Dass wir jetzt so entspannt rumhingen, war schon ziemlich grotesk. Zumindest nach der Sache von heute Morgen im Flur. Ich war auch sehr überrascht, dass er mir wieder geholfen hat, nach dem ich so unhöflich war. Ich würde sagen, wie waren jetzt quit. Mehr oder weniger.
Wenn ich an die Situation zurück dachte, überkam mich wieder eine Gänsehaut.
Was mir auch zeigte, dass der Schul-Yves noch ziemlich present war.
Ich und Babyboy...das Ich nicht lache. Jedenfalls nicht außerhalb der Hölle. Von seiner Sammlung war ich schon beeindruckt. Was rede ich da? Ich war direkt von diesem Haus begeistert. Es war gemütlich und familiär und es strahlte eine herzliche Atmosphäre aus. Jason war sein Name. Der Jason, den ich bisher kennengelernt hatte, passte überhaupt nicht hier her. Aber seid wir losgegangen waren, wirkte er recht unsicher. Interessant. Ich musste über diese Erkenntnis grinsen. War der Badboy schlechthin gar nicht so bad, wie er es vorgab zu sein? Ich musterte ihn und lehnte mich zurück. Ich konnte mir gut vorstellen, dass er stolz auf seine Sammlung war. Das war ich ja auch mit meinen. Aber es war schon niedlich, wie er sich bei dem Thema verhielt.
Musik war also sein Ding, schloss ich daraus. Dann gab es zumindest ein Thema, über das wir vermutlich gut reden konnten.
In seinem Regal sammelten sich auch einige CDs.
"Weißt du ich bin schwul." platzte es aus ihm plötzlich raus ,ich zog die gepiercte Braue hoch und schaute ihn an. Wow ein Nervositätsausbruch. Er wurde auf einmal hoch rot und ich musste mir mein Grinsen verkneifen. "Das hatte ich mir schon, nach der Aktion in der Schule, gedacht." sagte ich dann nach einer Weile und verkniff es mir nicht mehr und grinste. Babyboy.
Ich lehnte mich vor und wuschelte ihm durch die Haare. Sie waren so fluffig, da konnte ich mich nicht zurück halten. Sie waren schwarz, wie meine und hatten ebenfalls eine bläuliche Färbung. Scheinbar hatte er vorher nicht so stark blondiert, wie ich.
Ich trich ihn mit zwei meiner Fingerkuppen über die rechte Schläfe. Hinunter und an der Kante seines Kieferknochens entlang bis zu seinem Kinn. Wohl bedacht, dass er ziemlich perplex war und drehte sein Gesicht zu mir. "Glaubst du, dass ich ein Problem damit hätte, dass wir die gleiche Sexualität haben oder damit, dass wir zwei allein in deinem Zimmer auf dem Bett sitzen?" Ich nahm meine Hand weg und er blinzelte kurz. Schließlich brachte er ein Kopfschütteln zustande. Ich mekrte, wie ich endlich wieder Hunger bekam. Also erhob ich mich und fragte, ob es Jason stören würde, wenn ich eine Kleinigkeit zu mir nehme. Man wollte ja nicht direkt unhöflich sein. Nach dem er bejahte, griff ich in meinen Rucksack, welchen ich beim Eintreten neben die Tür gestellt hatte und holte Den Apfel vom ersten Schultag raus. Es war wirklich lange her, dass ich etwas gegessen hatte. Ich setzte mich auf das Bett und biss in meinen saftigen Apfel. Ich hatte echt Glück, dass er keine matschigen Stellen in meinem Rucksack bekommen hatte und nach genießbar war. Da ich nichts anderes dabei hatte, biss ich nicht mehr so große Stücke ab, wie am Anfang, sondern ließ mir Zeit. Es tat gut wieder etwas zu essen. Viel zu gut. Daran merkte ich, dass ich wirklich zu lange keinen Hunger gehabt habe. Viel zu schnell war der Apfel leer ich hielt nur noch einen abgeknabberten Docht in der Hand.
"Hast du hier eigentlich einen Mülleimer?" Jason zeigte unter seinen Schreibtisch. Ich entsorgte den Rest des Apfels und machte es mir wieder auf dem Bett bequem. Ich döste vor mich hin und beobachtete ihn beim Essen seines Pausenbrots. Er hatte scheinbar auch Hunger bekommen.
Ehe ich mich versah schlief ich ausversehen ein und wurde wieder von Mikel und seinem Gefolge verfolgt. Ich kam in der Schultoilette an, wo er mir dann statt dem Schlag in die Magengrube, ein Messer in mein Herz rammte und dazu gehässig und höhnisch lachte. Zusammen mit seinen neuen Freunden.
Ich zuckte auf und fasste mir an die Brust. Ich lebte und wusste zuerst nicht wo ich war, realisierte dann aber schnell, dass ich mit zu Jason gegangen und bei ihm eingepennt war. Ich fuhr dreißig Gänge runter und setzte eine gechillte Maske auf, als ich ihn erblickte. Niemand sieht mich hier in Panik. Moment. Hatte er mich beobachtet? Er schaute so ertappt und...etwas besorgt. Du bist schwach. Das weiß er. Nein, nein,nein. Ich war nicht schwach. "Alles gut?" fragte er. Ich setzte nur ein schiefes Grinsen auf. "Warum sollte es das nicht sein? ...Hab ich 'was verpasst?" Nachdenklich zog er seine Augenbrauen zusammen und eine kleine Falte entstand. "Nicht wirklich." antwortete er mit leichtem Zögern.
Mein Magen knurrte. Der Apfel vorhin hatte es nicht wirklich gebracht. Sein Magen antwortete und grummelte ebenfalls. "Wie wär's, wenn wir mal schauen gehen, was so im Kühlschrank versteckt ist?"schlug er vor. Gemeinsam gingen wir runter und er schaute nach, was so da war. Er holte eine Tiefkühlpizza hervor und schon sie in den Ofen. "Ich hoffe du magst Pizza." lachte er. Ich antwortete ernst. "Ich bin doch kein Unmensch." Das war das erste mal, dass ich ihn wirklich lachen sah und dann auch noch wegen mir. Sein Lachen war ansteckend, so kam ich nicht drum herum mit zu Lächeln. Praktisch gesehen waren wir Fremde und haben uns heute erst kennengelernt und er hatte nichts besseres zu tun, als mich mit zu sich zu nehmen. Jason war scheinbar eine sehr offene und sympathische Person. Wir quatschten einwenig über die Schule und zogen über unseren Mathe Lehrer her, bis wir uns an die Pizza erinnerten, welche mittlerweile komplett verkohlt im Ofen lag. "Ich schätze mal, dass hat sich jetzt erledigt." kommentierte ich. Jason schlug vor einfach in eine irgendwo an einem Imbiss oder so essen zu gehen. "Dann ist es zumindest frisch." War sein Argument und wir verließen, nach kurzem Lüften des Hauses und Entsorgen der armen verkohlten Pizza, das Haus und machten uns auf den Weg.
"Wo bekommt man hier eigentlich etwas anständiges zu beißen? War lange nicht da." fragte ich Jason im Hinausgehen.
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Don't be scared Babyboy (BoyXboy)
RomansJason ist ein 17 jähriger, Schwuler Junge. Er wurde von 2 Müttern großgezogen und hatte deswegen schon seit seiner Kindheit mit vorurteilen zu kämpfen. Und als dann dieser Junge auftaucht und von einer Gruppe von Jungs gemobbt wird platzt Jason der...