Der Alkohol...

471 14 0
                                    

Sobald die Jungs weg sind fahren wir mit Lola's Auto zum Club. Es ist brechend voll, doch ich ziehe Lola sofort zum VIP Eingang. Man kann sein Glück ja mal versuchen, oder? Der Türsteher schaut mich fragend an, doch genau in dem Moment bekomme ich einen Anruf. Mit einer Hand bedeute ich ihm kurz zu warten. "Am Montag? Für Hugo Boss? Auf jeden Fall... Worum genau geht es? Fashionshow? Okay, klar ich laufe. Bis dann, danke". Nach dem kurzen Gespräch drehe ich mich fassungslos zu Lola um. "Ich laufe Montag Abend für Hugo Boss bei einer Fashionshow hier in London!", quieke ich und falle ihr um den Hals. "Oh wow, die Stadt tut dir gut. Darauf trinken wir erst einmal", ruft sie strahlend. Der Türsteher grinst breit und tritt zur Seite. "Hugo Boss also", murmelt er, was mich zum Grinsen bringt. "Annabell, warte!", höre ich auf einmal Harry's Stimme. Aber das kann doch nicht sein? "Wir dachten uns wir begleiten euch zwei hübschen mal bei eurer ersten Party in London", keucht er atemlos und kurz darauf taucht auch Louis auf. "Wir haben auch einen Grund zu feiern, Anna läuft am Montag bei einer Fashionshow für Hugo Boss", reibt Lola ihnen gleich die Neuigkeiten unter die Nase. "Wirklich? Das ist super, die Runde geht auf mich", ruft Louis und zieht mich mit sich. Verwirrt stolpere ich hinter ihm her zur Bar. "Was ist das?", frage ich, als wer mir ein Schnapsglas reicht. Grinsend reicht er mir auch Salz und eine Scheibe Zitrone. "Oh nein", stöhne ich und schaue den Tequila angewidert an. "Augen zu und durch", lacht Louis. "Wo sind die anderen?", frage ich verwirrt und schaue mich um. "Das will ich gar nicht wissen", lacht er und drückt mir den Salzstreuer in die Hand. Ich lecke flüchtig über meinen Handrücken und streue Salz darauf, danach gebe ich ihm diesen zurück. Er tut es mir gleich, was ziemlich heiß aussieht, und dann stoßen wir an. Zuerst das Salz, dann der Tequila und dann die Zitrone. Ich verziehe das Gesicht. "Das Zeug ist zum abgewöhnen", bringe ich hustend hervor. "Aber erfüllt seinen Zweck", antwortet er grinsend.

So werde ich die nächste halbe Stunde von Mr. Louis Tomlinson höchst persönlich strategisch abgefüllt. Schon bald merke ich den Alkohol und als ich von der Toilette wieder komme kann ich ihn nicht finden. Na super, bei mir dreht sich alles und ich finde keinen wieder. Mein Handy habe ich ihm auch gegeben, bevor ich aufs Klo gegangen bin. Jackpot. "Hast du deine Freunde verloren?", fragt ein junger Mann neben mir. "Sieht so aus", antworte ich verbissen. Ich könnte schwören, dass er mir bekannt vorkommt. Wie genau wir dann knutschend am Rand des Raumes gelandet sind, weiß ich nicht, aber schlecht küsst er ja nicht. Vielleicht spricht da auch der Alkohol aus mir. "Annabell?", höre ich Louis' Stimme auf einmal hinter mir. Erschrocken drücke ich den Typ von mir weg. "Louis", lalle ich und stolpere auf ihn zu. Zum Glück fängt er mich auf, sonst würde ich als nächstes mit dem Boden knutschen. "Ich konnte ja nicht wissen, dass du so wenig verträgst", murmelt er und schaut mit einem undefinierbaren Blick zwischen dem Typ und mir hin und her. "Isch bin ein Model, schau misch an, an mir ischt nischts dran. Wo scholl der Alghohol denn hin?", frage ich ihn wie ein kleines Kind und kichere. "Oh Annabell", stöhnt er und schaut meinen Knutschpartner vernichtend an, der gerade etwas gesagt hat. Er geht drohend auf ihn zu, doch ich klammere mich an ihm fest. "Louis? Ich glaube mir wird schlecht", flüstere ich und versuche gerade zu stehen. "Was? Jetzt?", fragt er perplex und starrt mich an. Noch bevor ich nicken kann zieht er mich mit nach draußen und um eine Ecke. Und tatsächlich, ich kotze mir die Seele aus dem Leib während er meine Haare zurück hält. Na super, ich werde immer nüchterner und die ganze Aktion wird mir immer peinlicher. Erschöpft lasse ich mich auf eine Bank in der Nähe fallen. "Bitte versprich mir, dass du mich nie wieder abfüllst", flehe ich Louis an, an dessen Schulter ich gelehnt bin. "Versprochen", lacht er, "War auch nicht meine Absicht". Eigentlich will ich nur nach Hause, aber Lola ist hier noch irgendwo... "Ich bringe dich nach Hause, okay? Harry ist bei Lola, sie werden schon klar kommen", sagt Louis wie aufs Stichwort und ich nicke ergeben. Während der Fahrt im Taxi schreibe ich Lola schnell, dass ich schon Zuhause bin und lasse dann meinen Kopf gegen das Fenster fallen. "Alles okay?", er mustert mich besorgt. "Betrunken sein ist so anstrengend", stöhne ich erschöpft. "Wir sind da", antwortet er daraufhin. Er will mich schon nach drinnen begleiten, doch ich deute auf das Taxi. "Ich bezahle den Herrn jetzt und dann fährt er. Du kannst bei mir übernachten, ist billiger", informiere ich ihn und bezahle den Fahrer. "Machst du dir ernsthaft Gedanken, dass es zu teuer wird?", fragt er mich ungläubig. Ich nicke fest und halte ihm die Tür auf. Als wir drinnen sind verschwinde ich sofort ins Bad um mich umzuziehen und Zähne zu putzen. Schnell schlüpfe ich in meine kurzen Shorts und ein bauchfreies Topp bevor ich wieder zu ihm gehe. "Ich habe noch eine verpackte Zahnbürste im Bad rumliegen und wenn mich nicht alles täuscht liegt da auch noch eine Jogginghose die nicht mir gehört", sage ich woraufhin er sich zu mir umdreht. Ich sehe wie sein Blick über meinen Körper schweift und er dann schluckt. "Nicht sabbern", lache ich und werfe ihn mit einem Kissen ab, welches er glatt vor den Kopf kriegt. Müde ziehe ich die Couch im Wohnzimmer aus und lege ihm meine Decke und mein Kissen darauf. Als er ins Wohnzimmer kommt drehe ich mich um und atme erst einmal durch. Er steht nur in Jogginghose vor mir. Scheiße, er ist so heiß! "Jetzt sabberst du aber", lacht er und dreht mich zu sich um. Oh Gott, er ist so nah. Ich schlucke und schaue ihn an. Himmel! Was macht der mit mir? Das ist nicht gut, das ist gar nicht gut! Sein Gesicht nährt sich meinem. Ganz langsam... Das kann er nicht machen. Kurz bevor seine Lippen auf meine treffen drehe ich weg. "Habe ich dir nicht schon mal gesagt du sollst mich nicht anfassen? Gute Nacht!", fauche ich böse und rausche aus dem Zimmer. Völlig verwirrt lege ich mich in mein Bett und mache das Licht aus. Was geht nur bei ihm schief? Hatte er gehofft wir landen im Bett oder was? Wir kennen uns nicht mal, er hat mich vor 24 Stunden das erste Mal gesehen und jetzt versucht er mich zu küssen? Ich darf mich von ihm nicht beeinflussen lassen, er will mich nur ins Bett kriegen und dann lässt er mich fallen. So sind sie doch alle... "Annabell, es tut mir leid, ich wollte nicht...", höre ich seine Stimme von der Tür aus. "Geh schlafen Louis", murmle ich und drehe mich von ihm weg. Er seufzt ergeben und schließt die Tür wieder. Immerhin lässt er mich in Ruhe...

Boyband? Nein Danke!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt