicht.
Aber wieso weiß?
Das letzte woran ich mich erinnern konnte war das ich mich übergeben hatte, bevor ich nur noch schwarz sah.
Und jetzt war alles weiß. Auch wenn dir Frage so klassisch war, war ich etwas im Himmel? Ich hoffte nicht. Ich verstand es nicht.
Ein leises schluchzen riss mich aus meinen Gedankengängen.
Was war das? Wer war das?
Ich versuchte mich zu bewegen, was erstaunlicher Weise auch klappte, ich hatte es vorher ja auch nicht versucht, und bemerkte dabei, dass ich in der Luft schwebte.
Über mir alles weiß, unter mir ein Raum. Ein Zimmer. Ein Krankenhauszimmer indem ein Bett stand. In diesem Bett lag ein Junge mit blondem Haar. Er war an mehrere Kabel angeschlossen. Neben ihm saß noch ein Junge, der seine Hand hielt. Dieser Junge hatte braune Haare.
Von ihm kam das Schluchzen, denn immer wieder wischte er sich mit dem Handrücken übers Gesicht. Kurz konnte ich seine Augen sehen. Sie waren blau. Sie hatten das schönste blau was ich je gesehen hatte. Und dieses blau würde ich überall erkennen.
Das waren Michas Augen. Und der Junge im Bett war ich. Ich schluckte. Was war passiert, dass ich so hier lag?
Ich musste Micha trösten. Ihm sagen das alles gut ist. Das ich noch lebe. Das es mir gut geht. Aber ich bewegte mich einfach nicht.
Egal wie sehr ich es versuchte. Die Bindung zu meinem Körper war weg.
Dann musste ich es wohl anders versuchen.
Ich schwebte zu ihm runter und hielt direkt vor seinem Gesicht. Er schaute ausdruckslos durch mich hindurch. Einzelne Tränen liefen über seine Wangen. Und seine Augen waren schon ganz rot.
Ich spiegelte mich in seinen Augen wieder. Ich sah aus wie ein kleiner Engel, nur ohne Flügel. Und mit klein meinte ich klein. Ich war winzig. Ungefähr so groß wie Michas Hand.
Aber was konnte ich tun, damit er aufhört zu weinen? Wie sollte ich ihn trösten? Wie sollte ich ihm helfen?
Als wieder ein Träne über seine Wange kullerte strich ich sie aus Reflex weg. Und tatsächlich. Sie war weg und stattdessen war meine kleine Hand jetzt nass.
Micha blinzelte und zuckte nach hinten weg. Er fasste sich an die Stelle wo ich ihn berührt hatte. Er hatte es also gemerkt.
Ich lächelte, weil ich jetzt vielleicht einen Weg gefunden hatte mit ihm zu kommunizieren.
"Dado bist du das?" Fragte Micha mit zittriger Stimme als hätte er einen Geist gesehen. Im Grunde war ich ja auch ein Geist.
Aber wie sollte ich ihm antworten?
Ich tippte einmal kurz auf seine Nase und er zuckte wieder zusammen.
"Einmal auf die Nase tippen ja, zweimal nein. Ok?" Ich merkte, dass er verunsichert war und das mit dem tippen für ja und nein hatten wir mal in einem Film gesehen.
Ich tippte einmal auf seine Nase um zu zeigen das ich ihn verstanden hatte.
"Also bist du Dado?"
Wieder tippte ich einmal auf seine Nase.
Dann lächelte Micha.

Ja. Endlich bin ich wieder zu Hause. Das war ungelogen die schlimmste Woche meines Lebens.
Meinung? Kritik?
Ciao Ciao 👋🏻

Dreamer|| Zomdado FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt