Da ich so wütend bin, bringe ich mich wirklich an meine Grenze und laufe bis mir schwarz vor Augen wird. Ich lehne mich an einen Baum und schließe die Augen. Wow, das war wirklich zu viel. Plötzlich tippt mir jemand auf die Schulter und ich zucke zusammen. "Geht's dir gut?", fragt Liam besorgt. Auch er hat Laufklamotten an und ist verschwitzt. Ich nicke und ringe nach Luft. Mist, ich muss mich wirklich besser zusammenreißen, dieses exzessive Sportmachen ist nicht gut. "Ich habe genau gesehen, was du da gemacht hast. Was denkst du dir dabei? Und wieso überhaupt? Gestern Abend lief doch gut", fragt er eindringlich. Da ist er wieder, der typische Liamsche Beschützerinstinkt. "Ich bin sauer auf Louis", sage ich nur und presse mir die Hand gegen die Stirn. "Wegen dem Vorschlag vom Management?", rät er sofort. Ich nicke und kneife die Augen zusammen. Verdammt noch mal, mein Körper macht komplett dicht. "Sag mir bitte nicht, dass du in dem Tempo von eben von deiner Wohnung hierhergelaufen bist", stöhnt er, "Du kannst doch keine drei Kilometer sprinten! Na ja, Louis hat ja nicht zugesagt, mach dir keinen Kopf darüber. Wenn du nicht willst, macht ihr es halt nicht". Ich schnaube wütend. Er versteht es also auch nicht. "Es geht mir darum, dass wir eine ECHTE Beziehung führen und ich nicht zum Spaß heirate. Das wertet unsere Beziehung ab", erkläre ich und er nickt verständnisvoll. "Ich verstehe das schon, aber das war sicherlich nicht seine Absicht. Du solltest einfach mit ihm reden anstatt dich so fertig zu machen", erwidert er. Natürlich ist das vernünftiger, aber ich bin nun mal ein sehr impulsiver Mensch, was will man machen. "Alles klar, ich merke es mir", sage ich und stoße mich von dem Baum ab. Mein Körper hat sich erholt und ich fühle mich wieder fit. "Ich laufe mal weiter, bis dann", verabschiede ich mich und laufe weiter. Ich kann förmlich seinen skeptischen Blick in meinem Rücken spüren, doch ignoriere es einfach.
Eine halbe Stunde später komme ich wieder an meiner Wohnung an und schließe die Tür auf. Sofort stürzt mir Louis entgegen. "Geht's dir gut? Ist dir schwindelig? Du solltest etwas trinken", redet er sofort auf mich ein. Mir gehts gut, knurre ich und erwürge Liam innerlich. Natürlich musste die Tratschtante sofort bei Louis petzen. "Anna ich finde wirklich wir sollten darüber reden", versucht er es weiter und ich bin kurz vorm explodieren. Er weiß genau, dass ich es hasse bedrängt zu werden. "Weißt du was? Vielleicht brauche ich einfach mal eine Pause", fauche ich ihn an und dränge mich an ihm vorbei Richtung Bad. "Etwa... von mir?", stammelt er schockiert und ich drehe mich schwungvoll zu ihm um. "Ich weiß es nicht, ich brache einfach eine Pause von dem Ganzen hier", fahre ich ihn an, "Es wird mir zu viel, alles". Er schaut mich mit großen Augen an. "Wir könnten zu meiner Familie fahren? Da stört uns niemand", schlägt er vor und ich stöhne frustriert. "Du verstehst es einfach nicht, ich brauche Zeit für mich, allein. Ich halte das nicht mehr aus", sage ich aufgebracht. "Alleine? Du hast Recht, ich verstehe es wirklich nicht. Immer wenn wir einen Schritt nach vorne machen, stößt du mich wieder weg", faucht er zurück und wird auch wütend. "Dann solltest du mich vielleicht nicht erst vögeln und dann vorschlagen, dass wir fake heiraten sollten und somit jedes Bisschen Glaubwürdigkeit unserer Beziehung wegwerfen", erwidere ich aufgebracht und merke wie mir Tränen in die Augen steigen. "Verdammt! Das war ein ganz normaler Vorschlag, den ich mit dir Besprechen wollte. Aber stattdessen haust du ab und läufst zur Besinnungslosigkeit!", regt er sich auf und ich kriege Panik. "Raus hier", sage ich und drücke mich gegen die Wand. Meine Atmung geht viel zu schnell und meine Sicht ist verschwommen. "Ach komm schon", fängt er an und geht auf mich zu. Ich hebe automatisch abwehrend die Arme. "Raus Louis", wiederhole ich und es wirkt, als würden meine Worte erst jetzt zu ihm durchdringen. Er schaut mich geschockt, dann dreht er sich um und verlässt wortlos meine Wohnung. Ich lasse mich mit dem Rücken an der Wand hinuntergleiten und lasse die Tränen einfach laufen.
DU LIEST GERADE
Boyband? Nein Danke!
Hayran KurguDas Modelbusiness ist hart, richtig hart. Mit 16 Jahren habe ich angefangen mich nach oben zu kämpfen, um irgendwann auf einem Victoria's Secret Laufsteg zu laufen. Und dann kommt meine Managerin nach vier Jahren harter Arbeit an und will, dass ich...