Es war nun eine gute Woche her, dass die verbliebenen Widerständler aus dem aufgeflogenen Stützpunkt auf Crait hatten fliehen müssen. Sobald der Falke die blutrote Oberfläche des Salzplaneten verlassen hatte und die Freude über jeden Überlebenden abebbte, wendete sich der Trupp unter Anweisung Leias einer neuen Aufgabe zu: Einen neuen Planeten zu finden, um sich aufzurüsten und auf die unweigerlich bevorstehende Schlacht vorzubereiten. Nach einigen Besprechungen einigten sie sich auf den Urwaldplaneten Hatoo.
Dichte Wälder versteckten jedes der provisorisch errichteten Lager und die Lebensbedingungen ähnelten denen der Erde. Da der Planet - abgesehen von wenigen ungefährlichen und primitiven Urvölkern - unbesiedelt war, konnte davon ausgegangen werden, dass sie für den Augenblick in Sicherheit waren. Das war auch bitter nötig, denn viele Verluste zehrten an ihren Kräften.
Rey stand mit trauriger, aber entschlossener Miene an Finns Krankenlager. Es waren innere Blutungen bei ihm festgestellt worden, die von Quetschung durch die Kollision mit Rose's Ski-Speeder herrührten. Er schlief mit entspannten Gesichtszügen, neben ihm lag Rose in ihrer Genesungskapsel. Der Versuch, Finns Leben zu retten, hatte sie selbst mit lebensbedrohlichen Verletzungen zurückgelassen. Sie liebte Finn, daran war kein Zweifel. Und auch, wenn man es Finn nicht ansah, ging es ihm genauso. Dafür kannte Rey ihn gut genug. Finn und Rose... Irgendwie schmerzte es Rey ein bisschen, daran zu denken. Schließlich war er ihr erster richtiger Freund gewesen. Mit ihm hatte alles angefangen und mittlerweile konnte sie sich ihr Leben ohne ihn nicht mehr vorstellen. Rey verdrängte die aufkeimende Eifersucht, küsste ihn zum Abschied sanft auf die Stirn und verließ den mit Ranken und riesigen Blättern getarnten Millennium Falken. Es war Zeit, die Gegend auszukundschaften. Sie schwang sich einen Survival Rucksack über die Schulter und stapfte in ihren Dreiviertel-Hosen ins Dickicht.
Der Urwald war ein gutes Training. Sie stellte sich vor, Äste und Farnwedel wären Feinde, schlug sich mit einem großen Säbel den Weg frei, unter umgekippten Bäumen herrollend, über Flüsse schwingend, bis sich vor ihr ein gewaltiger Anblick auftat: Ein riesiger Wasserfall stürzte sich von einer Klippe weit oben in ein malerisch klares Wasserloch vor ihr. Bunte und echsenartige Vögel umflogen seine Höhen und ein Baum mit großen knorrigen Ästen wölbte sich mit der Krone halb über das Wasser, auf dem rosane Blüten schwammen.
,,Wow", war das Einzige, was Rey hervorbrachte, aber plötzlich fühlte sie einen Ruck in der Brust. Es war, als öffneten sich ihre Augen ein zweites Mal, als würde ein Schleier von ihnen genommen. Sie wurde magisch von den tosenden Wassermassen angezogen. Sie kannte dieses Gefühl von der Höhle auf Ahch-To, doch damals war der Ruf der Macht dunkler und weniger vertraut gewesen. Bedächtig umrundete sie den See, bis sie die bewucherte Felswand neben dem Wasserfall erreichte. Ihr Gefühl trieb sie weiter, als zöge jemand sie an einem unsichtbaren Faden vorwärts. Mit den Händen tastete sie nach Einkerbungen im feuchten Fels und kletterte an ihm nach rechts. Die fallenden Wassermassen waren ohrenbetäubend und das Wasser spritzte von hinten an ihren Rücken und Nacken. Ihre Hand ertastete einen moosigen Absatz, an dem sie sich hochzog. Ein Vibrieren durchzog die Höhle, die sich vor ihr auftat und es war ihr, als ob Lukes Stimme aus der Dunkelheit flüsterte: ,,Rey... Folge der Macht!"Je weiter sie in die Höhle gelangte, desto glitschiger wurden die Wände und man sah nur noch Schatten und Schemen. Trotz der Dunkelheit zögerte Rey keine Sekunde. Und dann passierte es: Zack!
Ein schlagartiger Schmerz breitete sich in Reys Kopf aus, Punkte tanzten vor ihren Augen. Der Zusammenprall mit dem Stalagtiten hatte sie von den Füßen gerissen, sie hatte nicht einmal mehr schreien können. Mit schmerzverzerrtem Gesicht lag sie auf dem nassen Höhlenboden. Doch das Fiepen in ihren Ohren war nicht das Einzige, was sie in diesem Moment hören konnte... Eine sanfte, aber Gänsehaut erzeugende Stimme flüsterte: ,,Ich werde dich finden! Und wenn es soweit ist, garantiere ich für nichts. Die Zeit meiner Nachsicht ist vorbei kleine Rey..."
Das letzte Wort hallte an den Wänden wider. Rey, Rey, Rey....,,REY!"
Jemand rüttelte an ihren Schultern. Sie schlug die Augen auf. Kylo! Sie boxte ihren Angreifer ins Gesicht und rollte sich zur Seite.
,,Ahh! Was?! Nein!", stammelte Poe, der sich seine blutende Lippe hielt.
,,Verdammt nochmal! Da läuft man dir den ganzen Weg durchs Gestrüpp hinterher, klettert dir zu allem Überfluss in diese Höhle nach, um dich von deiner eigenen Blödheit erschlagen vorzufinden..."
,,Und dann selbst fast erschlagen zu werden...", beendete Rey seinen Redefluss. ,,Tut mir echt Leid, Poe!"
,,Deine Entschuldigung kannst du dir sparen! Die war gerade erst verheilt! Was machst du da?"
Doch Poe's Worte verschwammen für Rey zu Hintergrundrauschen, ihre Augen wurden von einem lilanen Funkeln angezogen. Sie drückte Poe zur Seite und hob den kleinen Kristall auf, der bei ihrem Zusammenprall mit dem Stalagtit abgebrochen war. Ein Windstoß durchfegte die Höhle und trug den Nachhall von Luke's Stimme mit sich: ,,Endlich!"Mit einem Mal war die Höhle nicht mehr kalt und dunkel, sondern wurde von Licht durchflutet. Es drang vom Eingang bis tief hinein, bis zu ihnen durch und funkelte, gebrochen vom Wasserfall, der in der Ferne rauschte.
,,Wow", hauchte Poe und griff nach dem Stein, in dem sich das Licht sammelte, aber Rey schloss ihre Hand, bevor er ihn zu fassen bekam.
,,Weißt du, was das ist? Und was es bedeutet?!"
,,Ich bin mir nicht sicher..."
Rey war durch ihr offensichtliches Unwissenheit eingeschüchtert.
,,Sie weiß es nicht! Ha!", lachte Poe ungläubig. ,,Es bedeutet..."
Er ließ eine spannungsgeladene Kunstpause.,,Luke war nicht der letzte Jedi!"
Die Wände vibrierten zustimmend, doch Poe beachtete es nicht.,,Was du da in deiner Hand hältst ist dein Laserschwertkristall! Er hat dich gerufen und du bist ihm unbewusst gefolgt. Bis hier her. In diese Höhle!"
Rey wurde von Poe's Enthusiasmus angesteckt und grinste strahlend. Sie fühlte sich kribbelig.
,,Das heißt ich bekomme ein eigenes Laserschwert?"
,,So sieht's aus! Und jetzt ab zurück zum Falken! Leia wartet"Ich hoffe, das Kapitel hat euch kleinen Kylovers gefallen, auch wenn es nicht so düster war, wie das zuvor:) Lasst Kommis da😘
Eure Jojo🔮
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Du findest mich in den Sternen - a reylo fanfiction ✔
Fanfiction🌌 LESEPROBE : 🌌 Kylos Blick verdunkelte sich. Und auf einmal hielt er sein Schwert in der Hand. ,,Letzte Chance Rey... Schließ dich mir an...", seine Stimme klang so sanft. Ein Kontrast zum pulsierenden Rot der Waffe. Als er meinen Namen sagte, s...