Bitte nicht. Ich will das nicht. Ich...
Ich wurde entschlossener und erhob mich. Ich wusste, wo er wartete.
Ich konnte das nicht mehr. Ich musste jetzt aufstehen. Jetzt zumindest versuchen es in den Griff zu bekommen. Ich war nicht 2 Jahre lang ich, um jetzt zurück zu fallen. Also stand ich entschlossen auf und setzte mich in Bewegung. Jedoch hielt mich Jason auf und ich schaute ihn an. Er fragte, was ich vorhatte.
"Warte kurz. Ich komme gleich wieder. Muss etwas zurück holen." antwortete ich Jason und verschwand. Ich fühlte mich sehr stark und hätte sich mir jemand in den Weg gestellt, hätte ich ihn vermutlich weg geschubst. Ich brauchte dieses Buch unbedingt wieder und so ein Wixxer, wie Mikel, hatte es nicht verdient die Gedanken und Gedichte am Rand der Geschichte lesen zu dürfen. Die gehörten allein mir und...ihm. Vor der Tür zur Toilette hielt ich dann doch noch mal inne und musste meine Nervosität ein wenig regulieren. Mit einem Mal war meine Angst wieder wie weggeblasen und ich trat selbstsicher in den Raum. Mikel war bereits dort und schaute mich mit einem ich-wusste-dass-du-kommen-würdest-Blick an. Ganz lässig lehnte er an einer der Wände und stieß sich ab. "Rück es raus." befahl ich ihm, doch er dachte gar nicht daran. "Du weißt, wie du es bekommen kannst. Wenn wir fertig sind überlege ich mir, ob ich es dir gebe." Ich schnaubte. "Sicherlich nicht. Ich werde nicht länger mitspielen." "Ist das so?" sagte er mit hochgezogener Augenbraue. "Ich bekomme immer was ich will." fügte er hinzu und betrachtete mich einmal von oben bis unten. Es brachte mich zum Kochen. Er durfte mich nicht so anschauen. Das wollte ich nicht. Der einzige, das das jemals tun dürfte wäre mein Freund. Niemand anders!
"Mikel checkst du es nicht oder bist du noch immer verblendet von dem, was du vermutlich nie bekommen kannst?" sagte ich wütend. "Was heißt hier nicht bekommen können Kleiner?" Grinste er und kam auf mich zu. "In Wahrheit willst du das doch. Dieses Uns. Deswegen bist so beschissen und lässt es an mir aus. Und weil du es nicht wahrhaben willst." Er verdiente es nicht. Nichts. Für mich würde es immer nur einen geben und dabei musste ich seltsamerweise an Jason denken.
"Ha. Dass ich nicht lache." lachte er auf und kam näher. Nein. Ich bin stärker. Dachte ich und holte aus. Ich traf in in die Magengrube, genauso, wie er es hin und wieder getan hatte und schleifte ihn zum Klo, wo ich seinen Kopf kurz wusch und zum krönenden Abschluss noch mal die Spülung betätigte. Ich zog ihn zurück und warf ihn vollständig zu Boden. Seine Hände neben seinen Kopf gepresst sagte ich "Na wie fühlt sich das an? Wie fühlt es sich an von seinem ehemaligen besten Freund gedemütigt zu werden? Huh?!" sagte ich bedrohlich. Ich sprang auf und stürmte erst zu seinem Rucksack, welcher in einer Ecke lag und kramte mein Buch hervor, ehe ich zurück zu Jason ging.
Ich war mir meiner Selbst auf einmal viel mehr bewusst. So wie ich ihm eine verpasst hatte, kam mir der Gedanke, dass das Training doch etwas gebracht hatte. Ich checkte das Buch oberflächlich und konnte keine Veränderung daran feststellen. Erleichterung machte sich in mir breit. Hätte er etwas damit angestellt, wäre er sowas von tot.
,, Wo hast du das denn jetzt her?" Fragte Jason misstrauisch. ,, Unwichtig. Komm wir gehen." sagte ich bestimmt und ging vor.
,,U-und wohin?" hakte er leicht nervös nach. ,, Zu mir. Komm in 3 minuten fährt der Nächste Bus." Antwortete ich ihm und ging weiter. Er lief mir hinterher, was mich lächeln ließ. Uh Babyboy...huschte es mir durch den Kopf. Wir erwischten gerade so unseren Bus. Zum Glück war es der Busfahrer , dem alles egal war, weswegen er unsere Karten nicht kontrollierte. Wir setzten uns gegenüber in einen Viersitzer und stellten unsere Taschen neben uns ab. Der Bus war nahezu komplett leer. Allerdings war dies kein Wunder. Schließlich verließen wir die Schule schon wieder vorzeitig. Da ich mein Buch noch in der Hand hielt, verfrachtete ich es in meine Tasche und sah dann erstmal aus dem Fenster. Jason schrieb irgendetwas an seinem Handy. Wem er wohl schrieb? Er lächelte, vielleicht sein Freund? Ich zog die Brauen zusammen. Bestimmt nicht. Das Thema hatte ich schon durch. Es war hundert prozentig Monika. Plötzlich sah er auf. Dass ich mich ertappt fühlte überspielte ich und schenkte ihm stattdessen ein leichtes Lächeln. "W-was ist?" fragte er wieder nervös. ,, Ach nichts." erwiderte ich und deutete auf die Tür. "Wir müssen jetzt raus." kommentierte ich mein Handeln. Gleichzeitig standen wir auf, jedoch legte der Bus erstmal eine glatte Vollbremsung hin, weswegen Jason gegen mich prallte. Dann meiner Reflexe hielt ich ihn schnell fest, ehe er sich noch hinpacken konnte. Für einen kurzen Moment verharrten wir in unserem Positionen, bis uns der Busfahrer daran erinnerte, dass wir hier unseren Haltewunsch geäußert hatten. Schnell löste sich Jason sprang gerade zu fluchtartig aus dem Bus. Ich holte ihn mit Leichtigkeit ein und ging anschließend vor. Bei mir angekommen, schien Jason beeindruckt. Er sah sich genau um.
"Hast du Hunger?" fragte ich aus Höflichkeit nach. Mir war schon in der Schule aufgefallen, dass er Hunger hatte und da ich selbst auch ganz gut etwas vertragen konnte, bot ich ihm auch etwas an. Auf seine Antwort musste ich jedoch hat nicht warten. Sein Magen nahm ihm die Arbeit ab und so machte ich uns ein paar Ravioli. Sie schmeckten nicht nur gut, sondern waren auch schnell gemacht. Ich scherzte etwas mit ihm und als ich die Ravioli aus der Mikrowelle holen wollte, verbrannte ich mich erstmal, wobei mir ein Fuck! raus rutschte. Jason kam zu mir herüber und griff nach meinem Arm. "Komm halte deine Hand unter kaltes Wasser. Das hilft. Glaub mir meine Mum verbrennt sich öfter, als das man es zählen könnte." Er griff zum Hahn, drehte ihn auf und hielt unsere Hände unter das Wasser. Ich blickte ihn an und er mich. Ich kam ihm immer näher. Ich wollte das. Diese plötzliche Nähe. Er schloss seine Augen und gab mir somit sein ok.
Doch aufeinmal schepperte es laut hinter uns und wir fuhren außeinander. Meine Mutter stand in der Tür.
Na toll... Ich schluckte.
"Yves? Was macht du denn schon hier? Erschrick mich doch nicht so." Meine Gesichtszüge wurden kühl. Ich machte den Wasserhahn aus und holte erst meine Tasche, dann fing ich an die - zum Glück etwas abgekühlten - Teller zu balancieren, ohne Jason loszulassen.
Ich zog ihn hinter mir her, die Treppen rauf und dann bis in mein Zimmer. Im gehen hatte er sich seinen Rucksack geschnappt und sich weiterhin umgeschaut. Vor meiner Tür ließ ich hin los, um die Tür zu öffnen.
Er betrachtete das kleine Schild, dass ich an der Tür angebracht hatte. Whoever you are KEEP OUT stand darauf.
Ich ging schon einmal rein und stellte die Teller auf meinen Schreibtisch. Die Tasche stellte ich genauso ab und schaute mich kurz im Raum um. Mein Blick fiel auf die Scherben von neulich. Sowohl die des Spiegels, als auch die der Tasse. Auch Jason's Blick fiel auch auf sie. Promt zig er die Augenbrauen zusammen. "Entschuldige mich kurz, ich mache das schnell weg." Wollte ich möglichen Fragen ausweichen.
Wie aufs Stichwort rief auch meine Mutter nach mir. "Yves. Komm runter. Ich muss etwas mit dir besprechen." Ich seufzte auf. "Das dürfte etwas länger dauern. Fühl dich wie zu Hause." sagte ich zu Jason und begab mich zurück in die Küche.
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Don't be scared Babyboy (BoyXboy)
Roman d'amourJason ist ein 17 jähriger, Schwuler Junge. Er wurde von 2 Müttern großgezogen und hatte deswegen schon seit seiner Kindheit mit vorurteilen zu kämpfen. Und als dann dieser Junge auftaucht und von einer Gruppe von Jungs gemobbt wird platzt Jason der...