Day out in London

436 13 0
                                    

Am nächsten Morgen wache ich mit höllischen Kopfschmerzen auf. Na super, jetzt werde ich auch noch mit einem Kater bestraft, weil Louis mich abgefüllt hat. Der Tag fängt ja super an! Stöhnend stehe ich auf und gehe in die Küche um mir was gegen die Kopfschmerzen zu suchen. Auf dem Weg komme ich am Sofa vorbei. Oh nein, er sieht ja mal süß aus wenn er schläft! So friedlich und entspannt... Ich bräuchte auch endlich mal wieder erholsamen Schlaf! Schnell schüttle ich den Kopf und hole mir ein Glas Wasser. Als ich auf mein Handy schaue sehe ich, dass Lola mir geschrieben hat als sie Zuhause angekommen ist und eine unbekannte Nummer. Neugierig öffne ich die Nachricht und muss unwillkürlich lächeln. Stimmt, Niall wollte mir ja heute die Stadt zeigen. Schnell schreibe ich zurück, dass er von mir aus sofort kommen kann und verschwinde ins Bad um mich anzuziehen. Es ist ja schon Mittag! Keine fünf Minuten später klingelt es schon an der Tür. Ich hätte ja nicht gedacht, dass er wirklich sofort auftaucht! Mit der Zahnbürste im Mund und in Jogginghose und Sport BH renne ich zur Tür. "Morgen Niall", nuschle ich und umarme ihn kurz. Sofort habe ich gute Laune. Wie macht der Kerl das nur? "Du hättest dir auch ruhig was anziehen können", lacht er. "Vielleicht habe ich mich ja extra für dich ausgezogen", kontere ich grinsend. "Das kommt besser wenn du keine Zahnbürste im Mund hast", höre ich Louis, der hinter mir im Türrahmen lehnt. Guter Gott, wie er da lehnt, ohne Shirt und diese Morgenstimme.... Schnell wende ich den Blick ab, bevor ich den Gedanken zu Ende führen kann. "Komm rein", sage ich schließlich zu meinem kleinen Iren und verschwinde wieder im Bad. "Was hast du mit mir vor? Muss ich mich schminken?", rufe ich aus dem Zimmer. "Theoretisch nicht, aber du wirst wohl mal wieder in der Presse landen", antwortet er plötzlich hinter mir. "Erschreck mich doch nicht so", keuche ich und fasse an mein Herz. "Sorry Süße", lacht er, "Ich wollte dir die Stadt zeigen, dabei werden wir bestimmt erkannt und dann wolltest du ja für mich kochen". Oh war ja klar, dass er das nicht vergessen hat. Wie soll ich mir eigentlich mit diesem Kater London anschauen? "Annabell? Hast du was zu essen?", ruft Louis aus der Küche. Stöhnend fasse ich mir an den Kopf und gehe zu ihm. "Anna, warte. Die solltest du nehmen damit du die Stadt genießen kannst, aber sag es Louis nicht, der hat die Kopfschmerzen verdient", raunt er mir zu und drückt mir eine Tablette in die Hand. "Danke Niall, ich liebe dich dafür", entfährt es mir erleichtert. "Na wenn es so leicht ist dich rum zu kriegen...", lacht er wieder in normaler Lautstärke. "Deinem irischen Scharm kann ich einfach nicht widerstehen", kichere ich und laufe kopfschüttelnd in die Küche. "Im Schrank ist Toast und da ist der Toaster. Der Rest ist im Kühlschrank", wende ich mich an Louis und mache mir selbst ein Toast. Wir essen schweigend und Niall ist telefonieren gegangen. "Und du verbringst den Tag heute mit Nialler?", bricht Louis schließlich doch das Schweigen. "Hm ja, er will mir die Stadt zeigen und ich habe ja versprochen für ihn zu kochen... Ich mag seinen Humor, der Tag wird bestimmt ganz gut", antworte ich kauend und kann dabei wieder diesen Ausdruck in seinen Augen sehen. Kann es wirklich Eifersucht sein? Nein, das ist Wunschdenken. Niall wird mir sicher helfen diesen verwirrenden, heißen Engländer zu vergessen... Hoffentlich.

"Kannst du rein gehen? Ich warte hier", murmelt Niall zweifelnd als wir drei Stunden später vor einem Starbucks stehen. "Zielgruppe?", frage ich lachend. Er nickt und verzieht das Gesicht. "Starbucks, Zufluchtsort für Mädchen zwischen 13 und 18 Jahren um über den neusten Klatsch der Stars zu tratschen", grinst er. Kopfschüttelnd gehe ich in den Laden und hole uns schnell zwei Kaffees. "Wo gehen wir jetzt hin?", frage ich als ich ihm den Kaffee reiche. "Hmm, wir könnten ins Madame Tussaud's", schlägt er vor. "Klar, ich wollte schon immer ein Bild mit Niall Horan machen! Oh mein Gott dann kann ich wenigstens eins mit seiner Wachsfigur machen!", quietsche ich gespielt aufgeregt. "Oh dann los", ruft er und rennt los. Ich schaue ihm fassungslos hinterher, aber nehme dann doch die Verfolgung auf. "Du spinnst", keuche ich, als ich neben ihm zum stehen komme. "Und du bist unsportlich", kontert er grinsend. "Ich bin Model, mein Körper besteht aus Haut, Muskeln und Knochen", sage ich eingeschnappt und werfe mir die Haare über die Schulter. "Ist klar", lacht er und schiebt mich durch einen Seiteneingang in das Gebäude des Wachsfigurenkabinetts. Lange halte ich das nicht durch und fange auch an zu lachen. "Star müsste man sein", Murmle ich, als uns der Türsteher einfach durch lässt. "Bist du mein Schatz", lacht Niall und zieht mich eilig vorwärts. "Kannst du vielleicht mal langsam machen? Ich bin zum ersten Mal hier und will mir vielleicht was angucken?", beschwerte ich mich und bleibe stehen. "Aber sie schließen bald, wir müssen uns beeilen", drängt er weiter. Deshalb ist hier also so wenig los.. "Lass doch einfach deinen irischen Scharm spielen", schnaube ich und laufe mit einem wehmütigen Blick an Kapitän Jack Sparrow vorbei. Der sah aber auch echt aus! "Und hier ist die Figur für die du hier bist", grinst der bekloppte Ire und bleibt vor seiner Figur stehen. Wow, du siehst dem ganz schön ähnlich, lache ich und tippe seine Figur an. "Willst du kein Bild mit ihm?", fragt Niall mittlerweile schon ganz rot im Gesicht. "Nur wenn du mit drauf kommst", grinse ich und mache tatsächlich ein Selfie mit einem Boybandmitglied und dessen Wachsfigur... Wie tief bin ich gesunken? "Wenn deine Figur hier steht mache ich auch ein Bild mit ihr", verspricht er ernsthaft. "Das wird nie passieren mein Lieber", wehre ich ab und laufe weiter, bevor er noch was sagen kann. "Diese Figuren sehen so verdammt echt aus. Ist es nicht seltsam sich selbst so anzuschauen?", frage ich neugierig als sich zwei Arme um meine Hüfte schlingen. "Hmm es ist wie in den Spiegel zu schauen", murmelt er und sein Atem kitzelt an meinem Hals. "Okay, genug Körperkontakt", lache ich und winde mich aus seinen Armen, "Du vergisst die blonden Haare und die Augenfarbe stimmt auch nicht ganz". Er zuckt nur die Schultern und zieht mich weiter. "Was ist jetzt los?". "Ich habe Hunger", kommt gleich darauf auch schon meine Erklärung. Okay, das erklärt einiges... "Komm, wir gehen zu mir und kochen", seufze ich und laufe auf die nächste U-Bahnstation zu. Gut, also müssen das London Eye und die Millenium Bridge noch warten. Wirklich dramatisch ist das ja jetzt nicht, ich meine ich wohne hier. "Weißt du, als du mit Louis wieder ins Büro gekommen bist dachten wir er hätte dich rum gekriegt und dir eine heiße Nacht versprochen, weil du so plötzlich zugesagt hast, aber dann hast du ihm das Wort abgeschnitten und bist einfach gegangen... Wir haben so gelacht. Endlich mal eine die ihm nicht gleich verfällt", unterbricht Niall prustend das Schweigen, "Du hättest sein Gesicht sehen sollen! Danach meinte er, dass er dich sicher rum kriegen würde und ist beleidigt abgehauen". Autsch, das hat gesessen... "Anna, bitte sag mir, dass dein Blick nicht bedeutet, dass du was von ihm willst...", murmelt er erschrocken, "Das tut mir leid, war nicht so gemeint... Er würde nie...". "Was würde er nie? Ein Mädchen verarschen? Oh erzähl mir jetzt nicht, dass er nicht mit Mädchen spielt. Das tut er und das ist mir bewusst und deshalb werde ich mich nicht rumkriegen lassen! Eigentlich sollte ich nicht mal mit dir über so was reden, ich sollte mit niemandem darüber reden!", fauche ich böse und blinzle die dummen Tränen weg.

Boyband? Nein Danke!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt