Als ich Zuhause ankam, blickte ich einfach an die Wand. Ich hatte mit in den Flur, an meine Zimmertür gesetzt und die Gegenüberliegende Wand inklusive des Familienfotos intensiv und gleichzig mit leerem Blick betrachtet.
Ich machte mir Vorwürfe. Wie konnte ich mir sicher sein, dass Luis bei ihm war? Warum? Ich meine es gab doch keinen eindeutigen Beweis dafür, dass es ausgerechnet er war. Sollte ich doch noch mal hin? Zu Jason? Auch wenn er nichts gesagt hatte, vielleicht habe ich ihm auch gar nicht genug Zeit gegeben. Mir selbst kam es ja auch nur wie wenige Sekunden vor, als dieser... Streit begann. Ich ballte meine Fauste. War ich von Sinnen? Ich schlug sie mir vor die Augen und krümmte mich leicht. Sie lösten sich wieder und fuhren in meine Haare. Auf einmal ging die Tür hinter mir auf. Ich fiel überrascht nach hinten und lag, wie eine Schildkröte auf ihrem Panzer, auf meinem Rücken. Meine Augen waren vor Schreck ein wenig geweitet und Mikolas blickte mich an. Sein Grinsen sprach für sich. Er war aber nicht nur über meinem Fall belustigt, sondern hatte scheinbar einige Dinge für meine Idee vorbereitet. Ich lächelte ihm entgegen. Ich konnte mich ja trotzdem noch entschuldigen, wie ich es geplant hatte und versuchen Jason zurück zu gewinnen, zumal ich ja gar nicht so richtig wusste, ob ihn mir jemand gestohlen hatte oder es tatsächlich nur meine Schuld war. Mein Lächeln erstarb zwar, aber ich war nun motivierter dennje, damit mein Plan perfekt werden würde.
Ein leeres Blatt vor mir und zum ersten Mal seit langem fiel mir kein Wort ein oder viel mehr, sie ließen sich nicht greifen und zusammenschustern. Ich entschloss mich erstmal notizen zu machen. Von allem, was wir zusammen erlebt hatten.
Beim letzten Punkt ertönte mein Handyklingelton. Genervt durch die Störung fragte ich pampig, ohne auf das Display zu schauen, "Ja?", um den Anrufer zu ermutigen etwas zu sagen. "Spreche ich mit einem gewissen..." Eine kurze Pause entstand. Scheinbar wurde nach einem kleinen Zettel oder etwas ähnlichem gesucht. Ich stellte mir zu dieser weiblichen Stimme eine niedliche ,kleine, Brünette vor. So wie ich meine Tante kennengelernt hatte. "Ähm... Yves?" Es hörte sich mehr so an, als würde sie fragen, ob sie es richtig ausgesprochen hatte. Ich wagte doch einen schnellen Blick auf die Rufnummer. Jason?! Woher hatte die bitte Jasons Smartphone? Ich hörte, wie der Anrufer wechselte. Scheinbar hätte die Frau das Handy weiter gegeben.
"Entschuldigung, mein Name ist Dr. Wolfgang Stenzel." Wie kommt ein Doc bitte an Jasons Handy? Dann traf es mich wie einen Schlag in die Magengrube und ich keuchte auf. "W-was i-ist mit Jason?" Angst machte sich in mir breit und mein Magen drehte sich um."Sind Sie ein Freund von ihm?" Ich nickte, doch dann wurde mir klar, dass der Arzt das ja gar nicht sehen könnte, also bejahte ich. "Ihr Freund liegt bei uns in der Intensivstation. Er hatte einen schweren Autounfall." Wie konnte das passieren? Das ist alles meine Schuld. "Ich bin sofort da." sagte ich mit etwas zittriger Stimme und legte auf. Ich redete mir ein, dass das nicht wahr war, dass das einfach ein doofer Streich war, sowie vor einiger Zeit, als ich ihm im Bad zu lange gebraucht hatte und er so getan hatte, als wäre etwas gewesen, woraufhin ich hinaus gestürmt war und er natürlich boshaft grinsend an mir vorbei, ins Badezimmer. Ich lachte auf. Genau! Gleich ruft er an und lacht mich aus, weil ich drauf herum gefallen bin.
Aber das konnte er nicht. Ich Biss die Zähne zusammen und blickte zur Uhr. "Mikolas?" meine Stimme war heiser und kaum zu hören. "M-Mikolas!" Sagte ich nun fester, aber noch immer ohne wirkliche Fassung. "Hey Bro." Kam er in den Raum. Seine Miene war nicht so recht zu deuten. "Was ist los? Du siehst irgendwie beschissen aus." Als wäre ich dazu programmiert stand ich auf. Es war, als würde ich, wie ein Wahrsageautomat, aus einer Starre erwachen und mich steif bewegen. Ich ging einfach an ihm vorbei und deutete mir zu folgen. "Yves you're creepy." kommentierte er mein Verhalten. "Sag mal, hast du von dem Unfall gehört? Da ist jemand richtig krass in jemanden frontal reingebrettert." Mit einem Mal blieb ich stehen und zitterte wie verrückt. "Das ist meine Schuld." flüsterte ich. "Wie sollte es denn bitte deine Schuld sein? Yves du bist seltsam drauf, was ist los?" Meine Schultern gingen an zu beben. "Es ist Jason. Jason ist der Überlebende. Es ist meine Schuld." letzteres hauchte ich nahezu. Da schlossen sich 2 starke Arme um mich. Die falschen Arme für diese Geste. Es war mit zu vielen
falschen Emotionen mir gegenüber verbunden und doch ließ ich es zu. Ich brauchte jetzt einen Freund und das war egoistisch. Mal wieder.
"Wo?" fragte er.
"Örtliches Krankenhaus." sagte ich und drückte ihn ebenfalls kurz an mich. "Danke. Das hab ich gerade gebraucht." "Immer gern." Mein Unterkiefer verspannte sich kurz. Es war nicht der richtige Zeitpunkt für seine Andeutungen. "Ich kann so nicht fahren. Am Ende... fahr ich selbst irgendwo hinein." Sagte ich. "Aber dann wäre ich nicht allein." fügte ich hinzu und blickte ihn an. "Wo sind die Schlüssel?"
Ich warf sie ihm zu.
Nahm mir meine Sweatshirtjacke und zog schnell Schuhe an, schnappe meine Schlüssel, mein Portmonee, und Handy plus Kopfhörer und Ladekabel, dann verließ ich das Haus und fuhr zum Krankenhaus. Ich zitterte wieder. Nein. Fahren hätte ich nicht gekonnt.
Mikolas schloss den Porsche meiner Eltern auf. Vielleicht war diese Art Geschenk doch nicht ganz unbrauchbar. Schnell war er zumindest. Ich war in einer Blase. So fühlte es sich zumindest an. Irgendwie, als würde ich auf die nächste Münze warten, ehe ich sich mein Programm wieder einschalten würde. Ich ging also meinen Gedanken nach. Aber mehr, als das kleine etwas, dass mir Beleidigungen und Beschuldigungen an den Kopf warf, war da nicht wirklich. Derweil rief Mikolas sowohl Jasons Eltern, als auch Monika an und teilte ihnen mit, wer der eine Fahrer des Unfalls war.
Als wir ankamen ging ich direkt durch zur Intensivstation, doch ich wurde immer wieder zurpck geschickt. Kurz bevor ich etwas Dummes anstellen konnte, brachte Mikolas mich in einen Warteraum und ging raus. Meinen Kopf hätte ich in die Hände gelegt und taufte sie gelegentlich, bis Mikolas wieder rein kam. Monika begleitete ihn.
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Don't be scared Babyboy (BoyXboy)
Roman d'amourJason ist ein 17 jähriger, Schwuler Junge. Er wurde von 2 Müttern großgezogen und hatte deswegen schon seit seiner Kindheit mit vorurteilen zu kämpfen. Und als dann dieser Junge auftaucht und von einer Gruppe von Jungs gemobbt wird platzt Jason der...