Er hielt mir die Haustür auf und verpasste mir im Vorbeigehen einen Klaps. Innerlich zischte ich leicht überrascht auf und bekam extreme Lust nochmal hochzugehen und ein weiteres Mal zu frühstücken. Doch das war mein Part und das musste ich sofort zeigen, wenn ich behalten wollte. Also drehte ich mich, mit einem gefährlichem Lächeln auf den Lippen, um "That's my part Babyboy." knurrte ich ihn an.
Die Fahrt Verlief ganz ruhig. Mit Ausnahme eines fast Unfalls. Ich meine ich habe wirklich nichts dagegen, wenn er seine Augen nicht von mir lassen kann, allerdings habe ich nicht vor uns beide von einem Laternenmast zu kratzen, also lassen wir das mal lieber auf der Straße.
Zuhause angekommen wünschte ich mir, dass ich ihn einfach packen und mit rein ziehen könnte, aber natürlich ging das nicht. Ich hatte noch etwas für die Schule zu erledigen und auch er musste wieder nach Hause.
Ich beobachtete ihn, bis er weg gefahren war und ging dann auch hoch, um ausgiebig zu duschen.
Dabei schloss ich meine Augen und ließ die letzten zwölf Stunden Revue passieren.
Ein Blick nach unten verriet mir, dass ich ihn einfach hätte mit rein ziehen sollen.
Ich seufzte auf und drehte das Wasser aus. Ich stieg aus der Dusche und trocknete mich ab mit einem Handtuch um die Hüften gewickelt trat ich an den Badezimmer Spiegel. "Nächstes Mal." grinste ich mich im Spiegel an.
Ich brauche noch ein paar Tattoos. Schoss es mir durch den Kopf. Mein Blick fiel auf die Schlange. Jason hatte auch eines. Wie er das wohl im Sportunterricht machte? Es gefiel mir wirklich gut, vielleicht könnten wir ja mal zusammen eins stechen lassen gehen. Verträumt lächelte mich mein Spiegelbild an. Vielleicht sollte ich ihm das zum Geburtstag schenken? Zusammen mit ein paar Konzertkarten? Obwohl, wir kannten uns ja noch gar nicht so lange. Ich sollte lieber warten. Auch wenn der 18. Geburtstag etwas besonderes war.
Ich ging in mein Zimmer und zog mich wieder an. Als mein Magen auf einmal knurrte fiel mir auf, dass ich seit gestern Mittag nichts mehr gegessen hatte und auch schon etwas länger nicht mehr drüben bei Mrs. Arnold war. Also entschied ich spontan ein wenig Kartoffelbrei vorzubereiten und sie zu besuchen. Letztes Mal war es ganz schön entspannend gewesen einfach mal zu reden. Zwar konnte ich das inzwischen auch ganz gut mit Jason, aber mit Mrs Arnold war das etwas anders.
Bewaffnet mit einem warmen, abgedeckten Topf Brei, setzte ich einen Schritt vor die Tür, machte nochmal kehrt, holte den Schlüssel und ging dann rüber zu meinem Nachbarshaus. Ich klopfte und Mrs Arnold öffnete die Tür, als hätte sie nur darauf gewartet, dass ich klopfte.
"Oh, Hallo Yves." sagte sie überrascht. "Guten Tag Mrs Arnold. Haben sie Hunger?" fragte ich sie und hielt den Topf hoch. Passend begleitete mich mein Magen mit einem Grummeln, worüber wir schmunzeln mussten.
"Komm doch erstmal rein." bat sie mich. Gemeinsam deckten wir wieder. Ich ging in den Keller, um nach einem Apfelmus zusuchen, dessen Mindesthaltbarkeitsdatum noch nicht über 2 Jahre abgelaufen war. Ich wusste zwar, woran man erkennen konnte, dass Lebensmittel noch genießbar waren, jedoch war es mir lieber, auf Nummer sicher zu gehen. Nach kurzer Zeit war ich auch schon wieder oben, im Esszimmer und saß essend mit Mrs Arnold am Tisch.
"Sag mal spielst du eigentlich noch?" fragte sie nach einer Weile Stille. "Ich blickte von meinem Essen auf und antwortete ihr. "Of course." Darauf erwiderte sie zunächst nichts, aber meiner Neugierde konnte ich nicht lange standhalten. "Warum denn?"
"Ach nur so, nur so." sagte sie ganz geheimnisvoll.
Leicht verwirrt wendete ich mich lächelnd wieder meinem Essen zu. Manchmal war sie eine wirklich seltsame Frau, aber deswegen mochte ich sie ja so.
Wir sprachen wie immer, über Gott und die Welt, auch noch, als ich das Geschirr spülte und weg stellte. Später saßen wir im Wohnzimmer. Sie strickte, während ich einwenig an meinem Handy herum pielte. Eigentlich wartete ich auf eine Nachricht von Jason. Ich hatte ihm zwischenzeitlich eine SMS geschrieben gehabt, eigentlich hätte es ein einfaches Hi getan, aber ich hatte eher abgesendet, als ich nachgedacht hatte und ganz direkt gefragt, an was er gerade dachte. Jetzt war ich gespannt, was er wohl schreiben würde oder ob er überhaupt darauf antworten würde.
Also saß ich da und wartete und dachte an ihn.
"Du hast es letztes Mal nicht mehr erzählen können, ob du jemanden in London kennengelernt hast." scheuchte sie mich aus meinem Kopf. "Kennengelernt? Natürlich habe ich neue Leute kennengelernt." antwortete ich perplex. "Jemand besonderes meine ich." sagte sie lächelnd. "Achso." sagte ich und kratzte mich am Hinterkopf. "Nein. Nicht so jemand besonderes." sagte ich und dachte wieder an Jason und lächelte. Nein so jemanden erst hier. Dachte ich hinterher.
"Aber in London habe ich einen guten Freund gefunden." sagte ich weiterhin lächelnd. "Hatte ich ihn letztens nicht erwähnt?" fragte ich verwundert, doch sie schüttelte ihren Kopf. "Nein. Du hast ein wenig von euren Erlebnissen in der Schule erzählt. Aber über ihn hast du noch nicht gesprochen." War das so? Ich hatte mit ihm bisher auch gar keinen Kontakt mehr gehabt. Das mir das erst jetzt auffällt. "Er ist echt fantastisch." "Ist er denn gut aussehend?" fragte sie neugierig. "Das ist er. Aber das ist mir egal." "Stimmt. Die inneren Werte zählen." zwinkerte sie. Sie fragte mich ganz schön über ihn aus, wie er war, ob er auch aus London kam und und und. "Ich werde das Gefühl nicht los, dass du denkst, wir wären zusammen." lachte ich irgendwann. "Seid ihr nicht?" war sie nun verwundert. "Nein. Ich sagte doch, nicht auf diese eine Art besonders, sondern beste Freunde besonders." "Achso. Ich dachte es wäre dir unangenehm so direkt zu sagen, dass du dich verliebt hast. Besonders, als du so über ihn gesprochen hast." Lachte sie mit. "Nein. Er ist der allerbeste Freund, den man sich nur vorstellen kann und ein guter Schlagzeuger und Sänger noch dazu." klärte uch sie auf. "Wenn das so ist, dann ist ja gut. Ich hab mir schon Sorgen gemacht, dass du keine Freunde gefunden hast. Habt ihr denn oft zusammen gespielt?" "Ja. Wir hatten den ein oder anderen Gig." bestätigte ich ihre Frage und griff nach meinem Glas, um einen Schluck zu trinken. "Und wie sieht's in Sachen Liebe bei dir aus?" war ihre nächste Frage, woraufhin ich mich direkt verschluckte. Sehr souverän, ich weiß.
"Ähm gut." versuchte ich auszuweichen. "Da ist also jemand." Sie bedachte mich mit einem wissenden Blick. "Na dann schieß mal los. Die Fragen kennst du ja schon." Irgendwann hätte ich mich sowieso breitschlagen lassen, also fing ich direkt an.
Ich erzählte ihr von seinem Aussehen, seinen wundervollen Augen, die vor Begeisterung immer so niedlich leuchteten, seinem Tattoo, seinen flauschigen Haaren und wie schön warm er immer ist und dass er die Musik auch so liebte, wie ich und wie freundlich seine Eltern zu sein schienen. Getroffen hatte ich sie bisher nicht,aber bald mussten wir das noch nachholen. Außerdem wollte ich sie gerne kennenlernen.
Ich wünschte mir, ich hätte Mrs Arnold noch mehr von ihm erzählen können, also nahm ich mir vor ihn auf ein klassisches Date einzuladen, um ihn noch besser kennenzulernen. Danach könnten wir ja noch zu mir. Fing ich an meinen Plan zu spinnen.
Spät Abends machte ich mich erst wieder auf den Weg nach Hause. An der Haustür verabschiedeten wir uns. "Nenn mich doch Moma." sagte sie noch und verschwand dann wieder in ihr Haus. "Moma." lächelte ich. Sie war mir wirklich wie eine Mischung aus Mum und Oma. Zuhause fiel ich nur noch ins Bett.
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Don't be scared Babyboy (BoyXboy)
RomanceJason ist ein 17 jähriger, Schwuler Junge. Er wurde von 2 Müttern großgezogen und hatte deswegen schon seit seiner Kindheit mit vorurteilen zu kämpfen. Und als dann dieser Junge auftaucht und von einer Gruppe von Jungs gemobbt wird platzt Jason der...